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Ford
Der Ford Focus Turnier Titanium ist auf den ersten Blick ein schnittiger Reisekombi. Durch das Zusammenspiel von weit heruntergezogener Motorhaube, fließend ansteigender Fenster- und abfallender Dachlinie wirkt er deutlich länger, als er mit 4,56 Metern tatsächlich ist. Markant ist vor allem die Front mit dem großen trapezförmigen Lufteinlass, den Bi-Xenon-Scheinwerfern und Nebelleuchten. Das Heck wirkt durch die weit in die Flanke gezogenen Hecklampen modern.
Der fünftürige Focus ist – ohne Spiegel – 1,82 Meter breit und rund 1,50 Meter hoch, das sind die Maße eines Kompakten. Trotzdem verhelfen dem Kombi Kleinigkeiten wie das satte Geräusch der ins Schloss fallenden Türen, die Klassenschranken zu überwinden.
Der Innenraum ist modern gestaltet. Auf den ersten Blick wirkt das Cockpit leicht überfrachtet mit Knöpfen und Tasten. Doch in der Praxis stellt sich schnell heraus, dass die Bedienbarkeit perfekt auf den Fahrer abgestimmt ist. Der Griff zum großen Instrumentenboard in der Mittelkonsole ist nur selten notwendig, etwa um das Navigationssystem einzuschalten. Fast jede Funktion lässt sich auch über die Lenkradtasten steuern.
Hilfreich ist das Display des individuell einstellbaren Bordcomputers, der zwischen Drehzahlmesser und Tempoanzeige platziert ist. Wie angegossen liegt das gut verarbeitete Lenkrad in der Hand. Ein Bonbon ist die LED-Beleuchtung, die bei Nachtfahrten Instrumente und Innenraum in ein sehr angenehmes Licht taucht.
Die Frontsitze bieten ordentlichen Seitenhalt und die Fondspassagiere können selbst hinter längeren Fahrern noch bequem Platz nehmen. Manko: Die Rundumsicht des Kombis ist durch die sich stark verjüngenden Fenstern im Heck eingeschränkt, [foto id=“429689″ size=“small“ position=“right“]was den Schulterblick erschwert. Doch ein breiter Rückspiegel und große Außenspiegel tilgen diesen Mangel weitgehend. Zudem ist das Testfahrzeug mit dem optional erhältlichen Toten-Winkel-Warner ausgestattet, der mit einem blinkenden Punkt in den Außenspiegeln vor sich nähernden Fahrzeugen warnt, die im Rückspiegel nicht erkennbar sind.
Begrenzt aufnahmefähig sind die Ablagefächer in den Türen. Hier würden wenige Zentimeter mehr schon Wunder wirken. Im Heck eröffnet sich über eine hoch aufschwingende Laderaumtür der Stauraum mit einer sehr niedrigen Ladekante Je nach Höhe der Beladung und Besetzung des Fahrzeuges können 476 bis 1 516 Liter Gepäck untergebracht werden. Damit liegt der Focus Kopf an Kopf mit den Klassenkonkurrenten Opel Astra Sports Tourer und VW Golf Variant.
Im Testwagen sorgt ein 1,6-Liter-EcoBoost-Motor mit 110 kW/150 PS dafür, dass der Focus in 8,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Der laufruhige Vierzylinder zeichnet sich [foto id=“429690″ size=“small“ position=“left“]nicht nur durch eine bullige Durchzugskraft, sondern auch durch ein direktes Ansprechverhalten aus. Hochtourig gefahren, ist der Vierzylinder freilich deutlich zu hören. Die Sechsgang-Schaltung im Focus ist leichtgängig und zeichnet sich durch kurze Schaltwege aus.
Der Langstreckenkomfort des Focus lässt kaum Wünsche offen. Das straff gefederte Fahrwerk ist recht sportlich ausgelegt, bietet aber ausreichend Komfort. Auf sehr holprigem Untergrund gibt das Lenkrad Unebenheiten aber sehr direkt an den Fahrer weiter, was ein kräftiges Zupacken erfordert, auch wenn im Hintergrund die Torque Vectoring Control für Fahrstabilität sorgt. Kurven meistert der Focus schon fast wie ein Sportwagen.
Wer besonderen Wert auf Sicherheit legt, kann ab der Ausstattungslinie Trend das Fahrer-Assistenz-Paket II für einen Aufpreis von 1 500 Euro ordern, bei der Titanium-Ausstattung beträgt der Mehrpreis 1 200 Euro. Das Stopp-und-Go-System mindert [foto id=“429691″ size=“small“ position=“right“]das Auffahrrisiko erheblich. Per Active City Stop überwacht ein Lasersensor bis Tempo 30 den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und bremst notfalls selbstständig. Zusätzlich enthält das Sicherheitspaket II einen Tote-Winkel-Warner, ein Verkehrsschild-Erkennungssystem und einen Müdigkeitswarner.
Das serienmäßige Start-Stopp-System funktioniert sowohl im Abschalt- als auch im Startmodus so diskret, dass es niemals stört. Fast automatisch nutzt der Fahrer nach kurzer Zeit die Spritsparautomatik, die allein durch das Auskuppeln im Leerlauf angestoßen wird. Bei spritsparender Fahrweise begnügt sich der Focus mit knapp unter acht Litern Super auf 100 Kilometern, bei schnellen Autobahn-Fahrten gönnt sich der Kölner aber auch gerne einmal über neun Liter. Der CO2-Ausstoß des sprintstarken Focus beträgt 137 Gramm pro Kilometer.
Der Ford Focus Titanium ist ein schicker und praktischer Kompaktklasse-Kombi mit durchzugsstarkem Motor und gutem Langstreckenkomfort. Optional ist eine breite Palette an Sicherheits- und Komfortausstattung bestellbar, die den Einstiegspreis von 25 100 Euro aber schnell um ein paar Tausend Euro verteuert.
Pluspunkte: + Sehr leichtgängige Schaltung + ergonomisches Bedienfeld + umfangreiche optionale Sicherheitsausstattung |
Minuspunkte: – Mäßige Rundumsicht – Kleine Tür-Staufächer – bei höheren Drehzahlen etwas lauter Motor |
Kompaktklasse-Kombi, Fünftürer | |
Länge/Breite/Höhe: | 4,56m/1,82m/1,50m |
Radstand: | 2,65m |
Wendekreis: | 11 Meter |
Gepäckvolumen: | 476 bis 1 516 Liter |
Leergewicht: | 1 358 kg |
Zuladung: | 542 Kilogramm |
max. Anhängelast: | 1 500 kg (gebremst bei zwölf Prozent) |
Tankinhalt: | 55 Liter |
Motor: | 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe |
Leistung: | 110 kW/150 PS bei 5 700 U/min |
max. Drehmoment: | 240 Nm bei 1 600-4 000 U/min |
Vmax: | 212 km/h |
Durchschnittsverbrauch: | 7,8 Liter/100 km |
CO2-Emission: | 137 g/km |
Preis: | 25.100 Euro Testwagen: 28.560 Euro |
geschrieben von auto.de/(usk/mid) veröffentlicht am 06.08.2012 aktualisiert am 06.08.2012
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