Ford Galaxy Allrad
Man kommt also mit allem, was einem wichtig ist, ans Ziel. Und dieses Ziel darf mit dem neuen Galaxy durchaus auch an einer nicht befestigten Straße liegen - Berghütten zum Beispiel haben das ja so an sich. Denn wie den Fiat Freemont und den VW Sharan gibt es den Ford Galaxy jetzt auch mit Allradantrieb. Für 2.000 Euro Aufpreis ist er für die Diesel-Versionen mit 110 kW/150 PS oder 132 kW/180 PS erhältlich. Immens großen Anteil an den Verkäufen dürften diese 4x4-Versionen nicht haben. Nicht jeder beabsichtigt ja, mit seinem Van verschneite Gebirgspfade zu erklimmen oder durch den Sand bis zum Wasser zu fahren, wo das noch nicht verboten ist. Umso erfreulicher ist es, dass Ford beim neuen Galaxy diesen Aufwand betreibt.
Möglich macht den Allradantrieb des Galaxy und zugleich die dritte, im Boden verstaubare Sitzreihe, eine neue Integrallenker-Hinterachse, die eben dort Bauraum spart, wo er gebraucht wird. Schließlich muss hinten unter der Ladefläche auch noch ein Differential-Getriebe untergebracht werden. Und so kommt, pro Sekunde etwa 60 Mal elektronisch überwacht, die Motorkraft genau im richtigen Verhältnis an jene Räder, die sie am besten auf die Straße bringen können. Der Allradantriebs-Zuschlag an der Tankstelle hält sich in Grenzen: Die kombinierten Normverbräuche der 4x4-Galaxy liegen 0,4 Liter über denen der Fronttriebler, die ihnen in der Höchstgeschwindigkeit um gerade einmal zwei km/h überlegen sind. Erwähnenswerter in der Stammtisch-Runde sind die Nachteile im Beschleunigungsvermögen: Mit dem 110kW/150 PS-Diesel beschleunigt der Allrad-Galaxy in 12,2 Sekunden statt 10,9 Sekunden auf 100 km/h, mit 132 kW/180 PS und serienmäßigem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe vergehen 10,6 Sekunden statt 9,6 Sekunden. Stört das jemanden? Schon gerade am Steuer eines Vans, und das vielleicht auf dem Weg in den Urlaub oder unterwegs zu einem Auswärts-Spiel mit Vereinskameraden an Bord? Wohl kaum.
Der Galaxy mag sich ja flott bewegen lassen, doch die Zählerei von Zehntelsekunden oder der letzten km/h Spitze sind bei einem Van ebenso unpassend wie der Frage, welche Anhängelast einem Sportwagen aufgebürdet werden darf. Seine Hauptaufgabe ist es, viele Menschen komfortabel und sicher von A nach B zu bringen. Das gelingt mit Allradantrieb nur selten besser, dann aber meist auf entscheidende Weise. Wäre ja blöd, wenn man all die Koffer und Taschen die letzten Meter steil bergan tragen müsste, weil zwei angetriebene Räder eben genau bei diesem Mal zwei angetriebene Räder zu wenig waren.