Nach 50 Jahren

Ford GT feiert historisches Comeback in Le Mans

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Darauf haben Ford-Fans lange gewartet: Beim weltweit bekanntesten Langstreckenrennen, den 24 Stunden von Le Mans, starten Mitte Juni endlich wieder Ford-Rennwagen mit dem verheißungsvollen Namen "GT". 1966 düpierten hier gleich drei GT40 die Konkurrenz, fünfzig Jahre später sitzen auch zwei Deutsche Piloten hinterm Steuer des neuen Über-Ford. Ihr Europa-Debüt geben die Rennversionen des neuen Ford-Supersportwagens schon am 17. April 2016 beim Sechs-Stunden-Rennen im britischen Silverstone. Ford und le Mans - das hat eine lange Geschichte. Henry Ford wollte Anfang der Sechzigerjahre Ferrari kaufen, konnte sich mit dem eigenwilligen Enzo Ferrari aber nicht einigen. Der stolze Commendatore habe das Regime über den Rennstall führen wollen, der nach seinem Willen Ferrari-Ford hätte heißen sollen, heißt es. Henry Ford brach daraufhin die Verhandlungen genervt ab und gab seinen Ingenieuren die Order, einen Rennwagen zu konstruieren, der es dem eingebildeten Italiener zeigen könne. Ein Männer-Ding zwischen zwei Kerlen, die nicht unter einem zu kleinen Ego litten. Heraus kam der GT40, ein gerade mal 40 Zoll - rund 102 Zentimeter - hoher Mittelmotorsportwagen, der seit langem Kultstatus hat. Und das Auto, das im Renntrimm von bis zu sieben Liter großen V8-Bulldoggen angetrieben wurde, lieferte: 1966 fuhren gleich drei GT40 beim Prestige-Rennen, den 24 Stunden von Le Mans, aufs Siegertreppchen, und in den Folgejahren 1967, 1968 und 1969 war ebenfalls kein Kraut gewachsen gegen die breiten Rennautos aus Übersee. Eine Legende war geboren. In der Saison 2016 ist Ford nun endlich wieder mit einem GT vertreten bei Langstreckenrennen - nicht nur in Europa, sondern auch in den USA. Hier trat der Renn-GT, der vom neu gegründeten Team des Ex-Rennfahrers Chip Ganassi in der IWSC-Serie gemeldet wird, im Januar bereits mit zwei Wagen beim Sechs-Stunden-Rennen von Daytona an, wo er allerdings wegen Getriebeproblemen mit großem Abstand hinterher fuhr. In Europa steigt Ford mit zwei weiteren GT in die Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Word Endurance Championship) ein und debütiert im britischen Silverstone. Der deutsche Rennfahrer Stefan Mücke startet mit dem Franzosen Olivier Pla in der GTE Pro-Klasse mit der Startnummer 66, das zweite Auto mit der Startnummer 67 pilotieren der Engländer Marino Franchitti und der Franzose Andy Priaulx. Wer in den Startnummern eine Anspielung auf die historischen Le Mans-Siege sieht, liegt natürlich richtig. Und beim Langstrecken-Klassiker in Le Mans Mitte Juni erinnert Ford dann noch deutlicher an die einstige Erfolgsserie: Dort gehen gleich vier GT an den Start - und sie tragen die Startnummern 66, 67, 68 und 69. In Le Mans wird dann neben dem ehemaligen Mercedes- und Aston Martin-Werkspiloten Mücke auch ein zweiter Deutscher für Ford an den Start gehen: Ford verpflichtete mit dem 40 Jahre alten Dirk Müller einen ausgewiesenen Tourenwagen- und GT-Spezialisten, der für Ford auch aktuell die amerikanische Sportwagen-Serie bestreitet. So bestialisch bollern und brummen wie die GT40 vor 40 Jahren werden ihre Autos nicht. Doch man wird sie hören, denn schon die über 600 PS starke Straßenversion macht aus der Leistung ihres 3,5-Liter-V6 mit Bi-Turboaufladung kein Geheimnis. Vor 50 Jahren stieg Ford in den Rennsport ein, um das Firmenimage sportlich aufzuladen und auf dem amerikanischen Markt Flagge zu zeigen gegen die stärker werdende Konkurrenz aus Europa. Das Revival des GT wird vor diesem Hintergrund besonders spannend. Denn in der GTE Pro-Klasse tritt der Ford GT gegen Ferrari 488, Aston Martin Vantage und Porsche 911 an. Und die sind auch Konkurrenten im Kampf um Kunden, die sich für den Straßenverkehr ein exklusives Sportauto leisten können.

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