Test Mustang GT

Ford Mustang GT Fastback: Mut zu Macho und Muskeln

Ford Mustang GT Fastback: Mut zu Macho und Muskeln Bilder

Copyright: Ford

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Öko und vernünftig kann jeder. Mutig ist, wer hierzulande Mustang fährt. Erstmals bringt Ford seine Sportwagen-Ikone nun offiziell nach Deutschland. Zu einem Preis, der die etablierte Konkurrenz alt aussehen lässt. Das US Muscle Car startet bei 35.000 Euro – dann allerdings fehlen vier Zylinder.

Auto-Ikone

Es gibt nicht viele Autos, bei denen man nur die Typenbezeichnung nennen muss und jeder weiß, worum es geht. 911er, E-Type, Continental oder Corvette zum Beispiel. Und natürlich darf hier der Mustang nicht fehlen, uramerikanische Auto-Ikone. Geboren 1964. Ein sogenanntes Pony-Car, kompakt und muskulös, ein jugendlicher Rebell, der sich gegen die spießigen und lahmen Straßenkreuzer der Eltern-Generation auflehnte. Damals haben Kunden Tage und Nächte vor den Showrooms der Händler campiert, nur, um ganz vorne dabei zu sein. 22.000 Vorbestellungen soll es gegeben haben. Von einer derartigen Rekordnachfrage träumt man in der Konzernzentrale in Dearborn/Michigan noch heute. Doch auch der neue Mustang, mittlerweile die 6. Generation, kommt bei seinen Fans gut an. Seit vorigem September ist er auf dem US-Markt verfügbar, Ende Juni geht’s in Deutschland los.

Die "Roaring Sixtees" sind zurück

Ein wichtiger Kaufgrund ist das Design. Besonders der Blick auf Heck erinnert unmissverständlich an die "Roaring Sixtees", als der Ur-Mustang als sogenannter Fastback noch schwarze Striche auf den Asphalt radierte. Bestens zu sehen, in dem legendären Film "Bullitt" mit Steve McQueen. Mehr Mustang, mehr Macho, mehr Muskeln ging nicht.
Ford Mustang GT Fastback: Mut zu Macho und Muskeln

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Fahrspaß und Verbrauch ganz oben

Von dieser Coolness fährt eine gute Portion auch im neuen Mustang mit. Besonders, wenn man das Selbstbewusstsein hat, sich für die uramerikanische Antriebsart zu entscheiden: den V8-Motor. Das ist in einem Land, in dem zuerst stets auf den Verbrauch geschaut wird, nicht leicht. Ein zweistelliger Wert gilt hier eigentlich als k.o.-Kriterium. Für den Mustang gibt Ford 13,5 Liter an, ein getrimmter Normverbrauch auf dem Prüfstand. Im Alltag heißt dies mindestens 15 Liter. Und wer es ein bisschen heftiger mit der Hinterachse treiben möchte, schüttet auch mal 18 Liter je 100 Kilometer nach. Als Belohnung winkt jedoch jede Menge Fahrspaß. Der 418 PS starke Achtzylinder zieht mächtig los und dreht dabei geschmeidig hoch bis auf 6500 Umdrehungen, untermauert von einem kernigen, wenn auch nicht den typisch amerikanischen V8-Sound.

Burn-out-Syndrom

Falls nötig, galoppiert der Mustang in bester Sportwagenmanier in nur 4,8 Sekunden auf 100 km/h. Extrem extrovertiert veranlagte Ampel-Freaks dürften das eine oder andere Mal sicher den „Line-Lock“-Schalter drücken. Die ganz große Show. Er blockiert für 15 Sekunden – das ist eine gefühlte Ewigkeit – die Vorderräder, derweil das hintere Gummi unter Vollgas das halbe Wohnviertel in Reifenqualm hüllt. Burn-out-Syndrom.

Der Öko-Mustang

Ganz so prollig allerdings möchte Ford seinen Mustang nicht verstanden wissen. Als Ausgleich werfen die Dearborner ihrem Pony-Car das Öko-Mäntelchen um. Unter der Haube arbeitet dann nur noch ein EcoBoost-Vierzylinder, nicht einmal halb so groß wie der V8, doch mit Turbo-Zwangsbeatmung immerhin 314 PS stark. Und auch beim Drehmoment (434 Nm) nicht schwach auf der Brust. Der Normverbrauch sinkt auf 8,0 Liter. Trotz allem: Einem typischen Muscle Car wird der Mustang mit 2,3-Liter-Vierzylinder nicht gerecht. Es fehlt ein bisschen an Souveränität, die amerikanische Seele geht verloren. Selbst wenn Kritiker einwenden mögen, es hätte schließlich 1979 vor drei Generationen schon einmal einen Mustang mit vier Zylindern gegeben.

Fahrverhalten und Coupé

Abgeschüttelt hat der Mustang seine Fahrwerksschwächen. Starrache und Blattfedern, an der Hinterachse jahrzehntelang die Standardtechnik der Amis, sind endgültig passé. Die Radführung übernimmt jetzt eine moderne Mehrlenkerachse. Das Ergebnis ist ein handlich und gut zu fahrendes Auto, das auch schnell wechselnde Kurven nicht übel nimmt und sich präzise ums Eck lenken lässt. Fords Muscle Car will ohnehin keine Rennmaschine sein, sondern ein Sportwagen fürs flotte Tempo und gelegentlich nett zum Cruisen. Für Letzteres eignet sich wunderbar auch das Cabrio, das Ford „Convertible“ nennt und etwa einen Monat nach dem Coupé (Fastback) an den Start schickt.

Vergleichsweise günstig

Dass amerikanische Autos die nette Angewohnheit besitzen, stets viel PS für relativ wenig Geld zu bieten, da bildet der Mustang keine Ausnahme. 35.000 Euro kostet die Basisversion mit dem Vierzylinder. 40.000 Euro sind es für den V8-GT. Für die offenen Varianten müssen jeweils 4000 Euro zusätzlich bezahlt werden. Ein Schnäppchen verglichen mit deutschen Wettbewerbern. Dabei ist der Mustang nicht mal spärlich ausgestattet. Im Gegenteil, selbst Klimaanlage, Xenon-Licht, ein Audio-System und Ledersitze sind serienmäßig an Bord. Auch die Qualität im Innenraum stimmt, zumindest in Relation zum Preis. Man sollte sich nicht an optischen Kleinigkeiten wie Doppelnaht-Imitate in Kunststoff stören. Power geht den Amis vor Premium. So erhofft sich Ford, dieses Jahr noch 3000 und im kommenden etwa 4000 Mustang in Deutschland an den Mann zu bringen. Zwei Drittel, so die interne Prognose, wird sich sogar für den Achtzylinder entscheiden. Eine gute Wahl.
Ford Mustang GT Fastback: Mut zu Macho und Muskeln

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Bewertung

Plus kraftvoller Motor mit kernigem Sound, sportliches Fahrverhalten
Minus relativ hoher Verbrauch, eingeschränkte Sicht nach schräg hinten, enger Fond

Technische Daten: Ford Mustang GT Fastback

Zweitüriges, viersitziges Coupé
Länge/Breite/Höhe (m) 4,78/1,92/1,38
Radstand (m) 2,72
Kofferraumvolumen 408 Liter
Wendekreis 12,20 Meter
Leergewicht 1720 kg
Tankinhalt 61 Liter
Motor 5,0-Liter-V8-Benziner mit 310 kW/421 PS bei 6 500/min, 6-Gang-Schaltgetriebe
max. Drehmoment 530 Nm bei 4250 U/min
0-100 km/h 4,8 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Verbrauch 13,5 l Super auf 100 km
CO2-Emission 299 g/km
Preis 40 000 Euro

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soso

Mai 6, 2015 um 5:46 pm Uhr

coopersonic, du hast bestimmt recht, was die Laufleistung des Motors anbelangt aber was hast du davon? In drei Jahren klappert die Hütte und der Wind pfeift über die Spaltmaße, da hörst den V8 eh nicht mehr 🙂 Ausserdem befinden sich deutsche Autobauer in politischer Geiselhaft und das Ergebnis sind Motoren, die nur im Normzyklus gute Verbräuche liefern.

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