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Mustang mit E-Motor
Anfang nächsten Jahres rollt auch Ford sein erstes reines Elektroauto Ford Mustang Mach-E an den Start. Der Elektro-SUV–Coupé fährt mit Heckantrieb oder Allrad, zwei Batteriegrößen und Reichweiten bis 610 Kilometern. Seinem legendären Namen gerecht wird aber wohl erst die GT-Version mit Fahrleistungen „kurz vor Raketentechnik“. Der soll allerdings erst Ende 2021 auf dem Markt kommen.
Mit dem legendären Muscle Car, das mit langer Haube, ikonografischem Knick überm Hinterrad und blubberndem Big-Block-V8 in die Annalen der Sportwagen-Historie eingegangen ist, hat das erste reine Elektroauto von Ford auf den ersten Blick jedenfalls nur das galoppierende Pferd auf der jetzt geschlossenen Front gemein. Andererseits ist die Idee, auf dem Rücken einer Ikone in die Zukunft zu reiten, nicht so abwegig. So bleibt der Name präsent und kann im Wortsinne neu aufgeladen werden.
Nicht zuletzt hat Ford in Marketing und Verkauf mit dem Namens-Remake bislang gute Erfahrungen gemacht. Der Ford Puma, der Ender der 90er-Jahre noch ein kleines Sportcoupé war, fährt heute als Crossover-SUV Verkaufsrekorde ein. Und auch das Kompakt-SUV Ford Kuga erinnert zumindest phonetisch an das größere Sportcoupé Cougar, das von 1998 bis 2002 auf dem deutschen Markt herumfuhr.
Mit etwas gutem Willen lassen sich an Fords erstem Vollelektriker, der zurzeit nur für 1000 Euro Kaution reserviert werden kann und erst Anfang 2021 zu Preisen ab 46.900 Euro auf den Markt kommt, auch einige Insignien der US-Sportwagen-Ikone erkennen. So etwa die lange Frontpartie, die gebogene Coupé-Dachlinie oder die Drei-Streifen-Rücklichter. Wenig genug, um die Traditionalisten zu beschwichtigen.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Ford
Dafür finden nun erstmals vier Menschen in einem Mustang Platz. Auf 4,71 Meter streckt sich das SUV in die Länge und lässt zwischen den Achsen fast drei Meter Platz. Das reicht vorne für ausgestreckte Beine und große Bewegungsfreiheit. Und auch hinten lässt es sich bequem räkeln, vorausgesetzt, man hat beim Einstieg zuvor unter der schnell abfallenden Dachlinie den Kopf eingezogen. Auch der Gepäckraum dahinter ist mit 402 bis maximal 1420 Litern für Mustang-Verhältnisse riesig.
Dass der größte Rivale des Mustang Mach-E Tesla heißt, und hier speziell das neue Model Y, lässt sich aber nicht nur in punkto Design und Abmessungen ablesen. Auch der Blick ins Innere zeigt die Anleihen an den Elektro-Pionier aus Fremont. Neben einem kleinen Bildschirm hinterm Lenkrad als Instrumentenkombi für den Fahrer, dominiert ein vertikaler 15,5-Zoll-Touchscreen den ansonsten tastenlosen Armaturenträger. Darüber lässt sich in Tablet-Manier die neueste Generation des Kommunikations- und Infotainmentsystems Ford Sync4 in Wisch-und-Weg-Bedienung steuern.
Das System hat gegenüber dem aktuellen Sync 3 die doppelte Rechenleistung. Dadurch kann das bordeigene Ford-Navigationssystem nicht nur alle 30 Sekunden aktualisiert werden und Verkehrsinformationen in Echtzeit liefern. Die intelligente Technik ermittelt zudem die aktuelle Reichweite unter Berücksichtigung von Verkehr, Gelände, Wetter und Daten anderer Ford E-Mobile. Sollte sich die Reichweite deutlich verändern, schlägt sie Alarm. Außerdem lernt und speichert das System die Gewohnheiten des Fahrers, sodass es nach und nach die täglichen Routinen kennt und entsprechende Vorschläge machen kann. Und vielleicht das Beste: Android- und Apple-Smartphones können nun kabellos ins System integriert werden.
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Vielleicht nicht gerade das originale Mustang-Feeling, aber doch immerhin sportliche Fahrerlebnisse vermittelt das Elektro-SUV-Coupé auf der Straße. In zwei Batteriegrößen mit 75 kWh und 99 kWh wird es den Ford Mustang Mach-E geben. Damit sollen Reichweiten nach WLTP zwischen 450 und 610 Kilometern möglich sein. Das Basismodell fährt mit Hinterradantrieb. Es wird wahlweise von einem Elektromotor mit 269 PS (198 kW) oder 290 PS (216 kW) angetrieben.
Bei der Allradversion treibt je eine E-Maschine die Vorder- und Hinterachse an, die zusammen 346 PS (258 kW) leisten. Dazu besitzt jeder Mustang Mach-E die drei gängigen Fahrmodi, Normal, Eco und Spor, die hier mit den etwas blumigen Bezeichnungen „Active“, „Leise“ und „Ungezähmt“ beschriftet sind.
Ein Unterschied ließ sich bei einer ersten Runde auf dem Beifahrersitz allerdings noch nicht erfahren. Die E-Maschine hat – wie jeder andere Stromer mit vergleichbarer Leistung – einfach soviel Bums, dass man beim Tritt aufs Pedal wie bei einem Flugzeugstart ansatzlos in die Polster gepresst wird und die Allradversion nach flotten 5,8 Sekunden die Tempo-100-Marke passiert. Deutlicher zu spüren ist hingegen der Ein-Pedal-Fahrbetrieb, der beim Lupfen des Pedal den Wagen stark verzögert und so Bewegungs- und Bremsenergie zurückgewinnt. Die Höchstgeschwindigkeit wird zugunsten der Reichweite auf 180 km/h limitiert.
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Während der Mustang Mach-E noch darauf wartet, endlich ins Freie zu kommen, schart auch schon die GT-Version mit den Hufen. Auf einer „Go Electric“-Roadshow, die zurzeit in Hamburg auf dem Spielbudenplatz in St.Pauli gastiert, stellt Ford das Topmodell der Baureihe eine Woche lang interessierten Besuchern vor. Hier leisten die beiden Elektromotoren 465 PS (342 kW) und katapultieren das immerhin 2,2 Tonnen schwere SUV-Coupé mit dem gewaltigen Schub von 830 Nm Drehmoment aus dem Stand in 3,7 Sekunden auf Tempo 100.
„Das ist kurz vor Raketentechnik“, schwärmt Ford-Technikchef Matthias Tonn, „damit bewegen wir uns im Bereich der Supersportwagen.“ Wenn auch mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass auch dieses SUV auf 200 km/h Spitze begrenzt wird, zeige der Mustang Mach-E GT, „was ein rein elektrischer Antrieb alles leisten kann“, sagt Ford-Europa Präsident Stuart Rowley. Bis Ende nächsten Jahres werden wir darauf allerdings noch warten müssen.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Ford
geschrieben von AMP.net/fw veröffentlicht am 12.10.2020 aktualisiert am 12.10.2020
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