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Ford
Jedes Ding braucht seinen Namen und den Ford-Leuten ist ein treffender eingefallen: „EcoBoost“ nennen sie ihre aktuelle Benzin-Motorenreihe. Der Schub aus dem Abgasturbolader unter dem Namen „Boost“, bis kurzem eher gut für den Nervenkitzel beim Durchtreten des Gaspedals, trifft auf „Eco“, die pure Wirtschaftlichkeit. Und wie geht das? Seit dem Siegeszug des Turboladers beim Diesel sind die Motoren-Ingenieure scharf darauf, die Turboaufladung auch am Benziner zu praktizieren. Doch der braucht Innenkühlung, damit er nicht zu heiß wird. Dazu wurde bis dato das Gemisch angefettet, also mit Benzin angereichert, was den Verbrauch hoch trieb und dazu führte, dass Turbo-Benziner zu Sprit-Fressern wurden und es zum Teil auch heute noch sind.
An dem Punkt kommt die moderne Benzin-Direkteinspritzung ins Spiel, denn sie schafft den Effekt der Innenkühlung ohne zusätzlichen Kraftstoff. Wird nämlich Benzin direkt in den Brennraum gespritzt, verdampft es dort zum zündfähigen Nebel und entzieht dabei der Umgebung Wärme. Und zwar so viel, dass die Thermik des Motors im Lot bleibt. Nach der neuen Formel „Turbo plus Benzin direkt“ trimmt Ford seine gesamte Antriebsstrategie auf dieses Prinzip.
Ihr Debüt feiert die neue Technik in der amerikanischen Limousine Lincoln MKS, die als Flaggschiff der Baureihe im Jahr 2009 in Serie ging. Ihr V6-EcoBoost-Motor mit 3,5 Liter Hubraum kommt auf 340 PS und 461 Newtonmeter Drehmoment, womit er die V8 mit eher ungehemmten Durst ersetzen kann.
Nach Europa kam zunächst der 2-Liter-Vierzylinder, der wahlweise mit 203 PS oder 240 PS im Mondeo und in den Vans S-Max und Galaxy zum Einsatz kam, auch um die Sechszylinder zu ersetzen und 20 Prozent Kraftstoff zu sparen. Dazu setzt Ford beim neuen Focus den 1,6er EcoBoost ein, der mit 150 PS, 160 PS und 182 PS zur Verfügung steht. Hinzu kommt in Kürze ein völlig neuer Dreizylinder, der mit einem Liter Hubraum die Spanne von 70 PS bis 90 PS abdeckt.
Ausschlaggebend für Leistung und Effizienz der EcoBoost-Motoren sind nach Ford drei Schlüssel-Technologien: die Hochdruck-Benzin-Direkteinspritzung mit 200 bar, der spontan ansprechende Turbolader und die Verstellung der Nockenwelle von Ein- und Auslass-Seite. Ford hat sich für EcoBoost entschieden, weil es nicht nur in der Stadt wie die teure Hybrid-Technik spart, sondern auch außerhalb von Ortschaften, selbst auf der Autobahn. Und rechnet vor, dass sich der Mehraufwand für Hybride erst nach 12 Jahren, für Diesel nach 7,5 Jahren, für EcoBoost aber schon nach 2,5 Jahren rechnet.
Die sehr günstigen Werte für den Normverbrauch bestätigten sich in der Praxistest allerdings noch nicht. Beispiel: Ein Ford Focus 1.6 EcoBoost mit 150 PS kam über 2000 Kilometer auf einen Test-Durchschnitt von 8,7 Liter Super pro 100 Kilometer, das sind 2,7 Liter mehr als der Normwert verspricht. Leistung und Fahrkomfort der Antriebe ist tadellos. Allerdings könnten die Motoren mit dem schönen Namen EcoBoost doch noch etwas mehr „Eco“ vertragen.
geschrieben von auto.de/(boet/mid) veröffentlicht am 20.10.2011 aktualisiert am 20.10.2011
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