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Ford
Neckarbischofsheim – So langsam wird klar, was Ford-Europa-Chef Stephen Odell damit meinte, als er bereits Anfang September bei einer „Go further“-Veranstaltung in Amsterdan vor rund 2500 Händlern und Mitarbeitern ankündigte, ohne konkreter zu werden, das Unternehmen müsse schlanker werden. Jetzt hat sich bestätigt, was Odell da schon vorgeschwebt haben muss: Werksschließungen, Produktionsverlagerung, Stellenabbau und Kosteneinsparungen. Auch bei der aktuellen Ford-Deutschland-Regionaltour in Neckarbischofsheim war dies ein Thema.
„Keine schöne Nachricht“ und eine „harte Entscheidung“ nennt Sprecher Ralph Caba die vorgesehenen Schritte, begründet sie mit einem immer härter werdenden Wettbewerb auf einem voraussichtlich immer kleiner werdenden Markt. Die entsprechenden Pläne stellen laut Ford eine „Antwort auf die Überkapazitäten aufgrund des Rückgangs der gesamten Fahrzeugnachfrage in Westeuropa“ dar, den Caba auf inzwischen immerhin rund sieben Millionen Einheiten beziffert, nachdem 2007 noch rund 20 Millionen Autos auf diesem Markt abgesetzt worden waren. „Und für uns heißt das“, so der Ford-Sprecher, [foto id=“440795″ size=“small“ position=“left“]“dass wir uns auf Basis des One Ford‘-Plans weiter fit machen müssen für die Zukunft.“
Auch wenn die Nachfrage in Deutschland noch weitgehend stabil sei und der Marktanteil der Marke hierzulande nach wie vor bei rund sieben Prozent liege, bedeute dies, Kostenstruktur und Effizienz zu verbessern, das Image in Richtung Qualität, Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Innovationskraft zu stärken und die Produktoffensive voranzutreiben. So kündigt Caba konkret 15 weitere neue Modelle und Technologien an.
Ford setzt dabei bekanntlich auf die Erweiterung seines Angebots im SUV-Segment, schickt die zweite Kuga-Generation gleich Anfang 2013 an den Start, rechnet damit, dass der kleinere EcoSport innerhalb der nächsten 18 Monate kommt und geräumigere Edge 2014 den Weg aus den USA nach Europa findet. Die Einführung der Mondeo-Neuauflage hat sich bereits in die zweite Jahreshälfte 2013 verschoben, wahrscheinlich auch, weil das Werk im belgischen Genk, in dem das Spitzenmodell neben S-Max und Galaxy vom Band läuft, nun geschlossen werden soll; der Mondeo fährt künftig ebenfalls als 1,0-Liter-Dreizylinder-Ecoboost-Benziner, als Diesel mit Allrad- und als Hybrid mit Elektroantrieb vor.
Klar ist außerdem, dass Ford seine Sportwagen-Ikone Mustang auch nach Europa bringt – „mit den Performance-Genen“, betont Caba, „die Sie von unserem ST- und RS-Modellen kennen“. Der neue Kompaktvan B-Max rollt im November in die Schauräume. Der neue Fiesta, von dem es zusätzlich eine sportliche ST-Variante geben wird, folgt zu Beginn des nächsten Jahres zum Einstiegspreis ab 10 950 Euro und mit dem neuen Kommunikations- und Notbremssystem an Bord. Ihn [foto id=“440796″ size=“small“ position=“right“]dürfen wir bei der Regionaltour noch nicht fahren, aber den für Mitte 2013 vorgesehenen Elektro-Focus; die Reichweite des in Saarlouis gebauten ersten Batterie-elektrischen Pkw der Marke gibt Ford-Mann Caba mit 160 Kilometern an.
Schließlich ist Ford noch dabei, bis Ende 2013/Anfang 2014 seine Nutzfahrzeugpalette komplett zu erneuern. Die Tourneo fahren dabei künftig alle als Personentransporter, die Transit eben als klassische Nutzfahrzeuge vor. Wenigstens da, im Bereich leichter und kompakter Nutzfahrzeuge wie dem neuen Courier geht Ford noch von einem sogar „starken Wachstum“ aus. „Bis 2017 rechnen wir in Europa allein in diesem Segment mit einem Anstieg von 70 Prozent“, sagt Caba.
Alles in allem: Nach den für das laufende Geschäftsjahr erwarteten 1,2 Milliarden Euro Verlust will Ford in Europa, wo man hinter Volkswagen die Nummer zwei ist, dann längst wieder profitabel sein. Drei Jahre gibt Alan Mulally, Chef der US-Konzernmutter Ford Motor Company, seinem Europa-Statthalter Odell dafür.
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 27.10.2012 aktualisiert am 27.10.2012
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