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Gemeinhin sind sie Raumriesen zum Zwergenpreis: Hochdachkombis bieten Platz für Kind und Kegel zu bezahlbaren Kosten, sind sie doch im Grundkonzept nüchterne Kastenwagen, die sonst von knapp kalkulierenden Handwerkern und Händlern gekauft werden.
Ganz anders dagegen die im nächsten Monat antretende zweite Generation des Tourneo Connect, die Ford mit vielen Pkw-Eigenschaften und -Ausstattungen aufgerüstet hat. Als erste Modelle dieser Klasse sind der 4,42 Meter lange fünfsitzige Tourneo Connect und der 4,82 Meter messende, fünf- oder siebensitzige Grand Tourneo Connect optional etwa mit einem automatischen City-Notbremsassistenten und Reifendruck-Kontrollsystem lieferbar. Auch die ungewöhnlich variable, verschieb- und faltbare Sitzlandschaft und das Extra eines großen, lichten Panoramadachs, aber auch die optionale Rückfahrkamera erinnern eher an Kompaktvans vom Format des Ford C-Max. Den jedoch – Überraschung! – ein günstigerer Einstiegspreis auszeichnet als den mindestens 18.880 Euro teuren Tourneo Connect mit 74 kW/100 PS entwickelndem 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner.
Mehr noch: Der vom Transit abgeleitete Tourneo Connect ist sogar der teuerste Transporter in seiner Klasse. Ob Opel Combo, Volkswagen Caddy oder Citroen Berlingo, alle sind im Einstieg deutlich preiswerter. Grundsätzlich gilt dies auch für die [foto id=“488355″ size=“small“ position=“left“]stärkeren Leistungsstufen. Hier fährt Ford mit einem 110 kW/150 PS leistenden 1,6-Liter-Benziner vor, der mit einer klassischen Sechsgang-Automatik kombiniert ist (ab 23.455 Euro). Außerdem gibt es einen 1,6-Liter-Diesel in drei Versionen. Zur Wahl stehen 55 kW/75 PS (ab 19.280 Euro), 70 kW/95 PS (ab 20.470 Euro) und 85 kW/115 PS (ab 23.220 Euro). Der Grand Tourneo Connect kostet 1.900 Euro Mehrpreis, ist aber nicht mit dem bereits aus Fiesta und Focus bekannten Dreizylinder erhältlich. Genau dieser Benziner gilt im Konkurrenzumfeld der kastigen Familienkutschen als Sparaushängeschild mit einem Normverbrauch von 5,6 Liter. Tatsächlich genügt der Kleine im Alltag den meisten Ansprüchen nicht nur auf kurzen Fahrten zu Kindergarten oder Supermarkt. Liegt doch sein maximales Drehmoment von nominell bescheidenen 170 Nm über das breite Band von 1.400 – 4.000 Touren an und spricht der Dreizylinder auf Gaspedalbefehle stets spontan an.
Anders der Benziner mit Automatik, der nur eine Nischenrolle spielen soll. Das sanft schaltende Getriebe sorgt zwar für Komfort, scheint aber die 110 kW/150 PS Leistung geradezu aufzufressen. Dazu gönnt sich der stärkste Tourneo laut Norm 8,0 Liter Super. Die Diesel sind alle empfehlenswert, von leicht kernigem Klangbild, aber sparsam (4,6 bis 5,0 Liter Verbrauch) und in den schwächeren Versionen gegen Mehrpreis mit Start-Stopp-System ausgestattet. Auf unseren Testfahrten waren es dann doch knapp 6,0 Liter, aber auch das ist ein günstiger Wert. Dafür verfügt das Toptriebwerk ebenso wie der 1,0-Liter-Benziner über ein exakt arbeitendes Sechsganggetriebe, während sonst fünf, jedoch ebenso sauber zu sortierende Gänge genügen müssen. Ganz klar ist jedoch: Den 55 kW/75 PS-Selbstzünder sollte nur kaufen, wer den Tourneo Connect als City-Transporter benötigt. Oder man muss träges Temperament lieben. Tatsächlich rechnet Ford vor allem mit Flotten-Bestellungen.
Beschränkte sich der erste Connect auf Alleinstellungsmerkmale in seiner Klasse, wie eine geteilte und komplett demontierbare Rückbank, ist die Flexibilität bei Sitzlandschaft und Stauraum heute weit größer. Vor allem, wenn der Ford als größerer Grand Tourneo Connect geordert wird. Dann erfolgt der beispielhaft bequeme Einstieg durch besonders weit öffnende vordere Türen oder die mit 84 Zentimetern extra breiten hinteren Schiebetüren. So gelingt auch Erwachsenen der Zugang zur optionalen dritten Sitzreihe relativ leicht. Diese ist in Längsrichtung verschiebbar, damit die Kniefreiheit genügt. Auch das Beladen des maximal 2.620 Liter fassenden Freizeittransporters fällt entsprechend leicht. Wem das nicht genügt – tatsächlich bietet die Konkurrenz teils erheblich mehr Stauvolumen – kann die Beifahrerlehne umlegen und bis zu drei Meter lange Möbel oder Sportgeräte unterbringen. Serienmäßig sind außerdem stylische Dachschienen zur Montage von Dachgepäck- oder Fahrradträgern vorhanden. In der Ladekapazität bieten Tourneo und Grand Tourneo Connect den größten Vorteil gegenüber ihren Kompaktvan-Geschwistern C-Max und Grand C-Max.
Anders sieht es bei der Ausgestaltung des Interieurs aus. Zwar wirkt alles wesentlich hochwertiger und durchdachter als bei vielen Klassenkonkurrenten, zumal nicht an feinen Plastikmaterialien und schicken Stoffen gespart und Ablagen an allen [foto id=“488356″ size=“small“ position=“right“]sinnvollen Stellen verteilt wurden. Aber das Limousinenambiente des C-Max erreichen die Connect nicht. Gut gelungen sind zudem die Gestaltung und Platzierung aller Bedienelemente im Connect-Cockpit, zumal sie geordneter wirken als in früheren Ford. Freude bereiten auch die Fahreigenschaften der handlichen und übersichtlichen Familientransporter. Die Federung ist vergleichsweise weich, aber dennoch geeignet für schnelle Kurvenpassagen. Bodenwellen filtert der Ford gut und Seitenwind bei Autobahntempo bringt die immerhin 1,85 Meter hohen Transporter nicht aus der Ruhe. Allein in Parkgaragen zeigt sich der lange Radstand (3,06 Meter) des Grand Tourneo Connect unhandlich.
Als etwas feiner ausgestatteter und Pkw-ähnlich gestalteter Kasten sollte es der Neuauflage des Tourneo Connect gelingen, Ford in den Verkaufszahlen weiter voranzubringen. Vorausgesetzt, die Kunden sind bereit für Komfort und Sicherheitstechniken den geforderten Aufschlag zu bezahlen.
Fünftüriger Hochdachkombi auf Basis des kompakten Transporters Ford Transit Connect | |
Länge: | 4,42 (Grand Tourneo Connect: 4,82) Meter |
Breite mit Außenspiegeln: | 2,14 Meter |
Höhe: | 1,85 Meter |
Radstand: | 2,66 (Grand Tourneo Connect: 3,06) Meter |
Ladelänge: | 0,91 bis 1,80 (Grand Tourneo Connect: 1,31 bis 2,18 Meter) |
Kofferraumvolumen: | 1.029 – 2.410 (Grand Tourneo Connect: 322 bis 2.620) Liter |
1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit Start-Stopp-System , 74 kW/100 PS, Sechsgang-Schaltgetriebe maximales Drehmoment: 170 Nm bei 1.400-4.000 U/min 0-100 km/h: 14,0 s Vmax: 165 km/h Durchschnittsverbrauch: 5,6 Liter CO2-Ausstoß: 129 g/km Effizienzklasse: B Preis: ab 18.880 Euro |
1,6-Liter-Benziner, 110 kW/150 PS, Sechsgang-Automatik maximales Drehmoment: 240 Nm bei 1.600-4.000 U/min 0-100 km/h: 10,9 bzw. 11,1 s Vmax: 173 km/h Durchschnittsverbrauch: 8,0 Liter CO2-Ausstoß: 184 g/km Effizienzklasse: E Preis: ab 23.455 bzw. 25.355 Euro |
1,6-Liter-Diesel, 55 kW/75 PS, Fünfgang-Schaltgetriebe maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.500 U/min 0-100 km/h: 17,8 bzw. 18,3 s Vmax: 145 km/h Durchschnittsverbrauch: 5,0 Liter CO2-Ausstoß: 130 bzw. 121 g/km Effizienzklasse: B Preis: ab 19.280 bzw. 21.180 Euro |
1,6-Liter-Diesel mit optionalem Start-Stopp-System, 55 kW/75 PS, Fünfgang-Schaltgetriebe maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.500 U/min 0-100 km/h: 17,8 bzw. 18,3 s Vmax: 145 km/h Durchschnittsverbrauch: 4,6 Liter CO2-Ausstoß: 120 bzw. 121 g/km Effizienzklasse: B Preis: ab 19.697 bzw. 21.597 Euro |
1,6-Liter-Diesel, 70 kW/95 PS, Fünfgang-Schaltgetriebe maximales Drehmoment: 230 Nm bei 1.500-2.000 U/min 0-100 km/h: 14,7 bzw. 15,1 s Vmax: 160 km/h Durchschnittsverbrauch: 5,0 Liter CO2-Ausstoß: 130 g/km Effizienzklasse: B Preis: ab 20.470 bzw. 22.370 Euro |
1,6-Liter-Diesel mit optionalem Start-Stopp-System, 70 kW/95 PS, Fünfgang-Schaltgetriebe maximales Drehmoment: 230 Nm bei 1.500-2.000 U/min 0-100 km/h: 14,7 bzw. 15,1 s Vmax: 160 km/h Durchschnittsverbrauch: 4,6 Liter CO2-Ausstoß: 120 bzw. 121 g/km Effizienzklasse: B Preis: ab 20.887 bzw. 22.787 Euro |
1,6-Liter-Diesel, 85 kW/115 PS, Sechsgang-Schaltgetriebe maximales Drehmoment: 270 Nm bei 1.750-2.500 U/min 0-100 km/h: 13,8 bzw. 14,1 s Vmax: 165 km/h Durchschnittsverbrauch: 4,9 Liter CO2-Ausstoß: 130 g Effizienzklasse: B bzw. A Preis: ab 23.220 bzw. 25.120 Euro |
Alternative zu: VW Caddy, Opel Combo, Citroen Berlingo, Peugeot Partner, Renault Kangoo |
Passt zu: Kastenwagen-Fans mit einer Vorliebe für feinere Ausstattungen und neue Sicherheitstechniken |
Sieht gut aus: neben dem Vorgänger und Konkurrenten |
Was kommt noch: kleiner Bruder Tourneo Courier (2. Quartal 2014) |
Was kommt nicht (nach Deutschland): alternative Antriebe mit CNG, LPG oder Batterie |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 04.11.2013 aktualisiert am 04.11.2013
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