Ford Transit: Produktionsbeginn für den globalen Transporter

Er gilt als Klassiker unter den Kleintransportern, der Transit von Ford. Am Beginn des 60. Lebensjahr steht für die Last-Ikone ein neues Zeitalter. Mit dem Produktionsanlauf der neusten Generation in der Türkei startet die neue Karriere des Transit als Transporter-Familie, die Ford weltweit etablieren möchte.

Ford stellte den ersten Transit 1953 vor. Der leichte Transporter trug da noch die Bezeichnung FK 1000 und war als Kastenwagen, Pritschentransporter und Kleinbus unterwegs. Die Zielrichtung war klar. Der Kölner sollte gegen den VW Bully antreten, der erfolgreich seit 1950 das rapide wachsende Transportbedürfnis des erblühenden Wirtschaftswunders erfüllte. Der Name „Transit“ debütierte 1961. Die erste Generation konnte sich ab 1958 deutlich gegen den Wolfsburger Wettbewerber profilieren, weil Ford [foto id=“428330″ size=“small“ position=“left“]den Transporter mit dem 55 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder aus dem Taunus deutlich flotter motorisierte. Im Bully-Heck erlöste der luftgekühlte Vierzylinder-Boxer aus dem Käfer zur gleichen Zeit gerade einmal 34 PS.

Für die zweite Genration des Transit ab 1965 zeichnete Ford in England verantwortlich. Die englischen Entwickler schufen nicht nur die unverwechselbare Form mit der kurzen Schnauze, sie vergrößerten den Transit deutlich auf 4,43 Meter Länge und stärkten seine Eigenschaften als Transporter. Damit setzte sich der Ford wirksam vom VW-Bus ab. Mit verstärkter Hinterachse und Zwillingsbereifung schleppte der Transit bis zu 3,25 Tonnen Nutzlast. Für den Antrieb sorgte eine breite Palette von V4-Benzinern, die zwischen 45 PS und 80 PS leisteten. Ab 1971 verstärkte ein 62-PS-Diesel das Motorenangebot.

Der dritte Transit bildete ab 1978 eigentlich eine überarbeitete Version des Vorgängers mit neuer glatter Frontpartie und Innenraum. Unter der vorderen Haube zogen Vierzylinder-Reihenmotoren und sogar ein V6 mit drei Litern Hubraum ein. Der 1984 eingeführte 2,5-Liter-Diesel mit Direkteinspritzung reduzierte den Verbrauch gegenüber dem selbstzündenden Vorgänger glatt um ein Viertel.

1986 öffnete Ford ein ganz neues Kapitel in der Transit-Geschichte. Die Form war komplett neu. Vordere Haube und Windschutzscheibe bildeten eine Gerade, der neue Ottomotor aus der Limousine Scorpio sorgte für ansprechende Leistung von 114 PS. Generation Vier des Transit blieb in Europa bis 2000 in Produktion. Ford Vietnam hängte noch drei weitere Jahre dran und seit 2006 baut der chinesische Hersteller Jiangling Motors den vierten Transit im Auftrag von Ford für den heimischen Markt.

Die Generationen fünf und sechs folgten im kürzeren Produktzyklen von jeweils sechs Jahren ab 2000 beziehungsweise 2006. Die nun zur Ablösung anstehende sechste Generation war in kaum übersehbarer Vielfalt verfügbar, und damit einziger Transporter [foto id=“428331″ size=“small“ position=“right“]beispielsweise mit Front-, Heck und Allradantrieb. Die acht verschiedenen Dieselmotoren leisteten bis zu 200 PS.

Der neue Ford Transit Custom

Der neue Ford Transit Custom, der bei der Nutzfahrzeuge-IAA in Hannover vom 20. bis zum 27. September in Hannover seine offizielle Weltpremiere feiert, eröffnet in jeder Hinsicht neue Dimensionen. Als Nutzlast-Esel darf er bis zu 1,4 Tonnen transportieren. Dabei ist der Laderaum so konfiguriert, dass er exakt drei Europaletten aufnehmen kann. Die neue Reihe darf wesentlich mehr Sicherheits- und Komfort-Technologie aus dem Pkw-Bau übernehmen. Künftige Transit-Kunden können bei der Bestellung Posten wie Kurvenlicht oder Rückfahrkamera ankreuzen. Auch für die Nutzfahrzeug-Kunden stehen künftig Assistenzsysteme wie Fahrspur-Assistent und Müdigkeitswarner zur Verfügung, oder ein digitales Kamerasystem für die Vorfeld-Überwachung des Fahrzeugs. Die Eckdaten des siebten Transit sind so vielfältig, dass sich die wichtigsten nur in Stichworten aufzählen lassen: Vier Karosserievarianten mit zwei Radständen, sechs Airbags, drei Dieselmotoren von 74 kW/100 PS bis 114 kW/150 PS, drei Meter Laderaumlänge und 1,35 Laderaumbreite. Die Tester schlugen während der Entwicklung die Vordertüren 250 000 mal zu, um ein möglichst robustes Fahrzeug zu schaffen.

Mit dem neuen Transit plant Ford eine weltweite Offensive auf dem Transportermarkt. Bis Ende 2013 soll in 90 Märkten der Welt eine komplette, vielseitige Transporter-Familie auf Basis des Transits stehen. Die Fertigung des neuen Modell hat bereits begonnen. Die Fahrzeuge laufen in derTürkei bei Ford Otosan vom Band. Das Jointventure hat seit 2001 mehr als 2 250 000 Transits gefertigt.

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