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Ford
Barcelona – Ford schreibt in Europa weiter rote Zahlen. Die aber sind nicht mehr ganz so rot wie zuvor. Nach den aus Ford-Sicht notwendigen Entscheidungen zum Abbau der offensichtlichen Überkapazitäten, den damit verbundenen Werksschließungen in England und in Belgien sowie der dadurch notwendig gewordenen Produktionsverlagerung nach Spanien sollen sie nun sogar bald schon wieder schwarz sein. Europa-Chef Stephen Odell, zuständig zugleich für die Märkte im Mittleren Osten und in Afrika, kündigt bei der jüngsten „Go further“-Veranstaltung in Barcelona jedenfalls erneut an, 2015 die Gewinnzone zu erreichen.
Bei der ersten Veranstaltung dieser Art vor einem Jahr in Amsterdam war noch von insgesamt 15 Produktneuheiten bis 2018 die Rede. Inzwischen hat Odell vor 2400 Händlern, Kunden und Medienvertretern auch in Barcelonas Kongresszentrum noch einmal zehn Produkte mehr als neue Zielgröße vorgegeben. In der katalanischen Metropole hat Ford den ab 2015 nun ebenfalls für Europa vorgesehenen Mustang enthüllt, neben dem kompakte SUV-Modell Ecosport, das als nächstes debütiert, dazu den größeren Edge und den nächsten Ka vorgestellt, beide mit dem Zusatz Concept versehen, aber teilweise doch schon ziemlich seriennah.
Die Rahmenbedingungen bleiben schwierig. Trotzdem investiert Ford weiter massiv in neue Produkte und Technologien für die Märkte in Europa, um, so Odell, die Voraussetzungen für einen „nachhaltigen Erfolgskurs des Unternehmens“ zu schaffen. Mustang, Edge [foto id=“493783″ size=“small“ position=“left“]Concept und Ka Concept stehen für den Europa-Chef dabei für die „Entschlossenheit zur Stärkung der Fahrzeugpalette mit neuen Modellen und Baureihen“.
Ford-Urenkel Bill, Aufsichtsratsvorsitzender der Ford Motor Company, skizziert mit Blick auf die angestrebte Weiterentwicklung eine Art „Blaupause für Mobilität“ der Marke. Dazu gehört, sich als einer der globalen Technologieführer zu etablieren, wie Barb Samardzich, zuständig für die Ford-Produktentwicklung in Europa, betont. Was ausstattungsmäßig am oberen Ende möglich ist, zeigen Showcars wie der Vignale als Limousine und Kombi auf der neuen Mondeo-Basis.
Vor allem im SUV-Segment sehen die Amerikaner großes Potenzial. Zwischen 2005 und 2012 hat der Marktanteil der Sports Utility Vehicles laut Jim Farley, weltweit bei Ford verantwortlich für Marketing, Verkauf und Service, von sechseinhalb auf rund zwölf Prozent zugelegt. Und bis 2018 erwartet Farley eine nochmals um rund 22 Prozent gestiegene Nachfrage nach Fahrzeugen dieser Art, die in der Regel zwar geländegängig sind, aber von den meisten Kunden doch eher auf dem Asphalt bewegt werden.
Was neue Assistenzsysteme betrifft, an denen Ford-Ingenieure arbeiten, listet Barb Samardzich gleich eine ganze Reihe auf. Sie reichen vom Einparken ohne Fahrer hinterm Steuer über die praktische Stauhilfe in Form des selbsttätigen Bremsens, Beschleunigens und Lenkens bis hin zur Warnung und automatischen Verzögerung im Falle einer drohenden [foto id=“493785″ size=“small“ position=“left“]Kollision etwa hinter einer nicht einsehbaren Kurve. Die Vernetzung (auch von Fahrzeugen untereinander) macht vieles möglich.
Sogar dass die in einem Spezialsitz eingebaute Elektronik die Pulsfrequenz des Fahrers kontrolliert, über integrierte Sensoren die Herzschläge des Fahrers überwacht, sie wie ein Langzeit-EKG für eine spätere medizinische Analyse aufzeichnet und weiterleitet. Ist etwas gesundheitlich Bedrohliches erkannt, kann im Notfall via Sync-Sprachsteuerung ärztliche Hilfe gerufen werden. Zur Vermeidung eines Unfalls werden gleichzeitig die Sicherheitssysteme des Wagens aktiviert. Selbst die Überwachung des Blutzuckerspiegels lässt sich mit Sync vernetzen, etwa um zu warnen, wenn jemand hinten bei extrem niedrigem Blutzuckerspiegel kurz davor ist, einen Schock zu erleiden.
Alles in allem: Vor einem Jahr in Amsterdam hat Ford als Weg aus der Krise Kosten, Marke und Produkt als „tragende Säulen für die Neugestaltung unseres Unternehmens in Europa“ genannt. „Hier in Barcelona zeigen wir nun“, so Odell, „wie schnell wir reagieren und unsere Versprechen einlösen.“ Dazu gehört eben auch, „fortschrittliche Autos zu vernünftigen Preisen anzubieten“. Auf den neuen Mondeo, in den USA als Fusion schon auf dem Markt, müssen deutsche Kunden wegen der Produktionsverlagerung nach Spanien leider noch ein Jahr warten. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 12.12.2013 aktualisiert am 12.12.2013
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