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Formel-1-Ferrari von Michael Schumacher kommt als Kunstwerk unter den Hammer

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An seinem Platz in der Geschichte der Formel 1 als bislang erfolgreichster Fahrer dürfte so schnell niemand rütteln können. Siebenmal entschied er die Fahrerweltmeisterschaft für sich, allein für Ferrari fuhr er 72 Siege ein, und vor 15 Jahren beendete er in der Saison 2002 jedes der 17 Rennen auf dem Treppchen. Seit 2017 ist Michael Schumacher zu Recht Mitglied der Hall of Fame des deutschen Sports, einer virtuellen Stätte zur Ehrung deutscher Sportler. Kommenden Monat soll das Auto, mit dem er unter anderem den Grand Prix von Monaco 2001 gewann, bei Sotheby’s versteigert werden – anlässlich einer Auktion für zeitgenössische Kunst in New York.

Rennwagen als Kunstwerk

Ein Rennwagen als Kunstobjekt neben Werken von Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Gerhard Richter? Zwar betreibt Sotheby's mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Abteilungen rund 70 verschiedene Sammelgebiete, darunter zum Beispiel Mode, Möbel, Gemälde und natürlich auch Autos. Doch einen, wenn auch geschichtsträchtigen Rennwagen zu zeitgenössischer Kunst zu erklären – das ist neu. Ian Kelleher, Marketingchef bei Sotheby’s, erklärt das so: „Das Fahrzeug nimmt selbstverständlich als eines der wichtigsten und wertvollsten modernen Formel 1-Boliden einen bedeutenden Platz in der Rennsportgeschichte ein. Doch darüber hinaus ist sein atemberaubendes Design mit seiner kunstvollen Kombination aus Schönheit, Gestaltung und Balance durchaus dazu geeignet, von anspruchsvollen Sammlern als dreidimensionales Kunstwerk geschätzt zu werden.“

Um fahrerische Kunst handelte es sich zweifelsfrei, was Michael Schumacher mit dem Wagen auf Rennstrecken in aller Welt anstellte. Mit diesem Ferrari gewann er 2001 den vierten seiner sieben WM-Titel, unter anderem siegte er damals in Monaco. Insgesamt holte Schumacher 2001 neun Rennsiege, am Ende hatten Ferrari und er die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren, Schumacher hatte 123 Punkte, fast doppelt so viele wie Vizeweltmeister David Coulthard mit seinem McLaren. Gleichzeitig überbot Schumacher Alain Prosts damaligen Rekord von 51 Siegen. Schon nach dem 13. von 17 Saisonrennen stand er als Weltmeister fest.

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Objekt der Auktionatoren: Ferrari F2001

Der F2001 war der 34. Formel-1-Rennwagen der Scuderia Ferrari. Er nahm an allen 17 Rennen der Formel-1-Saison 2001 sowie den ersten drei Rennen der Saison 2002 teil und wurde von einem 3,0-Liter-V10-Saugmotor (Leistung: über 590 kW / 800 PS) mit semiautomatischem Getriebe angetrieben. Das Fahrzeug mit der Chassis-Nummer 211, das am 16. November in New York unter den Hammer kommt, lenkte Michael Schumacher 2001 sowohl in Monte Carlo als auch beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring zum Sieg.

Den Wert des Rennwagens taxiert Sotheby's im Vergleich zu anderen Klassikern erstaunlich niedrig. Bis zu vier Millionen Dollar (ca. 3,4 Millionen Euro) sollte er nach Ansicht seiner Auktionatoren einbringen. Im Vergleich zum Mercedes Silberpfeil, Baujahr 1954, mit dem Juan Manuel Fangio Erfolge feierte und der umgerechnet 2013 für 20 Millionen Euro den Besitzer wechselte, sind das Peanuts. Erst recht angesichts der 38,115 Millionen Dollar, die Auktionshaus Artcurial in Paris im vergangenen Jahr für einen Ferrari 335 Sport erzielte oder die kaum glaublichen 52 Millionen Dollar, die ein Sammler 2013 für einen Ferrari 250 GTO hinblätterte.

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Kunstsammler zahlen hohe Preise

Experten sind sich jedoch darin einig, dass der Markt für seltene Sammlerfahrzeuge zur Zeit an seine Grenzen stößt und eine Atempause einzulegen scheint. Auf der anderen Seite „hat sich zeitgenössische Kunst zur Lokomotive des Kunstmarkts entwickelt“, wie kürzlich der Branchendienst Art Price Contemporary Art Market Annual Report schrieb. In der Tat sitzen Euro oder Dollar bei Kunstsammlern besonders locker. Das zeigen nicht nur die 179 Millionen Dollar für Pablo Picassos „Les femmes de Alger“ oder die 119,9 Millionen Dollar für Edvard Munchs „Der Schrei“. Insgesamt kletterte Umsatz für zeitgenössische Kunst in den vergangenen 17 Jahren allein in den USA auf inzwischen 1,58 Milliarden Dollar pro Jahr.

Es könnte also sein, dass beim Zahlenrausch mit den Geboten für Werke von Roy Lichtenstein („Female Head“, taxiert auf bis zu 15 Millionen Dollar), Andy Warhol („Dollar Sign“, geschätzt auf bis zu sieben Millionen Dollar) oder Gerhard Richter („A B Tower“, bis zu vier Millionen Dollar) bei den Sammlern die Pferde durchgehen. Denn die Erfahrung zeigt, dass sich bei solchen Auktionen Schätzpreise oft in Schall und Rauch auflösen. Die Ferrari-Gemeinde geht daher davon aus, dass Michael Schumachers Monoposto den Preis erzielt, den er verdient: einen zweistelligen Millionenbetrag.

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