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Formel 1
Ohne den richtigen Wetterdienst kommen auch die besten Rennfahrer der Welt auf der Strecke ins Schleudern. Ein Formel-1-Weltmeister wie Sebastian Vettel muss wissen, ob und wann es regnet. Nur so kann er zum richtigen Zeitpunkt in die Box kommen und auf Regenreifen wechseln. Das perfekte Timing kann in einer solchen Situation über Sieg und Niederlage entscheiden. Deshalb überlassen die Teams nichts dem Zufall.
Was vielleicht die wenigsten wissen: Der Formel-1-Zirkus hat bei jedem Rennen sogar seine eigenen „Wetterfrösche“ dabei. Und die kommen aus Österreich: Das Kompetenz-Zentrum für Meteorologie und Unwetterwarnungen Ubimet ist bei jedem Weltmeisterschafts-Lauf mit einem eigenen Team und rund 1 000 Kilogramm Ausrüstung vor Ort. Im Rahmen eines Rennens werden etwa 7 200 Radarbilder und mehr als 1 400 Seiten an Daten ausgewertet und in Echtzeit zu Wettervorhersagen verarbeitet. Die Rennteams bekommen damit im Minutentakt aktualisierte Wetterdaten und Prognosen, die eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Materialauswahl und Strategie darstellen. Vor allem bei Rennen wie jetzt im belgischen Spa kann der Wetterbericht Gold wert sein. Auf dem Ardennen-Kurs hat es in der Vergangenheit vor allem im Regen schon die verrücktesten Rennen gegeben. Deshalb arbeiten die „Wetterfrösche“ längst mit Hochdruck an der nächsten Vorhersage. Immer ab mittwochs vor dem jeweiligen Rennen steht bereits eine Prognose für die gesamte Woche zur Verfügung, die laufend aktualisiert wird.
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Zugriff auf die Prognosen und Daten haben die Teams über das interne Informationssystem des Automobil-Weltverbandes FIA und über das von Ubimet entwickelte Live-Wetterinformationssystem onTRACK, das auf allen gängigen Endgeräten funktioniert. So können etwa Streckentemperatur, Luftdruck, Windverhältnisse, Sonneneinstrahlung oder Niederschlagswahrscheinlichkeit problemlos von überall abgerufen werden.
Die Formel-1-Meteorologen transportieren ein umfangreiches Equipment von Rennen zu Rennen. Neben Wetterstationen, Radar, Funkmodems und Antennen sind auch mehrere Server für die Berechnungen vor Ort notwendig. Immerhin werden von Dienstag vor dem Rennwochenende bis Sonntag nach dem Rennen täglich 25 GB an Wetterdaten verarbeitet. Das entspricht der Speicherkapazität von 36 CDs. Seit Beginn der Saison wurden so bereits 1 391 Stunden an Messwerten verarbeitet, 13 745 Berechnungen durchgeführt und 336 Prognosen erstellt.
„In der Formel 1 hängen viele Entscheidungen vom Wetter ab – und diese müssen in kürzester Zeit getroffen werden“, erklärt Ubimet-Geschäftsführer Dr. Michael Fassnauer. Und dafür arbeiten Techniker und Meteorologen bei jedem Rennen sehr eng zusammen, sagt Meteorologe Steffen Dietz: „Wir haben einen dichten Zeitplan, die gesamte Technik wird von uns selbst aufgebaut und getestet.“ Zudem sei es für die meteorologische Arbeit sehr wichtig, das Wetter in der jeweiligen Region zu verstehen, um exakte Vorhersagen zu liefern: „Das Hand in Hand von Technik und Expertenwissen ist daher bei unserer Arbeit eine Grundvoraussetzung.“ Übrigens: Die beste Strategie bei jedem Wetter hat bislang das Mercedes-Team. Die ruhmreichen Silberpfeile haben neun der bisherigen elf Formel-1-Rennen gewonnen. Das Titelrennen 2014 ist längst zum Privatduell der Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton geworden. Mal schauen, wer von den beiden WM-Kandidaten am Ende im Regen steht.
geschrieben von auto.de/(rlo/mid) veröffentlicht am 19.08.2014 aktualisiert am 19.08.2014
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