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Rechnung geht nicht auf
Die Hoffnungen auf einen Formel-1-Einstieg von VW sinken. Angesichts der teuren Aufarbeitung der Diesel-Affäre fehlt dem Wolfsburger Autobauer schlicht das Geld für ein Engagement in der Königsklasse des Motorsports. Top-Teams wie Ferrari, Mercedes, Red Bull oder McLaren investieren jede Saison schätzungsweise 300 Millionen Euro.
„Die Formel 1 begibt sich auf sehr dünnes Eis. Sie ist teuer. Die meisten Teams, bis auf die großen vier, haben finanzielle Probleme. Und viele Rennstrecken können die verlangten Antrittsgebühren nicht mehr bezahlen. Mit ihren hohen Kosten geht die Formel 1 einen gefährlichen Weg“, wird VW-Motorsportchef Bernhard Gobmeier vom Portal „www.motorsport-total.com“ zitiert.
Laut Gobmeier beschäftigt alleine das Kernteam von Mercedes derzeit rund 1.500 Mitarbeiter – bei sehr hohen Löhnen in Großbritannien. „Und da sind noch nicht einmal die Zulieferer mit eingerechnet“, kalkuliert er weiter. „Insgesamt dürften es rund 2.000 Leute sein – für zwei Autos.“ Die neuen Besitzer des US-Medienkonzern Liberty bemühen sich zwar darum, die schon einmal gescheiterte Idee einer Budget-Obergrenze neu aufzugreifen, doch Fortschritte gibt es offenbar nicht.
„Die Formel 1 ist völlig außerhalb jeder Vernunft. Gleiches gilt übrigens auch für die Langstrecken-Weltmeisterschaft“, sagt Bernhard Gobmeier. In der Langstrecken-WM (WEC) mit dem berühmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Höhepunkt sind die VW-Töchter Audi und jetzt Porsche trotz zahlreicher Erfolge ausgestiegen. Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf, das gilt laut Gobmeier vor allem für die Formel 1: „Die Zahl der Sponsoren wird geringer. Die großen Tabakkonzerne sind nicht mehr verfügbar, und auch die kleinen Sponsoren werden immer weniger. Gleichzeitig werden die Rennwagen immer teurer. Da stimmt doch etwas nicht.“ Und dennoch: Bei jedem Rennen elektrisiert die Formel 1 nach wie vor viele Millionen Fans rund um den Globus.
geschrieben von MID veröffentlicht am 23.08.2017 aktualisiert am 23.08.2017
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