Formel E

Formel E – Elektroautos auf rasanter Mission

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Es ist soweit: Nach einer viermonatigen Pause gehen die schnellsten Elektroautos wieder auf eine rasante Welt-Tournee. Mehr noch: Denn in der Formel E geht es nicht nur um Siege und Titel, sondern auch um die Botschaft, dass die E-Mobilität gut für die Umwelt ist. Da passt es ins Bild, dass der Auftakt zur zweiten Saison erneut in der chinesischen Hauptstadt Peking stattfindet. Über der 15-Millionen-Einwohner-Metropole hängt oft eine dicke Dunstglocke. Die Mission der Formel E ist klar: mehr E-Fahrzeuge, weniger Smog. Mit dabei ist wieder das Team Abt Schaeffler Audi Sport mit seinen beiden Piloten Daniel Abt und Lucas di Grassi. Der einzige deutsche Rennstall geht mit einer neuen Technologie, neuen Partnern und einem leicht veränderten Design in der Elektro-Rennserie an den Start. Doch das Ziel ist das gleiche: der Titelgewinn. In der Premieren-Saison haben die "Äbte" lange geführt und mussten die historische "E-Krone" praktisch erst auf der Zielgeraden aus der Hand geben. Jetzt ist Revanche angesagt.Entsprechend groß ist die Vorfreude. "Die Vorbereitung war anstrengend, aber erfolgreich. Wir sind gut aufgestellt für das erste Rennen", sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. Damit der Titelgewinn diesmal gelingt, hat das Team gemeinsam mit dem Technologie-Partner Schaeffler einen eigenen Antriebsstrang für den pfeilschnellen Formel-E-Boliden entwickelt: Ein Elektromotor mit dem Namen "ABT Schaeffler MGU 01", ein 3-Gang-Getriebe sowie ein optimiertes Fahrwerk und die entsprechende Software sind entstanden. Mit diesem neuen Power-Paket will das "Team Germany" lautlos auf der Überholspur fahren und die Konkurrenz abhängen.Meilensteine vor dem Saisonstart waren laut Hans-Jürgen Abt die Anerkennung als eigener Hersteller durch den Automobil-Weltverband (FIA), die "Jungfernfahrt" des ABT Schaeffler FE01 und die offizielle Homologation durch die oberste Sporthoheit. Doch die Stunde der Wahrheit schlägt jetzt. "Wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, werden wir erst in Peking genau wissen", betont der Teamchef. Er ist jedenfalls überzeugt davon, dass sich seine Mannschaft bestmöglich auf die neuen Herausforderungen vorbereitet hat.
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Viel Neues bei der Technik

Vor allem in der Technik hat sich viel getan. Es wurde getüftelt, getestet und geschwitzt – auf der Rennstrecke und auf den heimischen Prüfständen. In der Premieren-Saison der Formel E sind noch alle Teams mit Einheitsautos gefahren. Jetzt aber ist der komplette Antriebsstrang freigegeben. Herzstück ist der Elektromotor. Der Schwerpunkt lag auf einer bestmöglichen Effizienz, hoher Zuverlässigkeit und optimaler Thermik dank veränderter Kühlung, erklären die Strategen. „Der Motor hat ein besseres Drehmoment und einen besseren Wirkungsgrad als der Vorgänger“, sagt Prof. Peter Gutzmer, der die Entwicklungen als Technologie-Vorstand bei Schaeffler verantwortet.Abt und Schaeffler entwickelten auch ein neues, zum Motor passendes Getriebe, das der renommierten Partner Hewland nach speziellen Vorgaben gefertigt hat. Was genau wurde beim Getriebe verändert? Es ist steifer und kompakter. Um das Ziel von möglichst wenigen Schaltvorgängen pro Runde zu erreichen, entschieden die Ingenieure sich für eine Variante mit drei Gängen. Optimiert wurde auch das Fahrwerk, das eine höhere Steifigkeit sowie eine verbesserte Kinematik aufweisen soll. Das Bindeglied zwischen allen Elementen ist die neu entwickelte Software, die für das Zusammenspiel aller Komponenten verantwortlich ist.“Für uns war von Anfang an klar, dass wir keine halben Sachen machen. Deshalb sind wir alle Bereiche angegangen und haben mit unseren Partnern eigene Lösungen entwickelt“, erklärt Prof. Peter Gutzmer. Ein Anspruch, den Schaeffler auch außerhalb des Motorsports hat. Für den Weltkonzern steht fest: Die Elektromobilität wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. „Um hier vorn zu sein, ist das Engagement in der Formel E ideal und steht als Vorbild“, sagt Prof. Peter Gutzmer. So sollen die Ingenieure an Grenzen gehen und den Wettbewerb suchen – in der Serie genau wie im Motorsport.Auch optisch ändert sich beim Team Abt Schaeffler etwas.

Die Grundfarben des Formel-E-Renners bleiben zwar erhalten, doch die grüne „Hausfarbe“ von Technikpartner Schaeffler hat einen größeren Anteil als im Vorjahr. Neu sind außerdem die gelben Seitenflügel und Seitenkästen. Im vorderen Bereich des Autos dominieren mit Schwarz, Rot und Gelb die Farben der deutschen Flagge, im hinteren Bereich mit Gelb und Grün die brasilianischen Farben in Anspielung auf die Herkunft von Rennfahrer Lucas di Grassi.

Das einzige deutsche Formel-E-Team hat auch Volkswagen als strategischen Partner an Bord geholt. Das Logo der Wolfsburger ist jetzt in jedem Rennen auf dem ABT Schaeffler FE01 zu sehen. Abt Sportsline und VW verbindet eine langjährige Partnerschaft. Dabei spielten stets nachhaltige Konzepte eine wichtige Rolle. So ging von 2011 bis 2014 mit dem Scirocco R-Cup und seinen Biogas-Fahrzeugen laut VW der umweltschonendste Marken-Pokal der Welt an den Start. Mit rein elektrischen Modellen, wie dem e-Golf und e-Up sowie Plug-in-Hybriden wie dem Golf GTE und Passat GTE verfügt Volkswagen über eine große Produktpalette mit elektrifizierten Antrieben. Mal schauen, ob der deutsche Formel-E-Rennstall nun auf der „grünen“ Welle zum Erfolg schwimmt. Doch bei dieser gründlichen Vorbereitung kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

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