Opel

Forschungsprojekt AKTIV: Opel erprobt Fahrzeugskommunikations- und Fahrerassistenzsysteme

Bei der Abschlusspräsentation der „Forschungsinitiative Aktiv“ stellte die Adam Opel GmbH in Mendig (Eifel) ihre Projekte für den sicheren Verkehr der Zukunft vor. In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt arbeiteten 29 Unternehmen aus der Automobilindustrie zusammen an „Adaptiven und kooperativen Technologien für den Intelligenten Verkehr“ (Aktiv).

Opel arbeitete in vier Teilprojekten mit: Virtuelle Verkehrsbeeinflussung, Störungsadaptives Fahren, Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit sowie Aktive Gefahrenbremsung.

Im Teilprojekt Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit beschäftigte sich Opel mit der Messung der Fahreraufmerksamkeit und wertete das situationsbedingte Fahr- und Reaktionsverhalten aus. Mit diesen Informationen können Warnstrategien und somit auch Fahrerassistenzsysteme effektiver gestaltet werden. Die Opel-Entwickler machten sich dabei die vielfältigen elektronischen Funktionen moderner Fahrzeuge wie elektronische

Mit einem eigens programmierten Software-Algorithmus wurde die Aufmerksamkeit des Fahrers anhand zahlreicher Merkmale erfasst. So wurden Verhaltensmuster identifiziert, die für einen unaufmerksamen Fahrer typisch sind. Beispielsweise folgen bei Müdigkeit häufig schnelle Lenkkorrekturen auf Phasen geringer Lenktätigkeit. Im Versuchsträger, einem Opel Insignia Sports Tourer, kann dies an veränderten Bediensequenzen im Infotainmentsystem mit entsprechendem Anstieg des Ablenkungsgrades demonstriert werden.

Ziel des Teilprojekts Aktive Gefahrenbremsung war die selbsttätige und situationsangepasste Verzögerung des Fahrzeugs, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Auf Basis des Insignia hat Opel ein aktives Sicherheitssystem entwickelt, das den Autofahrer rechtzeitig vor drohenden Auffahrunfällen warnt und das Auto wenn nötig selbsttätig abbremst. Ziel ist es, dass damit trotz steigender Verkehrsdichte die Zahl der Auffahrunfälle sowohl auf bewegte als auch auf stehende Fahrzeuge reduziert werden kann. Dafür verknüpft Opel das Kamerabilder mit Radarsensorik. Durch die Fusion der Sensordaten werden stehende und bewegte Fahrzeuge sowie Randbegrenzungen zuverlässig erfasst. Auch die Erkennung von komplexen Verkehrsszenarien unter Einbeziehung von Ausweichmöglichkeiten konnte erfolgreich integriert werden. Erkennt das System, dass sich der Fahrer auf Kollisionskurs bewegt, aktiviert sich ein mehrstufiges Warn- und Eingriffskonzept in Abhängigkeit der Fahrerreaktion. Es sendet optische, akustische und haptische Signale aus, um den Fahrer zum Handeln zu motivieren. Unterbleibt eine angemessene Reaktion durch den Fahrer, leitet das System eine Teil- und bei unmittelbarer Kollisionsgefahr auch eine Vollbremsung ein.

Im Rahmen des Teilprojekts Virtuelle Verkehrsbeeinflussungsanlage wurde von den Opel-Ingenieuren eine Technologie entwickelt, die Informationen im Fahrzeugdisplay anzeigt und sowohl dem Fahrer als auch Assistenzsystemen (Abstandswarnung, Bremsassistent) zur Verfügung steht. Für den Fahrer relevante Informationen, beispielsweise eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder ein Stau, werden grafisch aufbereitet und geben intuitiv erfassbare Handlungsanweisungen. Zusätzlich verfügt das System über eine Sprachausgabe. Der Arbeitstitel für dieses Konzept lautet SBA-Anzeige mit Motivator (Streckenbeeinflussungsanlage), weil es nicht nur aktuelle Verkehrs-regelungen darstellt, sondern auch Begründungen liefert. Dadurch wird die Anzeige für den Fahrer nachvollziehbar und die Akzeptanz von Verkehrsbeeinflussungsanlagen verbessert.

Mit der gleichen technischen Grundausstattung arbeitet der „Baustellenlotse“ des Aktiv-Teilprojekts Störungsadaptives Fahren. In Baustellen stehen Autofahrer vor dem Problem, dass sie keine Informationen über die Streckenführung, die Lage der Baustelle, eventuelle Staus oder Hindernisse (zum Beispiel verlorene Ladung) haben. Darüber hinaus werden in Baustellen meistens die Fahrspurbreiten verringert, was in Verbindung mit großen Lkw und einem unklaren Spurverlauf zu Verunsicherung führen kann. Der Baustellenlotse soll zusammen mit am Straßenrand installierten sowie mobilen Funkstationen, so genannten Road Side Units, Informationen über das Verkehrsgeschehen liefern. In seinem Display erkennt der Fahrer den Streckenverlauf und erhält weitere Informationen, die sein Verhalten beeinflussen können. Neben der grafischen Darstellung gibt es auch akustische Signale, sodass er sich optimal im Verkehrsfluss bewegen kann.

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