Frauen die Autogeschichte geschrieben haben Teil 3: Bertha Benz

Henry Ford, Enzo Ferrari, Carl Benz. Wer sich mit der Geschichte des Automobils beschäftigt, wird bald feststellen, dass die großen Figuren der Autogeschichte grundsätzlich männlich sind. Das lässt vermuten, dass Autos schon immer was für „echte Kerle“ waren und Frauen nie sonderlich begeistern konnten. Stimmt aber gar nicht. Wir stellen Frauen vor, die Autogeschichte geschrieben haben. Heute: Bertha Benz.

Die Marketing-Managerin

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Im Falle des berühmten Carl Benz trifft das allemal zu. Der Autobauer hatte nämlich ein großes Problem. Er hatte zwar das erste voll funktionstüchtige Benzinauto erfunden, fahren wollte es allerdings niemand. Die Deutschen trauten dem Auto zunächst nicht und verspotteten Carls Erfindung als einen „Wagen ohne Pferde“, als Billig-Fortbewegungsmittel. Bertha Benz jedoch wollte die Verspottung ihres Mannes nicht länger ertragen, schnappte sich kurzerhand ihre beiden Söhne und fuhr mit dem Wagen von Mannheim nach Pforzheim – mit 0,8 PS und 18 km/h Höchstgeschwindigkeit. Carl Benz sagte sie nichts von ihrem Vorhaben. Sie wollte nicht, dass er sie davon abbrachte.

[foto id=“316183″ size=“small“ position=“left“]Der Aufstieg der Marke Benz

Nach der erfolgreichen Fahrt der Bertha Benz begann die Presse plötzlich, in positiver Manier über die Erfindung ihres Mannes zu berichten. Urplötzlich erhielt Carl Benz Einladungen zu Vorstellungen seines Benzinautos, wurde zu Interviews eingeladen und bekam die ersten Anfragen zum Verkauf seines Wagens. Wenn sich sogar eine Frau mit ihren Kindern in den Wagen traute, ist er bestimmt sicher, dachten die Deutschen und legten langsam ihre Skepsis ab. Carl Benz sagte später, seine Frau sei schon immer mutiger gewesen als er. Papa Benz selbst hätte so eine Fahrt niemals gemacht, das wäre zu gefährlich.

Bertha Benz auch heute noch verehrt

Eine Fahrt von Mannheim nach Pforzheim war im 19. Jahrhundert tatsächlich eine echte Meisterleistung, eine Fernfahrt, die nicht leicht zu bewältigen war. Es gab keine festen Straßen, keine Verkehrsschilder und keine Tankstellen. Um zu ihrer Mutter nach Pforzheim zu kommen, musste sich Bertha Benz an dem Verlauf der Eisenbahnschienen orientieren.

Auch heute noch wird an die große Tat der Frau Benz erinnert, auf der Bertha Benz Memorial Route, die natürlich von Mannheim nach Pforzheim führt.

 

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