Frauen zahlen niedrigere Beiträge in der Versicherung

Haben wir es doch gewusst: Frauen sind halt einfach doch die besseren Autofahrerinnen. Zumindest in den Augen der Autoversicherungen: Wie eine Umfrage ergab, zählt das weibliche Geschlecht hinterm Steuer in Großbritannien und den Vereinigten Staaten durchschnittlich neun Prozent weniger Versicherungsbeitrag als die Herren der Schöpfung! Auch deutsche Autoversicherer wie die ARAG bieten spezielle Frauentarife an, sodass weibliche Fahrerinnen in Deutschland gegenüber Männern rund 3,5 Prozent durchschnittlich bei der Beitragszahlung sparen.

Sind Frauen wirklich die besseren Fahrerinnen? Strittig..

Laut Statistischem Bundesamt verursachen Männern deutlich mehr Unfälle als Frauen: Im Jahr 2008 wurden von 210.905 Unfällen mit 132.757 mehr als die Hälfte von Männern verursacht. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass Männer eben auch deutlich häufiger als Frauen überhaupt Auto fahren und auch zu 93 Prozent im Gegensatz zum weiblichen Geschlecht mit 82 Prozent überhaupt einen Führerschein besitzen. Die potentielle Gefahr, einen Unfall zu verursachen kann deswegen eher in der höheren Anzahl männlicher Fahrer als in einem per se weiblichen oder männlichen Fahrverhalten vermutet werden.

Die Generalanwälting des Europäischen Gerichtshofs jedoch hält genau das für einen Verstoß gegen die europäischen Anti-Diskriminierungsgesetze. Deswegen wird der Fall noch vor Jahresabschluss vom Europäischen Gerichtshof entschieden werden. Eine Entscheidung gegen geschlechtergebundene Autoversicherungen würde übrigens weite Kreise ziehen: So würde das Geschlecht auch bei der Einstufung von Tarifen für Lebens- und Krankenversicherungen wegfallen, was natürlich zum Aufschrei der Versicherungsindustrie führt.

Wie finden Sie das: Ist es fair, dass Frauen niedrigere Autoversicherungsbeiträge zahlen?