Future-Talks

Future-Talks bei Volkswagen: Smartphone statt Lenkrad

Future-Talks bei Volkswagen: Smartphone statt Lenkrad Bilder

Copyright: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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Weit mehr als 1200 Arbeitsplätze, verteilt auf acht Stockwerke in einem monolithischen Baukörper, der sich nach oben noch weitet. Eine Freitreppe führt zu einer offenen, zentralen Magistrale, die im dritten Stock die Mitarbeiter miteinander vernetzen soll. Regelmäßig präsentieren dort externe Firmen neueste Entwicklungen der fahrzeugbasierten „Consumer Electronic“. Volkswagen gewährte jetzt im Rahmen eines „Future-Talks“ über kommende Technologien einen ersten Einblick in das neue Zentrum für Elektrik- und Elektronikkompetenz.

Future-Talks: Digitalisierung im Zentrum

In direkter Nachbarschaft zum Wolfsburger Stammwerk und den ursprünglichen Gebäuden der Forschung und Entwicklung ist das neue Gebäude nichts anderes als ein Statement: Standen bisher Motoren im Zentrum der automobilen Entwicklung, tritt nun die Digitalisierung der Fahrzeuge hinzu. Wer das bezweifeln will, sollte sich vergegenwärtigen, dass ein modernes Smartphone von seinem Nutzer 135 Mal pro Tag eingeschaltet wird. Über 16 Stunden eines Tages verteilt: alle 7,5 Minuten.
Bei den Motoren sind es staatliche Vorgaben, zum Beispiel in den Grenzen der EU, der USA und Chinas, die über die Punkte CO2-Flottenemmissionen oder einen Flottenverbrauchswert automatisch zu einer Breitenhybridisierung der Antriebssysteme bis 2025 führen werden, so Heinz-Jakob Neußer, Volkswagen Vorstand für den Bereich Entwicklung. Und das zu den Kosten eines modernen Dieselfahrzeuges. Volkswagen hat dabei den Vorteil, dass der hauseigene Modulare Querbaukasten bereits für alle Antriebsarten vorgesehen ist. Sogar für einen Brennstoffzellen-Antrieb oder allradgetriebene E-Fahrzeuge der kommenden Generationen.

Connectivity

Bei der Digitalisierung ist es der ein Smartphone nutzende Kunde, der sich nicht länger mit den bekannten Assistenzsystemen zufrieden gibt. „Connectivity“ zwischen Mobiltelefon und Automobil ist für alle Hersteller das Gebot der Stunde – mit weitreichenden Folgen für das Parken und die Vernetzung eines Fahrzeuges sowohl die Punkte Anzeigen und Bedienen bis hin zum Innenraum-Design.

Studie Golf R Touch

Bereits an der in Las Vegas (CES 2015) präsentierten Studie Golf R Touch konnte man erkennen, wohin die Reise gehen wird. Es wird einen zentralen Displaybereich auf Höhe des bisherigen Doppelinstrumentes geben, der sich in einem durchgehenden Streifen in den Bereich der Mittelkonsole erstrecken wird. Inwieweit sich nach unten der Bereich der Steuerung des Innenklima direkt anschließen wird ist noch offen. Denkbar ist also auch nur ein einziges, großes Display.
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Individualisierte Anzeige

Auf diesem werden nahezu alle Formen individualisierter Anzeigen möglich sein. Das Ganze könnte zuhause auf dem Tablet vorgenommen und dann in das Fahrzeug überspielt werden. Ein Hersteller dürfte also in Zukunft lediglich einen Vorschlag einer in der Regel gewünschten Anordnung der Anzeigen machen. Hinzu kommen am Handy erlernte, haptische Bedienformen, ein ebenfalls bekannter „Homescreen“ und sogar eine Gestensteuerung, mit der zum Beispiel das Schiebedach geöffnet und geschlossen werden kann.

Apps

Das gilt auch für in Entwicklung befindliche Apps, die ein Smartphone in einen Elektronischen Schlüssel für ein oder mehrere Fahrzeuge verwandeln. So könnte ein Auto für mehrere Nutzer mit jeweils unterschiedlichen Nutzungen freigegeben werden. Während Kinder im Auto warten könnten und Zugriff auf sämtliches Entertainment hätten, hätte der WG-Mitbewohner oder der Nutzer eines Car-Sharing-Modells die Berechtigung, das Auto über sein Handy auch zu starten und zu fahren: einmalig oder mehrmals.

Trainiertes Fahren

Besonders beeindruckend sind die Entwicklungen im Bereich des trainierten Fahrens. So wäre es bereits jetzt möglich und auf einem Privatgrundstück sogar erlaubt, das Fahrzeug über das Mobiltelefon angefordert aus der Garage oder dem Carport vor die Eingangstür fahren zu lassen. Wenige Trainingsfahrten genügen. Oder man wird in einer kommenden Form des Trailer-Assist in der Lage sein, neben seinem eigenen Anhänger zu stehen und die Feinjustierung des autonom fahrenden Gespanns mit Blick auf Landerampen oder ähnliches vorzunehmen. Bis 2020 sollte also in jedem Haushalt mindestens ein Smartphone vorhanden sein - sonst entgeht einem eine Menge Fahrspaß.
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