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Gargnano – Es ist längst wieder lebendig geworden an den Ufern des Gardasees. Die Saison hat begonnen, dauert von Ende März bis Anfang Oktober mit dem meisten Andrang im Juli und besonders im August.
Ferienunterkünfte, Hotels, Cafés und Restaurants haben geöffnet. Surfer tummeln sich am Nordufer, Mountainbiker sind unterwegs. Im Süden, wo sich mit dem Gardaland Italiens zuletzt größter Freizeitpark befindet, ist man froh über die wärmeren Jahreszeiten, in denen der Lago di Garda erneut seinen sommerlich-südlichen Zauber entfalten kann.
Von Gargnano aus über dem Westufer des Sees kann der Blick über Italiens größten See schweifen, der früher auch einmal den Namen Benaco trug. In einschlägigen Quellen ist die Rede davon, dass er in der Antike in der Zeit von etwa 200 vor bis etwa 800 nach Christus Lacus benacus hieß und der Name eben von einer Gottheit namens Benacus stammt. Der Etschgletscher hat den See nach Angaben von Geologen in der jüngsten Eiszeit geformt. Spuren davon soll man noch heute verfolgen können. Erste Besiedlungen des Ufers gehen sogar bis um das Jahr 2000 vor Christus zurück.[foto id=“514537″ size=“small“ position=“right“]
Die Landschaftsbilder können unterschiedlicher kaum sein. Während im Norden noch Zweitausender wie der Monte Baldo das Ufer säumen, geht der dort bei Torbole vor allem vom Fluss Sarca gespeiste Gardasee im Süden bereits in die Ebene über. Die Sommer hier sind in dem sub-mediterranen Klima in der Regel relativ heiß und niederschlagsarm, die Winter dagegen eher mild. In Gardone Riviera im Südwesten, heißt es, soll jedenfalls das mildeste Klima nördlich des Apennin herrschen. Und weil im Norden die Winde nicht ohne sind, ist der Abschnitt zwischen Torbole und Malcesine bei Seglern und Surfern überaus beliebt.
Ist es wärmer, gedeihen selbst Agaven an den sonnenüberfluteten Hängen. In den italienisch Limonaie genannten Gewächshäusern, die man ebenfalls mit dem Gardasee verbindet, ließen Obstbauern früher Zitronen und Orangen heranreifen. Heute, so erfahren wir, werden nur noch einige bewirtschaftet, besonders für Touristen. Die meisten finden sich demnach am Westufer an der Riviera dei Limoni zwischen Salò und Limone; auch im Osten in Torri del Benaco an der Olivenküste Riviera degli Olivi soll es noch eine geben. Und im Lefay Resort & Spa lehnt man sich genau an diese Tradition an. „Wir wollten die Schönheit der Gegend bewahren, haben die Struktur der Anlage voll und ganz in die Landschaft eingepasst“, hat sich die Gründerfamilie Leali oben in Gargnano auf die Verwirklichung einer entsprechenden Architektur konzentriert, „die in Harmonie zum Territorium steht, sowohl was die Art der Bauweise als auch was den Einsatz ökologisch geeigneter Materialien betrifft“.
Gargnano selbst, aus verschiedenen Teil wie dem Hauptort oder Bogliaco bestehend, muss schon früher ein Ort eher für Wohlhabende gewesen sein. Jedenfalls deuten die noch gut erhaltenen prächtigen Villen, Paläste und Gärten darauf hin. Über die Geschichte von Gargnano lesen wir, dass die Vergangenheit offenbar ziemlich bewegt war: 1866 beschossen österreichische Kriegsschiffe den Ort. Die abgefeuerten Kanonenkugeln stecken teilweise nach wie vor in den Mauern der Palazzi rund ums Hafenbecken unten. In Bogliaco findet jedes Jahr am ersten Wochenende im September die bekannteste Gardasee-Segelregatta statt, das 100-Meilen-Rennen „Centomiglia“.
Oliven, Zitronen, Orangen – da dürfen Trauben natürlich nicht fehlen. (Wein-)Kenner wissen: Garda ist eine „Denominazione di origine controllata“ genannte kontrollierte Anbauregion für Weiß-, Rosé- und Rotweine. Die Zone umfasst 25 Gemeinden in der Provinz Brescia, zu der auch Gargnano gehört, sechs Gemeinden in der Provinz Mantua sowie 40 in der Provinz Verona. Einer diesbezüglichen Übersicht zufolge sind an Rebsorten Grappello Gentile, Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Cortese, Merlot, Pinot Blanc, Pinot Noir, Pinot Gris und Riesling zugelassen. Riviera del Garda Bresciano, Lugana, San Martino della Battaglia und Bardolino sind die einzelnen Zonen.[foto id=“514538″ size=“small“ position=“left“]
Die westliche Uferstraße zählt wohl zu den schönsten in Europa. Auf den 40 Kilometern zwischen Riva und Salò, auf denen man allerdings im Schnitt pro Kilometer durch einen Tunnel muss, hat man über sich das Gestein, unter sich das Wasser und um sich Zypressen, Oleander oder Mandelbäume. „Oh, Romeo“, glaubt man im gar nicht so weiten Verona Shakespeares Julia auf dem Balkon seufzen zu hören – und umgekehrt „Ach, Julia“ von unten hinauf. Im Osten führt der Weg von Malcesine hinunter nach Garda durch Dörfer und Städte, „die sich ihre innere Harmonie erhalten haben“, wie es ein Gardasee-Reisender treffend beschreibt und dabei auf trutzige Burgen oder Stadtmauern wie in Torri del Benaco oder in Lazise und auf das benachbarte Valpolicella verweist. „Haus der Geister“ in spektakulärer Kehre Eine der spektakulärsten Kehren auf dem Weg zum Monte Baldo hinauf können Autofahrer direkt vor einem Restaurant in Costermano nehmen, von dem man einen herrlichen Blick hinunter ins Tal und fast über die gesamte Südhälfte des See hat, vorausgesetzt dunstige Schleier wabern nicht wie bei unserem Aufenthalt dort in Kirchturmhöhe übers Land. Viele Mysterien ranken sich um das verfallene, mittelalterliche Haus oben auf dem Berg. Geister gebe es da, raunten einst die Menschen unten im Dorf. Sara und Federico Chignola kümmert das freilich wenig: Sie haben sich in diesen Platz verliebt, eben wegen des Panoramablicks, verwandelten die Ruine in einen der gastlichsten Plätze über dem See – und nannten es „Haus der Geister“. La Casa degli Spiriti.
Der Lago di Garda nordwestlich von Verona am Alpenrand ist über 50 Kilometer lang, gut 17 Kilometer breit, maximal fast 400, im Schnitt etwa 140 Meter tief. Mit 370 Qudratkilometern ist er der größte See Italiens. Der schmale nördliche Teil ist zwischen steilen Berghängen eingebettet, der breite südliche von Hügeln umgeben. Über den Mìncio besteht ein Abfluss zum Po. Wegen des milden Klimas gedeiht typische Mittelmeer-Vegetation bis hin zu Palmen. Es gibt viele Kurorte. Etwa 65 Meter [foto id=“514539″ size=“small“ position=“right“]über Meereshöhe liegend, gehört der Gardasee im Norden zur Region Trentino-Südtirol, im Westen zur Lombardei und im Osten zum Veneto. Im See selbst befinden sich einige Inseln, die größte, Isola del Garda, nahe Salò, südlich davon und ebenfalls in der Bucht von Manerba und San Felice die Isola San Biagio mit der Haseninsel „I Conigli“. Wir waren in Gargnano hoch über dem Westufer des Sees im Lefay Resort & Spa Lago di Garda (fünf Sterne, 90 Zimmer/Suiten, „Italian Style & Living“-Einrichtung, ökologisch ausgerichtet, in Naturpark gelegen, www.lefayresorts.com) untergebracht.
Kulinarisch ist die Küche am Gardasee von den drei Regionen Trentino, Venetien und Lombarbei beeinflusst. Die Spezialitäten reichen etwa von Tortelli-di-Zucca-Teigtaschen mit Kürbisfüllung über Zucchiniblüten mit Ziegenkässe, frittierten Alborelle-Seefischchen, Bigoli-Pasta, Petto-di-Faraona-Perlhuhn, Canederli-Knödel, Carne Salada mit Pökelfleisch, Strangolapreti-Klößchen aus Spinat und Brot, Carpione-, Trota-Forelle, Lavarello-Renke und Coniglio-Kaninchen bis hin zu Trüffeln vom Monte Baldo. Kräftigere Rotweine aus der Gegend sind neben dem Bardolini Teroldego und Marzemino, als feinerer weißer gilt der Lugana. Das Birra-alla-Spina-Bier vom Faß schmeckt gut zu Pizza. Information: Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, Telefon 069-237434, www.enit.de.
Die Anreise von Deutschland aus zum Gardasee erfolgt mit dem Auto am besten durch (Süd-)Tirol und die Brenner-Autobahn. Von München sind es über Innsbruck, Sterzing, Bozen und Triest noch über 400 Kilometer. In Italien gilt Tempo 50 in geschlossenen Ortschaften, 90 außerhalb und auf den blau ausgeschilderten Staatsstraßen sowie 130 auf Autobahnen, für die die grünen Hinweisschilder gelten. Mautmäßig zur Kasse gebeten wird man an fast jeder Autobahnausfahrt. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Ein Autoreisezug verkehrte zuletzt noch nach Verona. Neben Verona ist Bergamo einer der näheren Flughäfen in dieser Region in Norditalien. /Fotos: Grebe/Koch
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 04.06.2014 aktualisiert am 04.06.2014
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