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Alfa Romeo
Gutes Aussehen ist nicht alles. Das gilt auch für den zwischen 2001 und 2010 angebotenen Alfa Romeo 147. Dass der rassige Italiener nicht unbedingt das alltagspraktischste Auto in der Kompaktklasse ist, werden ihm insbesondere Fans der Marke schnell verzeihen. Wer ähnliche Großzügigkeit auch bei Qualität und Haltbarkeit aufbringt, sollte aber eine gut gefüllte Brieftasche haben.
Unter den ganzen Golf-, Focus– und Astra-Modellen in der Kompaktklasse bildet der Alfa die individualistische Alternative mit südeuropäischem Flair. Auch beim Fahren unterstreicht er den optischen Anspruch mit direkter Lenkung und einem straffen bis harten Fahrwerk. Kehrseite der schönen Form ist allerdings ein geringes Platzangebot des als Drei- oder Fünftürer gebauten Italieners, vor allem im Fond geht es eng zu. Auch der Gepäckraum hat eher Kleinwagenformat. Im Innenraum überzeugen die bequemen Sitze mit hohem Langstreckenkomfort, weniger angenehm ist die oftmals lässige Verarbeitung.
Beim Antrieb kann der Alfa wirklich glänzen. Prunkstück im Programm ist [foto id=“401890″ size=“small“ position=“right“]der 184 kW/250 PS starker Sechszylinderbenziner in der Top-Variante GTA. Wegen seiner robusten Trinksitten ist der zwischen 2000 und 2003 angebotene 24-Ventiler aber auf dem Gebrauchtwagenmarkt eher selten anzutreffen. Doch auch der Vierzylinderbenziner mit 110 kW/150 PS sowie der Diesel mit 88 kW/120 PS wissen zu überzeugen. Konservative Naturen können auch die Einstiegsmotorisierungen wählen – sind beim exaltierten Alfa 147 aber wohl ohnehin an der falschen Adresse.
Reizvoll sind vor allem die höherwertigen Ausstattungslinien, die klangvolle Namen wie „Corse“ oder „Veloce“ tragen und mit schicken Extras wie großen Felgen und Metallic-Lack aufwarten. In der Basisversion ist lediglich das nötigste an Bord. Den Schleuderschutz ESP gab es erst ab 2006 aufpreisfrei. Drei Sterne im EuroNCAP-Crashtest sind ebenfalls kein Spitzenwert.
Der kompakte Alfa verlangt von seinem Besitzer Leidensfähigkeit. Die Mängelliste gehört bei der TÜV-Hauptuntersuchung zu den längsten in der Kompaktklasse. Besonders schwerwiegend, da teuer, sind die Schwächen am Fahrwerk, [foto id=“401891″ size=“small“ position=“right“]vor allem an den Querlenkern der Vorderachse. Wer bei der unverzichtbaren Testfahrt Klappergeräusche hört, sollte sich schnell nach einem anderen Kandidaten umschauen. Aber auch die Hinterachse ist alles andere als Standfest. Ebenfalls notorisch schadhaft ist die Auspuffanlage. Hier lohnt bei der Besichtigung der Einsatz von Taschenlampe und Schraubendreher. Als fehleranfällig gelten zudem die Elektrik (mangelhafte Steckverbindungen, vor allem bei Laternenparkern) und die Motoren. Im letzten Fall sollte der rechtzeitige Wechsel des Zahnriemens nachvollziehbar sein. Da der 147 zu sportlicher Fahrweise anregt lohnt es auch, auf den Bremsenverschleiß zu achten.
Ohne einen sorgfältigen Werkstattcheck sollte man beim Alfa 147 nicht zuschlagen. Wer jedoch ein ordentliches Modell findet, wird mit außergewöhnlicher Fahrdynamik und auffallendem Design belohnt. Er wird dann in der Regel aber auch mehr als die 2.000 Euro zahlen, mit denen die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt zurzeit starten.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 31.01.2012 aktualisiert am 31.01.2012
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