Alfa Romeo

Gebrauchtwagen-Check: Alfa Romeo 156 – Schöner Schein

Wer einen Alfa Romeo fährt, gilt als leidensfähig: Der Ruf der italienischen Schönheiten ist nicht der Beste. Alfas fallen eben vor allem durch schnittiges Design und sportliche Motoren auf – und wer so ein Auto fährt, tut dies bewusst. Die Mittelklasse Limousine 156 ist dafür ein gutes Beispiel: Zwischen 1997 und 2006 wurden die Autos gebaut und sind nun auf dem Gebrauchtwagenmarkt recht präsent – aber auch mit Vorsicht zu genießen.

Die Karosserie

Alfas rosten zwar nicht schon im Prospekt, aber leider oft schon bald nach der Auslieferung. Besonders Karosserie und Fahrwerk sind laut TÜV-Report betroffen. Im elften Jahr nach [foto id=“348222″ size=“small“ position=“left“]Auslieferung ist die braune Pest deutlich weiter vorangeschritten als beim Durchschnitt. Dazu kommen Ölverlust und undichte Auspuffsysteme. Die Prüfer attestieren dem Italiener auch deutliche Mängel an Scheinwerfern und Rückleuchten. Besser als der Durchschnitt halten dagegen die Bremsen – und das ist bei sportlicher Fahrweise ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Denn passend zum flotten Design ist auch das Fahrwerk abgestimmt. Der 156 ist sportlich, poltert gerne über Querfugen und im Fond eng geschnitten. Als Alternative zur Limousine gibt es den unter der Bezeichnung Sportwagon laufenden Kombi. Der bietet zwar auch nicht übermäßig viel Platz, dafür aber eine ebenfalls sehr attraktive Karosserie.

Der Motor

Zwischen 77 kW/105 PS und 184 kW/250 PS arbeiten unter der flachen Motorhaube. Der 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 88 kW/120 PS gilt als lahmer Geselle, der 3,2-Liter-Sechsyzlinder des GTA ist ein harter Sportler. Eine gute Wahl sind die Dieselmotoren mit bis zu 129 kW/175 PS, die zwar nicht extrem sparsam sind, aber ausreichend Drehmoment haben und ruhig laufen. Allerdings kämpfen sie ab und zu mit defekten Turboladern. Bei Benziner reißen dagegen gerne die Zahnriemen. Fehler in der Elektronik, bei den Lichtmaschinen und ein undichter [foto id=“348223″ size=“small“ position=“left“]Kupplungsnehmerzylinder sind ebenfalls Schwachpunkte beim 156. Gut ist es, wenn beim Gebrauchtwagen diese Reparaturen schon erledigt wurden und ein Beleg mit Datum und Kilometerstand existiert.

Ausstattung und Sicherheit

Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags gehören seit Beginn an zur Serienausstattung, ab 2002 kamen noch Windowbags hinzu. Die Ausstattung ist sportlich und oft auch üppig. Für die höher ausgestatteten Varianten gehören Ledersitze zum guten Ton. Die sind nicht nur edler, sondern auch robuster als die Sitze mit Stoffbezügen. Im Vergleich zu Mittelklasse-Fahrzeugen aus deutscher Produktion sind Alfas üppig ausgestattet und bieten einen schicken, wenn auch engen Innenraum.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Die Qualität; Fazit

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Die Qualität

Alfas werden nicht wegen ihrer Qualität gekauft, sondern wegen ihres Designs und ihres Fahrverhaltens. Alles andere muss sich unterordnen. Der 156 ist eine sportliche Limousine mit Ecken und Kanten, und das sollte ein Interessant wissen, wenn sie in Betracht zieht. Wurden alle Wartungs- und Inspektionsarbeiten ordentlich und nachvollziehbar [foto id=“348225″ size=“small“ position=“left“]durchgeführt, gibt es oft nur wenige Probleme Problem. Garagenfahrzeuge haben weniger mit Rost zu kämpfen als Laternenparker. Vor Fünfthand-Autos beim Gebrauchtwagenhändler mit Fähnchenwimpel sollte ein großer Bogen gemacht werden.

Fazit

Die Preise sind niedrig, viele Autos jedoch durchgeritten und in fragwürdigem Zustand. Gepflegte Exemplare aus einfühlsamer Hand sind beim Alfa 156 selten. Wer solch ein Fahrzeug findet, sollte schnell zugreifen – und kann damit viel Freude haben.

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Gast auto.de

Februar 7, 2012 um 1:46 pm Uhr

Alfa Romeo fahre ich mein leben lang.. aber muss sagen, dass es mir langsam reicht.. Leider SCHROTT

peter jahn

März 12, 2011 um 1:17 pm Uhr

Einen 156 Alfa2,0 habe ich mehr als 170000 Km gefahren.Wir waren täglich in der Stadt auf der Autobahn und auf Landstrassen unterwegs.
Der Verbrauch lag bei ca 9ltr.Bremssteine und Scheiben sind in dieser Zeit einmal ausgetauscht worden,Auspuffanlage war die erste Anlage Reifenhaben ca 60000 Km auf der Vorderachse und weit über 100000Km auf der Hinterachse gehalten.
Rost war kein Thema,Motor war super.
All die negativen Dinge aus dem Artikel kann ich nicht nachvollziehen.
Ich frage mich immer ,was ist an dem "deutschen"Auto besser?Ich glaube der höhere Preis.

Gast auto.de

März 8, 2011 um 12:24 pm Uhr

Die Kritik ist- wie immer -bei Alfa Romeo überzogen. Die Wirklichkeit sieht viel besser aus. Ich fahre dieses Auto mit großer Begeisterung. Übrigens, es kommt immer auf den Halter oder Fahrer an. Teurere Autos, sogen. Premiumcars, haben oft noch schlimmere Macken.

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