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Gebrauchtwagen-Check Audi A4 – Je neuer, desto besser

Als Audi 1994 den Audi 80 in A4 änderte, vollzog die Marke mit den vier Ringen auch einen grundlegenden Wandel. Zwar wurde die interne Bezeichnung „B“ für die Mittelklasse beibehalten, wichtige Abstimmungen und das Design aber erneuert. Dem Erfolg tat das bisher keinen Abbruch: der Audi 80/A4 ist seit 1972 die meistproduzierte Modellreihe der Ingolstädter.

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Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind deshalb Limousine und Kombi, aber auch das Cabrio häufig anzutreffen. Doch nicht alle Typen sind noch heute eine Empfehlung wert. Der erste A4 (B5), gebaut zwischen 1994 bis 2001, fällt durch einige Mängel auf. Die bessere Wahl sind die Nachfolger B6 und B7, die zwischen 2000 und 2008 von den Bändern liefen.[foto id=“369668″ size=“small“ position=“left“]

Karosserie und Innenraum

Der A4 mit seinem gefälligen Design bietet zwar im Innenraum ausreichend Platz, üppig ist aber anders. Das bekommen vor allem Fondpassagiere zu spüren. Die Beinfreiheit beim mindestens 4,44 Meter langen Audi lässt in allen Modellen zu wünschen übrig, auch beim ab 1996 verkauften Kombi namens Avant. Das sollten großgewachsene Fahrer mit Kindern berücksichtigen. Auch der Kofferraum könnte größer sein. Dafür sind die Sitze straff und bequem und die Materialauswahl gelungen. Die Instrumentierung ist übersichtlich und die Verarbeitung okay. Bei Vielfahrern leiert der Schaltsack des manuellen Getriebes aber schnell aus, was zumindest unschön aussieht. Beim B5 fallen Fensterheber und Zentralverriegelung öfters aus oder sind widerspenstig. Auch die Wegfahrsperre wird ihrem Namen gerecht und verweigert das Anlassen des Motors. Meist muss auch das Kombi-Instrument getauscht werden – eine teure Angelegenheit.

Motor

Das Motorenspektrum ist beim Audi A4 groß. Den B5 gibt es mit Antrieben zwischen 66 kW/90 PS (Diesel) und 279 kW/380 PS (RS4). Obwohl die TDI-Motoren als robust und zuverlässig gelten, haben auch sie so ihre Probleme. Bei frühen Exemplaren reißen gerne die Zahnriemen, was einen teuren Motorschaden zur Folge hat. Auf korrekte Wartungsintervalle ist unbedingt zu achten. Auch der Turbolader des Diesels und der Luftmassenmesser sind nicht besonders dauerbeständig. Probleme gibt es zudem durch schnell verschlissene Kupplungen. Vor allem bei Fahrzeugen mit hohen Laufleistungen sollte bei der Probefahrt darauf geachtet werden.

Auch die Benziner sind nicht ohne Probleme, bei den Vierzylindern fallen die Einzelzündspulen negativ auf. Die komfortable stufenlose Automatik „Multitronic“ ist störanfällig. Eine gute Wahl sind die häufig angebotenen 1,6-Liter-Benziner mit 75 kW/102 PS und die TDIs. Der 2,5-Liter-V6 und der 1,8-Liter-Turbo [foto id=“369669″ size=“small“ position=“left“]beim B 5 sind zwar spritziger, aber selten anzutreffen und teurer im Unterhalt. Beim B6 empfehlen sich die 130 PS-Varianten als Benziner oder Diesel. Wer mehr Leistung verlangt, erhält zwar mehr Fahrspaß, aber auch eine deutlich höhere Tankrechnung. Beim B6 reicht die Leistung bis 309 kW/420 PS im RS4.

Ist das Fahrwerk des ersten A4 deutlich auf Komfort ausgelegt, wurde es spätestens im Jahr 2000 deutlich straffer und sportlicher. Das sollten Interessenten wissen, andernfalls werden sie mit dem Audi auf Dauer nicht glücklich

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Ausstattung/Sicherheit

Schon die erste Generation des A4 hatte 1994 ABS und zwei Airbags serienmäßig an Bord, ab 1997 wurden daraus vier Luftpolster und den Schleuderschutz ESP gab es 1999 unabhängig vom Motor für jeden A4. Das hat sich bis in die zweite Generation des B6 und B7 nicht geändert, insgesamt zählen hier sechs Airbags zum Standard. Wurden 1997 nur zwei Sterne beim EuroNCAP-Crashtest erreicht, waren es 2001 vier. Der Audi A4 ist damit ein recht sicheres Auto, auch als Gebrauchtwagen.

Qualität

Zu den genannten Problemen am Motor gesellen sich nur noch wenige Auffälligkeiten. Ganz selten ist das Kraftstoffsystem undicht. Ausgeschlagene Vorderachsen und Spurstangen machen eher beim B5 Probleme, deshalb schneidet er beim TÜV-Mängelreport 2011deutlich schlechter ab als der Durchschnitt. Auffällig sind auch ab dem siebten Jahr die Bremsschläuche, bei noch älteren Fahrzeugen zudem die Bremsscheiben. [foto id=“369671″ size=“small“ position=“left“]Dagegen ist die Verarbeitungsqualität im Innenraum und der Rostschutz gut, gepflegten Autos dürften die vielen Autojahre nicht sofort anzusehen sein.

Fazit

Den alten Audi A4 gibt es zwar schon ab 1.500 Euro, doch damit werden normale Autofahrer selten glücklich. Mit häufigen Problemen an Motoren, Getrieben und vor allem an der Vorderachse sowie den Bremsschläuchen sind diese Fahrzeuge eher etwas für Hobbyschrauber. Wer unbedingt eine Mittelklasse aus Ingolstadt sucht, sollte mindestens 5.500 Euro in die Hand nehmen und ein gutes Exemplar ab 2000 wählen. Mit dem Facelift Ende 2004 kam der B7 mit dem markanten Singleframe-Kühlergrill auf den Markt, der die Preise noch mal steigen lässt.

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