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Ab der Kompaktklasse beginnt das Auto, zum vollwertigen Alltagsfahrzeug zu werden. Groß genug für die lange Tour, aber noch klein genug für den Stadtverkehr und den schmalen Geldbeutel. Für den BMW 1er der ersten Generation (2004 – 2011) gelten beide Vorzüge nur bedingt. Trotzdem ist er als Gebrauchter eine Empfehlung wert – wenn man mehr auf Fahrspaß achtet als auf Platzangebot.
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Der Einser ist die Fahrmaschine in der Kompaktklasse. Die kleinen Motoren im 116i (90 kW/122 PS) und 118i (105 kW/143 PS) verschenken aber einen Gutteil des Dynamik-Potenzials, so dass von dem BMW nicht viel mehr übrig bleibt als ein zu enger und zu straffer Kompaktwagen. Wer den 1er ausreizen will, sollte lieber erst ab dem 125 kW/170 PS starken 120i zugreifen – er ist spürbar flotter und nicht viel durstiger. Wer einen echten Sportler sucht, wählt aber den 195 kW/265 PS starken Sechszylinder im 130i. Coupé und Cabrio legen noch einen drauf und bieten den gleichen Grundmotor mit 225 kW/306 PS für den 135i an. Wem das zu exotisch und zu kostspielig ist, fährt mit einem Diesel am besten. Dort reicht das Leistungsband von 85 kW/115 PS bis 150 kW/204 PS. Schon mit dem Einstiegsmotor im 116d ist man ordentlich motorisiert, ein echter Leckerbissen in der Kompaktklasse ist der Top-Selbstzünder im 123d. Kleines Problem der 1er-Selbstzünder: Laut TÜV mehren sich Klagen über Geräusche aus dem Steuertrieb bei Modellen ab 2007. Bei der Probefahrt empfiehlt es sich darauf zu achten; eine Reparatur ist extrem zeitaufwändig und so teuer, dass selbst BMW in der Regel zu einem Austauschmotor rät.
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So wenig premium-mäßig der 1er bei Innenraumgestaltung und Platzangebot ist, so gut steht er den selbst postulierten BMW-Ansprüchen bei der Lebensdauer zu Gesicht. In der Mängelstatistik des TÜV schneidet er deutlich besser ab als die Konkurrenten. Lediglich verschlissene Spurstangen (bei der Probefahrt auf ungewöhnliche Geräusche aus Richtung der Achsen achten) sowie poröse Bremsschläuche bieten gelegentlich Grund für Beanstandungen. Kinderkrankheiten wie defekte Nockenwellenversteller, Startprobleme wegen übersprungener Steuerketten oder gestörte Einspritzanlagen, wie sie bis etwa 2006 auftraten, sollten mittlerweile auch bei zunächst betroffenen Fahrzeugen behoben sein. Weiterhin aktuell sind aber defekte elektronische Lenkradsperren, die häufig schon durch ein Software-Update zu beheben sind. Insgesamt ist der Einser aber eine Klasse für sich – vor allem nach dem Facelift 2007 hat der TÜV kaum mehr etwas zu meckern.
Wer ein kompaktes Familienfahrzeug sucht, ist beim BMW 1er eher nicht an der richtigen Adresse. Wer aber vor allem allein oder zu zweit fährt und dabei gerne dynamisch unterwegs ist, kann keine bessere Wahl treffen. Ein nicht zu sehr getretenes Modell sollte auch noch einen Dritt- oder Viertbesitzer glücklich machen können. Vor allem für die Diesel sind auch hohe sechsstellige Laufleistungen selten ein Problem. Ganz billig ist der kleine Bayer aber nicht zu haben. Selbst für Autos der ersten Baujahre werden noch gut 6.500 Euro fällig.
geschrieben von sp-x veröffentlicht am 03.09.2014 aktualisiert am 03.09.2014
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