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BMW
Nicht nur bei sommerlichen Temperaturen sind sie begehrt, die schnittigen Roadster. Denn sie bieten mehr als nur ein schönes Cabrio-Gefühl. Dabei muss auch exklusiver Fahrspaß nicht besonders teuer sein, wie der Gebrauchtwagenmarkt beim BMW Z4 zeigt. Der bayerische Roadster, seit 2003 gebaut, bietet neben viel Frischluft vor allem Fahrspaß. Doch der Zweisitzer hat auch seine Tücken.
Wer bewusst einen luftigen Roadster sucht, ist genügsam. Der BMW Z4 (intern E85) ist ein reiner Zweisitzer, das Gepäckabteil recht klein und die Maße kompakt. Nur etwas über vier Meter misst der Bayer, ist zwischen 1,20 und 1,30 Meter hoch und nur 1,78 Meter breit. Parkplatzprobleme kennt der „Zettie“, wie ihn die Fans nennen, nicht. An das zum Vorgänger Z3 radikal geänderte Design hat man sich längst gewöhnt und es schreckt auch nicht mehr ab, trotz Bangle-Heck und tiefen Sicken. Neben dem Roadster mit der Stoffkapuze bot BMW aber zeitgleich das Z4 Coupé (E86) an, ein besonders flotter Turnschuh, den es ausschließlich mit den großen und durstigen Sechszylindermotoren gab.
BMW steht an sich für sportliche Motoren, das Vierzylinder-Basistriebwerk mit 110 kW/150 PS ist aber keine gute Wahl. Es ist zwar im Unterhalt und in der Anschaffung günstig, passt aber zum ansonsten flotten Gesamteindruck des Fahrzeugs nicht. Besser greift man zu den geschmeidig laufenden Sechszylindern mit 125 kW/170 PS oder 141 kW/192 PS, die mit Verbräuchen von unter neun Liter auskommen und den Zweisitzer in 7,7 Sekunden bzw. 7,1 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren. Mit den Antrieben fährt der Frischluftfön zwischen 225 und 235 km/h schnell. Außerdem sind die Sechser bei anständiger Pflege sehr langlebig. Langsames Warmfahren zählt dazu. Wer bei der Probefahrt beim Zwischengas eine weiß-graue Fahne hinter sich herzieht, könnte einen verschlissenen Ventiltrieb erwischt haben. Finger weg, die Reparatur wird teuer. Ebenfalls teuer sind die größeren Sechszylinder mit 3,0 und 3,2 Liter Hubraum, vor allem die M-Version mit 252 kW/343 PS. Nicht nur beim Sprit benötigen die Kraftquellen einen Extraschluck, auch bei der Versicherung liegen sie eher am oberen Ende der Prämienliste.
Wer bei Sonne das Verdeck nach hinten klappt, braucht zur guten Laune nicht viel. Ledersitze sollten bei einem Roadster immer an Bord sein, auch Klimaanlage und ein serienmäßiges CD-Radio sind Pflicht. Griffig ist ein Sportlederlenkrad und praktisch eine Persenning. Bei allem anderen nimmt man das, was zum Fahrzeug passt.
Schön, wenn das Auto mehr bietet als das kunststoffartige Interieur. BMW-typisch ist die Optionsliste lang, ein vollausgestatteter Z4 aber teuer und sehr selten.[foto id=“410551″ size=“small“ position=“left“] Nur auf extra große Felgen, Sportfahrwerk und Proll-Auspuff kann man getrost verzichten. Hier ist weniger mehr, denn der Z4 ist in seiner Grundform schon sportlich abgestimmt. Von einem M-Aufkleber sollte man sich nicht irritieren lassen – den haben viele „Zetties“ in dritter und vierter Hand am Heck kleben, sonst aber nichts aus der Tuning-Schmiede.
Gebaut wurde der Roadster nicht etwa in Deutschland, sondern in den USA. Beim Vorgänger Z3 hagelt es noch Kritik bei der Qualität, der Nachfolger wurde deutlich besser montiert. Undichtigkeiten am Verdeck und eindringendes Wasser an Zündspule und Elektrik lassen aber auf einen Vorbesitzer schließen, der zu gerne und zu oft mit einem Hochdruckreiniger das Cabrio malträtiert hat. Auch Dauerbesuchern von Waschanlagen sollte man keinen gebrauchten Roadster abkaufen. Durch die harten Bürsten leidet das Verdeck, bleicht und franst schneller aus. Hat der Vorbesitzer das Auto glaubwürdig mit der Hand gepflegt, dürfte es in Zukunft kaum Probleme geben. Mehr Sorgen bereiten laut der TÜV-Mängelliste Vorder- und Hinterachse, die übermäßig oft von den Prüfern bemängelt werden. Vor allem die Federn an der Hinterachse geben nach und können sogar brechen. Ein tief hängendes Heck ist ein erstes Anzeichen. Besser ist es, wenn die Federn vor kurzem gewechselt wurden.
Der BMW Z4 ist beliebt, das schlägt sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt nieder. Anständige Fahrzeuge mit weniger Kilometern Laufleistung sind nicht unter 10.000 Euro zu bekommen. Wer aber neben Geduld bei der Suche auch Geld in die Hand nimmt, wird mit einem künftigen Klassiker viel Spaß haben. Nicht nur bei geöffnetem Verdeck.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 19.03.2012 aktualisiert am 19.03.2012
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