Chevrolet

Gebrauchtwagen-Check: Chevrolet Aveo – Schnäppchen mit Schwächen

Gerade einmal rund 10.000 Euro kostete der Chevrolet Aveo (2006 bis 2011) als Neuwagen. Dass man zu diesen Preisen keinen Premium-Kleinwagen erhält, dürfte klar sein. Dass der Koreaner mit US-Markenlogo aber derart unsolide ist, muss man auch nicht unbedingt erwarten.

Karosserie und Innenraum

Den Aveo gab es in der ersten Generation als Stufenhecklimousine und mit typischem Kleinwagen-Steilheck (ab 2008). Während das Design des Viertürers günstigstenfalls als „konservativ“ durchgeht, sehen Drei- und Fünftürer vergleichsweise gefällig aus. Zumindest von außen. Innen herrscht in allen Versionen eine graue Plastikwüste, die zudem noch mit [foto id=“458844″ size=“small“ position=“left“]kratzempfindlichem Kunststoff und laxer Verarbeitung nervt. Platzangebot und Gepäckraumvolumen liegen bei beiden Versionen im unteren Mittelfeld ihrer Klasse.

Motoren

Antriebs-Feinkost sollten Aveo-Käufer nicht erwarten. Beide Karosserieversionen teilen sich ein Programm von robusten, aber müden Ottomotoren. Den Einstieg markiert ein lustloser 1,2-Liter-Vierzylinder mit 53 kW/72 PS (später 62 kW/84 PS), darüber rangiert ein kaum temperamentvollerer 1,4-Liter-Vierzylinder mit 74 kW/101 PS. Besondere Fahrleistungen bieten beide nicht, so dass es für den Stadtverkehr im Zweifel auch die kleinere Variante tut. Die ist zumindest etwas weniger durstig. Wem niedrige Kraftstoffkosten besonders wichtig sind, der sollte jedoch die Autogasversion wählen. Sie basiert auf dem 1,2-Liter-Benziner und leistet 60 kW/82 PS. Allerdings ist der LPG-Antrieb nicht ganz unproblematisch. Viele Fahrer klagen, dass die Motoren ruckeln oder im Leerlauf einfach ausgehen.

Ausstattung und Sicherheit

Endlich ein Kapitel, in dem der Aveo glänzen kann – zumindest bei der Komfortausstattung. Denn diese ist für Fahrzeug- und Preisklasse ungewöhnlich reichhaltig. Schon die Basisversionen warten unter anderem mit CD-Radio, Servolenkung, elektrischen Fensterhebern und Zentralverriegelung auf. Mager sieht es hingegen bei der Sicherheit aus. Den Schleuderschutz [foto id=“458845″ size=“small“ position=“right“]ESP gibt es gar nicht, Seitenairbags erst seit 2008 ohne Aufpreis und für jede Variante. Zudem schnitt der Aveo beim EuroNCAP-Crashtest 2006 mit verheerenden anderthalb Sternen ab.

Qualität

Teuer ist zwar nicht immer besser, beim Aveo aber hätten die Entwickler etwas weniger streng auf den Cent schauen sollen. Dann wäre die Langzeitqualität des Koreaners vielleicht nicht derart sparsam ausgefallen. Der TÜV hat hier fast immer etwas zu meckern. Angefangen bei Vorder- und Hinterachse, die doppelt so oft bemängelt werden wie beim Durchschnitt, über schwache Fußbremsen und die anfälligen Bremsschläuche bis hin zu Ölverlust und undichten Abgasanlagen. Ab dem siebten Jahr tritt zudem verstärkt Rost auf.

Fazit

Mit Preisen ab rund 3.000 Euro ist der Aveo auch als Gebrauchter noch ein Schnäppchen. Aber eines, das teuer werden kann. Guten Gewissens kann beim Aveo nur zugreifen, wer selbst schrauben kann und ein sehr günstiges Auto sucht.

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