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Citroen
Was machen zwei Franzosen und ein Japaner in Tschechien? Sie laufen dort von einem Produktionsband und nennen sich fortan Citroen C1, Peugeot 107 und Toyota Aygo. Schon seit 2005 funktioniert das. Wie das mit der Dauerhaltbarkeit der Drillinge aussieht, klärt der Gebrauchtwagen-Check exemplarisch am Citroen, der als Neuwagen den niedrigsten Grundpreis hat.
Auf einer Länge von nur 3,43 Meter gibt es erstaunlicherweise Platz für vier Personen, wenn auch auf der hinteren Bank eher Kinder bequem mitfahren. Wer häufig mit den Kleinen unterwegs ist, sollte einen Fünftürer wählen, sonst wird das Durchschlängeln auf Dauer zu mühsam. Die Verarbeitung ist gut und das Design ansprechend, lediglich die Kunststoffe sind kratzempfindlich und können nach einigen Jahren unschöne Spuren mit sich tragen. Die Sitze sind dafür selbst auf langen Strecken bequem, auch wenn die Auflage recht kurz geraten ist. Allerdings können diese mit der Zeit ebenso knarzen und knacken wie die Türfangbänder. Bei der Sitzprobe sollte darauf geachtet werden. Vor allem praktisch für die Stadt und vielen engen Parklücken ist die gute Rundumsicht, ermöglicht sie doch das sichere Abschätzen der Außenmaße.
Die Wahl beim Antrieb fällt leicht, das Trio gibt es mit einem 1,4-Liter-Diesel (40 kW/54 PS) und einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner (50 kW/68 PS), der öfters unter der Motorhaube zu finden ist. Der von Toyota stammende Ottomotor hat mit dem, je nach Ausstattung, maximalen Leergewicht von 965 Kilogramm leichtes Spiel und bietet vor allem in der Stadt ausreichend Leistung. Nur für Drehmomenthungrige und Vielfahrer lohnt der sparsame Diesel, der zwischen 2006 und 2009 angeboten wurde. Allerdings hat der Selbstzünder Probleme mit der Einspritzung. Vor allem bei Stadtautos sollte auf den Zustand der Kupplung geachtet werden, denn die zeigt gerne überhöhten Verschleiß. Außerdem haben die Motoren Probleme mit undichten Wasserpumpen. Dafür ist die Auspuffanlage auch noch nach Jahren okay und nicht übermäßig vom Rost befallen, wie der TÜV-Mängelreport meldet. Nach dem Facelift 2008 wurden die rau laufenden Motoren insgesamt etwas sparsamer.
Klein muss nicht gefährlich sein. Der C1 erlangte 2005 beim EuroNCAP-Crashtest vier von fünf möglichen Sternen. Und das, obwohl es ESP erst seit 2009 in dem Stadtflitzer gibt. Wie beim Smart steht der Drehzahlmesser auf dem Tachometer. Die Advance-Serienausstattung beim preiswertesten der Drei ist dafür mager. Eine Servolenkung (390 Euro Aufpreis) gab es ebenso wenig wie eine Klimaanlage. Besser ist die Ausstattung C1 Style, der neben der Servolenkung auch elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und eine geteilte Rückbank bietet. Die ist von Vorteil, wenn man regelmäßige viele Einkaufstüten transportieren möchte, denn der Kofferraum mit der hohen Ladekante fasst nur mickrige 140 Liter.
Bei der Produktion wurde offenbar oft geschlampt, denn Rost, Wasser und laute Geräusche sind beim Cityflitzer ein echtes Problem. Türen können klappern und undicht sein, so dass[foto id=“392729″ size=“small“ position=“left“] bei starkem Regen Wasser ins Innere kommt. Auch die Ausstellfenster beim Dreitürer und die Entlüftung in der Rückwand des Kofferraums sind nicht immer dicht. Schwächen leistet sich der C1 laut TÜV-Mängelreport auch an den vorderen Bremsen, die nur schlechte Wirkung erzielen. Auch bei der Beleuchtungsanlage tappen manche im Dunkeln – die sollte vor der Probefahrt genau kontrolliert werden. Bei regelmäßiger Wartung treten die Fehler aber selten auf. Probleme am Fahrwerk oder Ölverlust gibt es dagegen kaum.
Egal ob C1, 107 oder Aygo, wer einen günstigen und zuverlässigen Stadtflitzer sucht, ist mit dem Tschechen gut bedient. Allerdings sollte man bei der Probefahrt ohne Radio auf Windgeräusche achten und den Boden nach feuchten Stellen absuchen. Es gibt zwar schon Fahrzeuge ab 4.000 Euro, die komfortable und teurere Ausstattung Style sollte es aber schon sein, am besten als Fünftürer.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 05.12.2011 aktualisiert am 05.12.2011
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