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Fiat
Den Fiat Panda halten viele Männer am Stammtisch mit vermeintlichem Auto-Sachverstand für eine Klapperkiste aus dünnem Blech und mit schwachem Motor. Das war er auch – vor über 30 Jahren, als er auf den Markt kam. Doch spätestens mit der Neukonstruktion (intern 169), die ab 2003 verkauft wurde, muss sich das Bild von kleinen Italiener gründlich ändern. Mittlerweile haben diese Autos auch schon ein paar Jahre auf dem Blech und tummeln sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Außerdem kommt nächstes Jahr die dritte Generation zu den Händlern, die die aktuellen Preise purzeln lässt. Lohnt sich der Kauf?
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Im Vergleich zur ersten Generation, die mit „toller Kiste“ beworben wurde, hat die zweite nicht mehr viel gemein. Der Panda ist ausschließlich als Fünftürer zu haben und bietet bei knappen Außenmaßen einen großen Innenraum. Zumindest wenn man mit maximal zwei Erwachsenen, zwei Kindern und wenig Gepäck unterwegs ist. Doch auch für den Freitagseinkauf ist der 3,54 Meter kurze Bär zu gebrauchen. Entweder wird [foto id=“378111″ size=“small“ position=“left“]dafür die damals optional erhältliche Rücksitzbank nach vorne geschoben (unbedingt drauf achten), oder einfach die hintere Rückenlehne umgelegt. Dank der großen und weit nach oben öffnenden Heckklappe wird das Beladen leicht.
Die Sitze mit den kurzen Beinauflagen und dem mageren Seitenhalt sind aber eher etwas für die kurzen Strecken. Und auch der Platz hinterm Steuer ist knapp bemessen eine. Dafür ist das Cockpit mit seinen informativen Uhren und dem Joystick-Wählhebel sehr van-artig und übersichtlich gestaltet.[foto id=“378112″ size=“small“ position=“left“]
Der Panda ist nicht mehr der Minimalist, der er anfangs war, vor allem bei den Motoren. Von einem 1,1-Liter-Vierzylinder mit 40 kW/54 PS bis zum 1,4-Liter mit 73 kW/100 PS bietet der Italiener noch einen 1,3-Liter-Diesel mit 51 kW/70 PS und 55 kW/75 PS. Doch die Auswahl täuscht, denn die beiden Basisbenziner sind für den Mini-Van mit der hohen Karosserie etwas schlapp und verlangen höhere Drehzahlen, was sich auf den Verbrauch, aber auch auf den Verschleiß auswirkt. Besser zum Panda passt der 100 PS-Benziner, der allerdings weniger auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden ist. Auch die beiden Diesel (ab 2006 mit Filter) überzeugen mit ihrem kräftigen Durchzug kombiniert mit niedrigem Verbrauch, [foto id=“378113″ size=“small“ position=“left“]sind aber eher etwas für Vielfahrer. Für Bergbewohner bot Fiat ab 2005 auch eine Allradversion an, die aber selten zu finden ist.
Probleme hat der Panda allerdings mit seinem Motormanagement und der Wegfahrsperre – der Transponder im Schlüssel kann Kommunikationsproblem haben und den Motor zum Schweigen verdammen. Bei frühen Modellen bis 2004 gab es oft Probleme mit dem Drosselklappen-Poti und defekten Kraftstoffpumpe. Bei einer Testfahrt sollte deshalb auf einen ruhigen Lauf in allen Drehzahlbereichen geachtet werden. Seit Januar 2007 gibt es den Panda auch als Erdgasfahrzeug, das aber teurer als Benziner und Diesel gehandelt wird.
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Der Fiat gibt sich sparsam, auch bei der Ausstattung. Bis Mai 2004 kostet ABS beim Einstiegsmodell immer noch Aufpreis. Finger weg von den Autos, die keines an Bord haben! Es lohnt sich nicht. Beim EuroNCAP-Crashtest holte der Panda 2004 immerhin drei von fünf möglichen Sternen, kein Glanzergebnis, aber noch [foto id=“378283″ size=“small“ position=“left“]okay. Probleme bereiten dagegen schon nach drei Jahren die Fußbremse, die beim TÜV-Mängelreport im Vergleich zu gleichaltrigen Autos schlechter abschneidet. Bei einer Testfahrt sollte deshalb auf eine gute Bremswirkung geachtet werden.
Eine reine Klapperkiste ist der Panda schon längst nicht mehr, aber mit ein paar Problemen hat er nach wie vor zu kämpfen. Neben den Elektronik-Defekten und der schlechten Bremswirkung machen dem kleinen Italiener vor allem die schnell rostende Auspuffanlage, ausgeschlagene Gelenke an der Vorderachse und defekte Radlager zu schaffen. Auch Undichtigkeiten der Motor-Getriebe-Einheit sind keine Seltenheit, deshalb sollte ein Blick auf den Parkplatz unter dem Auto geworfen werden. Sind dort frische Ölflecke zu [foto id=“378284″ size=“small“ position=“left“]sehen, ist der Panda inkontinent. Das kann teuer werden. Kein Qualitätsmangel herrscht dagegen bei der gefühllosen Lenkung und dem poltrigen Fahrwerk – der kleine Bär ist so abgestimmt. Ansonsten ist die Verarbeitung bei vielen Autos okay, wenn auch die Materialauswahl zum Teil billig wirkt.
Der Panda ist schon lange mehr keine rappelige Kiste, sondern ein ausgereifter Stadtwagen mit ein paar Mängeln. Wer aber genau hinschaut – auch mal unters Auto – kann noch ein gutes und günstiges Exemplar finden. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es schon Fahrzeuge ab 2.800 Euro. Wer mehr Zeit und Geld investiert, findet bestimmt ein späteres Modell mit ABS, verschiebbarer Rückbank, leckfreiem Motor, neuem Auspuff und stabilem Fahrwerk. Denn nur dann macht der Panda auch als Gebrauchtwagen Spaß.
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geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.09.2011 aktualisiert am 16.09.2011
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