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Hyundai
Nach Jahren als graue Maus markierte der i30 in Europa die Wende bei Hyundai. Der Kompakte war wohl das erste Auto der Marke, das nicht nur optisch dem hiesigen Geschmack entsprach, sondern auch technisch mit VW, Opel, Ford und Co. zumindest mithalten konnte. Ein paar Schwächen des zwischen 2007 und 2011 angebotenen Modells jedoch erinnern noch an alte Zeiten.
Die Designer des i30 saßen nicht in Korea, sondern im hessischen Rüsselsheim. Das sieht man dem Auto an, das ganz nach europäischem Kompaktklasse-Geschmack gestaltet ist. Gefällig, allerdings noch ohne eigenständige Akzente. Auch innen gibt es keine Überraschungen, die Bedienung ist durchdacht, Verarbeitung und Materialqualität stimmen und das Platzangebot ist gut. Auch wenn die recht hoch angebrachten Sitze Großgewachsene mit dem Dach in Kontakt bringen. Neben der Limousine [foto id=“456086″ size=“small“ position=“left“]gibt es einen Kombi, der zwar optisch etwas altbackener daherkommt, aber mit knapp 1.400 Litern Gepäckraumvolumen ordentlich Platz bietet.
Während das Fahrwerk in Sachen Komfort komplett überzeugen kann, klafft beim Motorenprogramm noch eine größere Lücke zu den europäischen Wettbewerbern. Die drei angebotenen Benziner sind vergleichsweise schlapp, dafür recht durstig. Vor allem das Einstiegstriebwerk mit 1,4 Litern Hubraum und 80 kW/109 PS wirkt bei höherer Drehzahl wie zugeschnürt. Wer einigermaßen flott unterwegs sein will, sollte den 1,6-Liter-Benziner mit 93 kW/126 PS oder den 2,0-Liter-Motor mit 105 kW/143 PS wählen, die aber ebenfalls keine Temperamentsbündel sind. Kraftvoller fährt es sich mit den Diesel. Hier ist der 1,6-Liter mit 85 kW/116 PS der beste Kompromiss aus Kosten und Leistung. Alternativ gibt es eine abgerüstete Variante mit 66 kW/90 PS sowie einen 2,0-Liter-Motore mit 103 kW/140 PS. Geschaltet wird in der Regel per manuellem Fünfganggetriebe, der große Diesel hat sechs Gänge. Wenig empfehlenswert ist die betagte und durstige Viergangautomatik, die für verschiedene Motorversionen im Angebot ist.
Als Newcomer mit wenig klangvollem Namen hat Hyundai dem i30 zusätzlich zum vergleichsweise günstigen Preis eine umfangreiche Ausstattung spendiert. Klimaanlage und CD-Radio sind genauso an Bord wie Fensterheber und Zentralverriegelung – zur damaligen Zeit noch die Ausnahme. In der seltenen Top-Version „Premium“ sind sogar [foto id=“456087″ size=“small“ position=“right“]Navigationssytem und Lederpolster an Bord. Für Sicherheit sorgen in allen Ausführungen sechs Airbags und ESP. Die vier Sterne im EuroNCAP-Crashtest sind zudem ein ausreichend gutes Ergebnis.
Zwar ist auch ein VW Golf nicht fehlerlos, in Sachen Haltbarkeit und Zuverlässigkeit nimmt er dem Koreaner aber noch immer einige Meter ab. Vor allem beim Fahrwerk zeigt der Hyundai Schwächen. An der Vorderachse sind die Silentlager anfällig, was sich bei der obligatorischen Testfahrt durch scheppernde Geräusche offenbart. Ärgerlich, denn die Teile sind zwar billig, die Reparatur jedoch ist aufwändig. Nicht viel besser ist es laut TÜV um die Hinterachse bestellt. Regelmäßige Kritik üben die Tester auch an Fuß- und Handbremse, Lenkung sowie Beleuchtungsanlage. Den Gebrauchtwagenkäufer muss die mäßige Bilanz bei der Hauptuntersuchung aber nicht unbedingt schrecken, denn seit April 2010 bietet Hyundai für seinen Kompakten eine fünfjährige Garantie, die auch auf den neuen Besitzer übergeht.
Dank der außergewöhnlich langen Garantie können Gebrauchtwagenkäufer bei einem jüngeren Hyundai i30 fast bedenkenlos zugreifen. Für ältere Fahrzeuge gilt: Lieber eine ausgedehnte Probefahrt machen und die Werkstattrechnungen des Vorbesitzers genau studieren. Ist alles in Ordnung, kauft man mit dem i30 einen sehr soliden Kompaktwagen ohne große konzeptionelle Schwächen. Die Preise starten bei rund 6.000 Euro.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 04.03.2013 aktualisiert am 04.03.2013
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