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Mercedes-Benz
Als „kleiner SL“ überzeugte 1996 die erste Generation des Mercedes SLK (R170) eine neue Klasse von Roadster-Käufern: Einigermaßen erschwinglich, vergleichsweise komfortabel und dank des Stahlverdecks auch noch wetter- und vandalismusfest, war er nicht nur etwas für sportliche Oben-Ohne-Puristen, sondern traf jedermanns Geschmack. Und auch die Qualität stimmte. Als Gebrauchter ist er daher auch heute noch eine sichere Wahl.
Zum Hingucker wird der SLK nach wie vor, wenn er sein elektrisch angetriebenes Klappdach hinter den beiden Sitzen verstaut. Das metallene Verdeck des Zweisitzers gilt als langlebig und robust, altert im Vergleich zu den empfindlicheren Stoffverdecken weniger schnell. Trotzdem sollten Käufer den Mechanismus mehrmals testen sowie die Gummidichtungen überprüfen – vor allem bei den frühen Baujahren. Darüber hinaus bietet der SLK die klassischen Vor- und Nachteile eines Roadsters: Kurz und knackig schlägt er sich sowohl bei der Parkplatzsuche als auch auf gewundenen Landstraßen gut. Viel Gepäck sollte man aber [foto id=“427254″ size=“small“ position=“left“]nicht dabei haben, vor allem bei offener Fahrt ist der Kofferraum winzig und kaum nutzbar. Zudem empfiehlt sich eine ausgiebige Sitzprobe, da das Gestühl für Großgewachsene recht knapp geschnitten ist.
Wie es sich für einen Roadster gehört, gibt es den SLK ausschließlich mit Ottomotoren, wobei bereits der 100 kW/136 PS starke 2,0-Liter-Vierzylinder (SLK 200) ordentliche Fahrleistungen erlaubt. Wer etwas mehr Kraft will, wählt die zwischen 2000 und 2004 angebotene aufgeladene Version mit 120 kW/163 PS (SLK 200 Kompressor). Noch zügiger, aber auch deutlich durstiger sind der ebenfalls angebotene 2,3-Liter-Motor im SLK 230 Kompressor mit 142 kW/193 PS (ab 2000: 145 kW/197 PS) sowie die beiden seit dem Facelift im Jahr 2000 angebotenen Sechszylinder mit 160 kW/218 PS (SLK 320) und 260 kW/354 PS (SLK 32 AMG). Die SLK-Motoren gelten als langlebig, auch Fahrleistungen jenseits der 200.000 Kilometer sollten in der Regel kein Problem sein. So viel wird aber kaum ein gebrauchter SLK auf der Uhr haben, da der Roadster meist als Spaßauto oder Zweitwagen bewegt wird.
Auch wenn zu den Erfolgsgaranten des SLK der recht niedrige Einstiegspreis von damals knapp 60.000 Mark gehörte, ist kaum ein Fahrzeug zu diesem Kurs vom Hof gefahren. Die meisten Neuwagenkunden investierten noch einmal kräftig in die Ausstattung, zu den für Gebrauchtwagenkäufern interessantesten Punkten gehören heute Lederpolster, Klimaanlage, Metallic-Lack, Seitenairbags und der Schleuderschutz ESP (ab 2000 Serie). Auch eine Automatik ist empfehlenswert, passt sie doch gut zum gemäßigt sportlichen Charakter des SLK.
Wem der SLK zu teuer ist, kann übrigens auch nach einem Chrysler Crossfire Ausschau halten – der Amerikaner stammt aus der gemeinsamen Zeit beider Marken und teilt sich fast die komplette Technik mit dem SLK.[foto id=“427255″ size=“small“ position=“right“]
Dass der SLK ein solides Auto ist, lässt schon die für damalige Verhältnisse außerordentlich hohe Karosseriesteifigkeit erkennen. Da knirscht und knackt nichts. Auch Verarbeitung und Rostschutz liegen auf hohem Niveau. Einige Probleme gibt es aber doch. So tritt im Alter häufig Ölverlust an Automatikgetriebe und Differenzial auf; es lohnt sich also ein Blick unter das Auto zu werfen. Ebenso sind beim TÜV durchgebrannte Katalysatoren und korrodierte Auspufftöpfe bekannt. Ein häufig auftretendes Problem ist auch Verschleiß an den Querlenkern – sie müssen nach rund 100.000 Kilometern ersetzt werden. Dafür sollten ein paar hundert Euro auf die Seite gelegt oder vom Kaufpreis runtergehandelt werden. Ganz allgemein zeigt sich der SLK, selbst welche aus den ersten Baujahren, bei der HU aber von seiner besten Seite – wobei aber auch die geringen Jahresfahrleistungen eine Rolle spielen.
Wer ein Spaßauto für den Sommer sucht, ist beim SLK der ersten Generation genau richtig. Für einen richtigen Sportwagen ist er zu komfortabel abgestimmt, aber für die offene Landpartie passt er exakt. Die solide Substanz macht den Kauf zu einem geringen Risiko. Die Preise starten bei rund 5.000 Euro, die meisten angebotenen Gebrauchtwagen sind aber deutlich teurer. Trotzdem ist nun der ideale Zeitpunkt zum Kauf – denn weiter runter gehen die Preise nicht mehr.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.07.2012 aktualisiert am 16.07.2012
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