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Mercedes-Benz
Beim SLK strahlt der Stern mit vollem Glanz. Die zwischen 2004 und 2011 gebaute zweite Generation des Hardtop-Roadsters zählt qualitativ zu den besten Mercedes-Modellen ihrer Ära. Auch heute noch können Gebrauchtwagenkäufer ohne Bedenken zugreifen – wenn sie auf ein paar Details achten.
Der Erfolgsgarant des SLK war wie schon in der ersten Generation das versenkbare Blechdach, das den Zweitsitzer zum Ganzjahresauto macht. Einfache Bedienung und schnelle Mechanik sorgen dafür, dass sich das Öffnen auch lohnt, wenn die Sonne nur für wenige Minuten zwischen den Wolken hervorschaut. Zudem gilt die Technik als absolut zuverlässig, Probleme sind auch bei älteren Modellen kaum bekannt. Doch es gibt auch die typischen Nachteile des speziellen Konzepts, etwa den kleinen Kofferraum und die weit über den Fahrersitz gezogene Windschutzscheibe, die das Open-Air-Feeling trübt. Beinharte Roadster-Fans halten den SLK zudem für ein weichgespültes Cabrio, was den geneigten Käufer aber nicht stören sollte, ist der Mercedes bei allem Komfort (neben dem Dach zählen dazu ein ordentliches Platzangebot und der optionale Nackenfön „Airscarf“) durchaus ein sportliches Auto.
Im Vergleich zum Vorgänger hat der zweite SLK bei der Motorisierung zugelegt. Neben Vier- und Sechszylindermotoren ist erstmals auch eine V8-Version zu haben. Die insgesamt über die Bauzeit angebotenen Motorvarianten decken ein Leistungsband von 120 kW/163 PS bis 294 kW/400 PS ab. Ordentlich motorisiert ist der Roadster bereits mit dem per Kompressor aufgeladenen Einstiegs-Vierzylinder, der im überwiegenden Teil der auf dem Gebrauchtwagenmarkt angebotenen Modelle Dienst tut. Noch besser zum sportlichen Charakter passen aber die seidigen V6-Sauger, mit 170 kW/231 PS bis 224 kW/305 PS, mit denen der Mercedes durchaus mit Sportwagen vom Schlage eines Porsche Boxster[foto id=“515832″ size=“small“ position=“left“] mithalten kann. Die AMG-Versionen mit dem V8-Motor müssen sich selbst vor einem 911 nicht verstecken. Geschaltet wird in der Vier- und Sechszylindermodellen serienmäßig über ein manuelles Sechsgang-Getriebe, die Vierzylinder gibt es auch mit Fünfstufen-Automatik, bei den Sechszylindern sind es sieben Stufen. Alle Motor-Getriebe-Kombinationen gelten als problemlos. Die zu Beginn auftretenden Software-Fehler bei den V6-Modellen sollten mittlerweile behoben sein.
Vier Airbags und der Schleuderschutz ESP sind immer an Bord, darüber hinaus zählten der Elektromotor für das Hardtop und ein CD-Radio zur Serienausstattung. Bei den stärkeren Motoren war auch die Klimaanlage aufpreisfrei an Bord. Ansonsten musste wie bei Mercedes üblich vieles gegen Zusatzzahlungen hinzu gebucht werden – selbst für das Windschott wurden knapp 90 Euro fällig. Zu den interessantesten Posten zählte neben dem empfehlenswerten Warmluft-Fön in den Kopfstützen das Bi-Xenon-Abbiegelicht und die Direktlenkung, die dem SLK einen zusätzlichen Schuss Sportlichkeit verpasst. Besonders edel gestaltet und gut ausgestattet waren die Sondermodelle „Edition 10“, „2Look Edition“ und „Grand Edition“.
Die guten Produktions-Gene halten den SLK auch heute noch frisch. Schon das langlebige Dach und die hohe Verwindungssteifigkeit der Karosserie lassen den Roadster solide wirken. Trotzdem sollte das Hardtop vor dem Kauf auf Undichtigkeiten untersucht werden. Auch ein Blick in den Kofferraum und unter die Gummis an der Ladekante empfiehlt sich, da dort der Rost seine größten Chancen hat. Zudem ist ein genauer Abgleich der Fahrzeugpapiere mit dem Auto selbst empfehlenswert, falls der Vorbesitzer ein Tuning-Fan mit lässiger Regelauslegung gewesen sein sollte. Im Herzen ist der SLK aber ein gutes Auto, wie auch der TÜV attestiert, der bei der Hauptuntersuchung nur selten Mängel findet. Die Qualität ist durchwegs gut, chronische Macken gibt es kaum. In der HU-Bilanz helfen dem SLK aber natürlich auch seine in der Regel relativ geringen Laufleistungen.
Der SLK steht für die gelungen Verbindung von Reisekomfort und Sportlichkeit. Je nach Motorenwahl verschiebt sich sein Charakter zwischen den beiden Polen, ohne dabei aber ins Ungleichgewicht zu geraten. Das praktische Verdeck und das hohe Qualitätsniveau machen ihn zur sicheren Bank unter den Cabrios und Roadstern. Die Preisgrenze liegt aktuell bei rund 10.000 Euro, allerdings sollte man Kleingeld für Inspektionen und den Ersatz der teuren Mischbereifung einplanen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.06.2014 aktualisiert am 16.06.2014
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