Mini

Gebrauchtwagen-Check Mini – Kleiner mit Problemen

„Ach ist der süß“, hört man gerne aus Damenmund über den neuen Mini. Der Kleinwagen unter wird unter der Federführung von BMW seit 2001 gebaut, 2006 gab es ein neues Modell, das wir beim Gebrauchtwagen-Check genauer unter die Lupe nehmen. Das ist auch nötig, denn der Mini ist nicht nur süß – er kann einem auch sauer aufstoßen.

Karosserie

Zum Vorgänger ist der Mini ab 2006 (Typ R55-57) um sieben Zentimeter auf 3,69 Meter gewachsen, was vor allem dem Innenraum zu Gute kommt. Der wird zwar dadurch immer noch nicht maxi, die Passagiere sitzen aber vor allem vorne gut. Hinten bleibt es dagegen weiter eng. Beim Dreitürer fällt der Durchgang nach hinten immer noch schwer, der Clubman genannte Kombi ist daher deutlich praktischer, denn die Doppeltür auf der rechten Seite bietet einen großen Durchgang. Auch ist der Kombi für aktive Singles oder Paare interessanter, weil der kleine Mini nur über ein Kofferraumvolumen von 160 Liter verfügt.

Übersichtlich bleiben aber beide Versionen. Das Cabrio (ab 2008) macht das Einparken wegen der breiten Stoffsäulen schwieriger. Auch reduziert sich der Kofferraum auf Handtaschen-Format. Das oft zitierte Go-Kart-Gefühl setzt beim Mini schnell ein. Die seit  2006 verbaute Mehrlenker-Hinterachse hat das sportlich Fahrverhalten noch mal erhöht.

Antrieb[foto id=“407528″ size=“small“ position=“right“]

Wer im Mini etwas Spaß haben will, sollte sich einen starken Motor aussuchen. Zwar reichen der Benziner des One mit 70 kW/95 PS und der Diesel One D mit 66 kW/90 PS für die Stadt allemal, ein bessere Wahl sind aber die Cooper-Modelle. Der Benziner mit 88 kW/120 PS und der Diesel mit 80 kW/109 PS treiben den Kleinen ausreichend flott an, ohne sich zu viel Sprit zu genehmigen. Als Taschen-Raketen fungieren der Cooper S (128 kW/174 PS) und der John Cooper Works (155 kW/211 PS). Die Fahrzeuge werden meist aber dementsprechend bewegt, was sich schon mal negativ auf Fahrwerk, Getriebe und Blech auswirken kann. Probleme mit Motor und Getriebe sind jedoch weitaus weniger bekannt als noch beim Vorgänger. Allerdings neigen manche Triebwerke zur Inkontinenz und hinterlassen hässliche Ölflecken auf dem Asphalt. Unbedingt darauf achten!

Ausstattung und Sicherheit

Den zerklüfteten Innenraum mit seinen vielen Schaltern und Tastern kann man fast beliebig erweitern. BMW-typisch ist die Optionsliste lang, ein vollausgestatteter Mini aber teuer und sehr selten. Das große Navigationssystem ist noch seltener zu finden. Mit an Bord sollte aber ESP sein, das es anfangs nur als Option gab. Erst ab 2009 zählt es zur Serienausstattung. Auch dank höherer und längerer Motorhaube für einen besseren Fußgängerschutz schnitt der Mini 2007 beim EuroNCAP-Crashtest mit vollen fünf Sternen gut ab.

Die Qualität

Der neue Mini wird wie das frühere Original in England gebaut, und dort hapert es anscheinend mit der Qualitätskontrolle. Verarbeitungsmängel an vielen kleinen Bauteilen, klappernde Glasdächer, Wassereinbrüche sowie platzende und undichte Scheiben treten bei vielen Fahrzeugen auf. Bei der Probefahrt gehört ein genauer Blick aufs Glas und unter die Fußmatten zur Pflichtaufgabe. Auch jüngere Fahrzeuge haben laut TÜV-Mängelbericht Probleme mit den Scheinwerfern. Der Grund: [foto id=“407529″ size=“small“ position=“left“]Die Leuchten sind in die Motorhaube eingelassen und müssen beim Schließen harte Stöße einstecken, so dass die Glühbirnen öfter ausfallen. Auch die Wirkung der Fußbremse könnte besser sein. Probleme gibt es auch mit der Auspuffanlage, die bei vier bis fünf Jahre alten Fahrzeugen oft anfängt zu rosten.

Fazit

Liebe kann blind machen. Beim Mini wird das teuer. Wer sich einen süßen Kleinen aber unbedingt zulegen will, sollte auf ein gut ausgestattetes und vor allem trockenes Auto ohne Klappergeräusche als Cooper wählen. Unter 9.000 Euro wird man aber ein solches Exemplar auch mit viel Geduld kaum finden.

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