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Gebrauchtwagen-Check: Opel GT – Formschön, aber rostanfällig

„Nur Fliegen ist schöner.“ Mit diesem Slogan bewarb Opel Ende der 1960er Jahre den GT. Damals ein echter Traumwagen mit klassischen Sportwagen-Proportionen und Aufsehen erregenden Klappscheinwerfern.

Gut 103.000 Exemplare des Sportcoupé lieferte Opel von 1968 bis 1973 aus, etwa die Hälfte davon in den USA. Heute ein solides, unverbasteltes Exemplar zu finden, ist nicht so einfach – aber für Laien und Schrauber gleichermaßen wichtig. In der Zeitschrift „Oldtimer Markt“ warnt GT-Spezialist Stefan Müller von der Altopel-IG vor typischen Schwachstellen.

Karosserie: Sie ist die größte Problemzone des GT. Sie sollte eingehend auf Rost untersucht werden. Einige neuralgische Punkte, die überprüft werden müssen sind Schweller samt Wagenheberaufnahmen und angrenzenden Bodenblechen, Radläufe und -häuser, Türunterkanten sowie Front- und Heckschürze. Aber auch an versteckten Stellen schlägt der Lochfraß typischerweise zu, zum Beispiel im Heckbereich, der sich mangels Kofferraumdeckel nur vom Innenraum oder durch die demontierten Rückleuchten inspizieren lässt. Unter der Haube sollte der Raum vor dem Kühler auf Rost und Unfallschäden überprüft werden. Riecht das Auto muffig, empfiehlt sich ein Blick unter Teppiche oder Gummimatten. Wer ein Fahrzeug kauft, das viele Roststellen aufweist, sollte nach Angaben des Experten beachten, dass einiges an Reparaturblechen angefertigt werden muss. Die fast komplett verschweißte Karosserie – nur Türen, Motorhaube und Scheinwerfer lassen sich zerspannungsfrei entfernen – erschwert die Instandsetzung.

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Motoren und Fahrwerk: Die Großserientechnik ist weitgehend zuverlässig. Technikspender (Bodengruppe, Fahrwerk) war in weiten Teilen die robuste Kadett-B-Baureihe. Der Opel GT konnte in zwei Motorvarianten bestellt werden. Der GT 1100 (Neupreis: 10.770 Euro) erfüllte mit seinen mageren 44 kW/60 PS die Erwartungen aufgrund der sportlichen Optik nicht wirklich, er wurde bis 1970 gebaut. Deutlich mehr Kunden entschieden sich für den gut 1.000 Euro teureren GT 1900 mit 66 kW/90 PS, den es ab 1971 auch als GT/J (Junior) mit spartanischerem Interieur und geschwärzten Stoßstangen gab. Beide Motoren haben Probleme mit der Gemischaufbereitung: Durch den engen Motorraum des GT bildet sich Stauwärme, von der der Vergaser besonders betroffen ist, erklärt der Experte.

Ausstattung und Sicherheit: Im Innenraum mussten einige GTs in ihrer Vorgeschichte Umbauten mit größeren Musikanlagen über sich ergehen lassen. Allerdings werden zahlreiche Interieurteile mittlerweile nachgefertigt, können also ersetzt werden. Wichtig ist, dass alle Instrumente und Schalter funktionieren. Ebenfalls ausprobieren sollte man die Sitz-Mechanik, sie ist nicht selten defekt.

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Qualität und Fazit: Stark verbastelte oder verrostete GT sind in den Gebrauchtwagenbörsen häufig anzutreffen und relativ günstig zu bekommen. Hier sollte nur zuschlagen, wer sich wirklich auskennt. Originale, unverbastelte GT sind selten. Im Zustand 2 kostet ein solches Exemplar nach Einschätzung der Oldtimer-Experten von Classic Data etwa 16.000 bis 18.000 Euro. Im Zustand 3 werden immer noch gut 10.000 Euro fällig. Häufig angeboten werden optisch originale GT mit Motoren zum Beispiel aus dem Manta oder anderen Modifikationen – Geschmackssache. Großtechnikteile gibt es günstig und in ausreichenden Mengen, bei spezifischen GT-Teilen wird es schwieriger.

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