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Opel
Flexibilitätsmeister, Mängelzwerg, Raumwunder – viele positive Synonyme verbindet man mit dem Opel Meriva. Als braver Kompaktvan hat es der Rüsselsheimer gegen die Lifestyle-SUV nicht immer ganz einfach. Der Meriva überzeugt aber als Familienkutsche und eben damit, dass er hält, was von ihm erwartet wird.
Mit einem Längenwachstum von 24 Zentimetern in der Generation ab 2010 fällt der Van nicht mehr in die Kategorie Mini, sondern ist schon ein Kompaktvan. Das bis heute im spanischen Saragossa hergestellte Modell hat sich in Sachen Flexibilität dem größeren Zafira angepasst. So lassen sich zum Beispiel die verschiebbaren Rücksitze mit einem Handgriff zur ebenen Ladefläche zusammenfalten. Die gegenläufig öffnenden Türen überzeugen durch einen praktisch-großen Öffnungswinkel. Ist der Parkplatz aber sehr eng, kehrt sich der bei den hinten angeschlagenen Fondtüren eigentlich großzügige Einstieg ins Gegenteil.
Die Passagiere sitzen leicht erhöht. Für Vielfahrer gibt es optional besonders bequeme Ergonomie-Sitze. Im Cockpit dominiert einfaches Plastik, relativ viele Knöpfe erschweren bisweilen die Übersicht. Auf dem Papier verspricht das Gepäckabteil mit 400 bis 1.500 Litern Überdurchschnittliches, die Nutzbarkeit des eher schmal geschnittenen Kofferraums ist aber etwas eingeschränkt.[foto id=“512039″ size=“small“ position=“left“]
Beim Meriva B liefert nicht mehr der Kleinwagen Corsa die technische Basis, sondern viele Teile kommen vom Astra. So ist der Meriva dem typischen Fahrverhalten des reinen Stadtautos entwachsen, das Fahrwerk zeigt eine gelungene Mischung aus Komfort und Agilität, die Lenkung ist elektro-hydraulisch. Bei den Motoren setzt Opel auf Downsizing. Der 88 kW/120 PS starke Turbo-Benziner genügt, um den Van artgerecht, sprich als gemütliche Familienkutsche, zu bewegen. Seit Anfang 2012 sind alle Benziner-Versionen mit einer Start-Stopp-Automatik erhältlich. Die selteneren Diesel-Exemplare leisten zwischen 70 kW/ 95 PS und 100 kW/136 PS. Für einige Motorvarianten ist ein Automatikgetriebe im Angebot. Den 1,4-Liter-Turbo bietet Opel auch in einer einer 88 kW/120 PS starken LPG-Variante an, mit dem der Van keinesfalls eine fahrende Verzichtserklärung, sondern durchaus flott unterwegs ist.
Serienmäßig sind unter anderem Klimaanlage, CD-Radio, Bordcomputer und die geteilt umlegbare Rücksitzbank, sowie die Kindersitzbefestigung Isofix. Wer gerne Fahrrad fährt, hält nach einem Modell Ausschau, das Opels „Flex Fix“-Trägersystem an Bord hat. Der Fahrradträger ist ins Heck des Autos integriert, wenn er nicht gebraucht wird, verschwindet er wie eine Schublade im hinteren Stoßfänger. Bei der Probefahrt sollte man diese Zusatzausstattung aber unbedingt auf ihre Funktion prüfen, nicht immer lässt sich die Konstruktion nach einiger Zeit noch einwandfrei bedienen. Beim Euro-NCAP-Crashtest holte der Meriva – wie es sich für einen Familienvan gehört – die volle Punktzahl von fünf Sternen.
Die TÜV-Prüfer haben dem Meriva im vergangenen Jahr sogar einen Preis für seine Qualität verliehen: Bei ihrem jährlichen Mängelreport steht er als besonders vorbildlich in der Kategorie der Dreijährigen ganz oben auf dem Treppchen. 93,5 Prozent aller Meriva in dem Alter kommen ohne einen einzigen Mangel durch die HU – das ist fast zehn Prozentpunkte besser als [foto id=“512041″ size=“small“ position=“left“]der Durchschnitt. Zwei Rückrufe gab es für den Rüsselsheimer, betroffen waren 2011er- und 2013er-Modelle, die zugehörigen Reparaturen sollten erledigt sein.
Viel Platz, hoher Alltagsnutzen, sehr solide Qualität – mit dem Meriva kann man eigentlich nichts falsch machen. Die Auswahl auf den gängigen Internetbörsen ist groß. Mit weniger als 100.000 Kilometern geht es bei Dreijährigen Meriva etwas unter 9.000 Euro los. Der Meriva ist natürlich nicht so lifestylig wie ein modernes SUV, genau das mag aber für so manchen genau das richtige sein.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 26.05.2014 aktualisiert am 26.05.2014
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