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Gebrauchtwagen-Check: Renault Scenic II – Später immer besser

Viel Platz, clevere Detaillösungen und faire Preise: Der Renault Scénic der zweiten Generation ist vor allem für Familien eine gute Wahl. Am besten sind die Modelle aus den späten Baujahren

Karosserie und Innenraum[foto id=“469754″ size=“small“ position=“right“]

Kleinfamilien wählen den Scénic, Großfamilien den Grand Scénic. Die Langversion bietet nicht nur mehr Gepäckraumvolumen, sondern auch eine dritte Sitzreihe, die sich im Boden versenken lässt. Mit rund 4,50 Metern Länge bleibt der lange Van trotzdem noch ausreichend handlich für den Stadtverkehr. Beiden Modellvarianten gemeinsam sind die einzeln verschiebbaren und herausnehmbaren Sitze in der zweiten Reihe. Unter diesen findet sich zusätzlicher Stauraum für Kleinkram. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings das Cockpit mit den mittig montierten Instrumenten und dem tief angebrachten Lenkrad.

Motoren und Antrieb

Der Scénic ist alles andere als ein Leichtgewicht. Die aus der technisch verwandten Kompaktlimousine Mégane übernommenen Benziner haben es daher schwer mit dem massigen Van. Eine wirklich gute Wahl ist keins der drei Aggregate mit Leistungswerten zwischen 72 kW/98 PS und 99 kW/135 PS – auch wegen des hohen Verbrauchs. Besser bedient ist man da mit einem der [foto id=“469755″ size=“small“ position=“left“]fünf Diesel. Geringen Verbrauch und niedrige Betriebskosten vereint der 1,5-Liter-Motor mit 76 kW/103 PS, wer zusätzlich auf guten Durchzug Wert legt, nimmt den 1,9-Liter-Motor mit 96 kW/130 PS. Reicht die Leistung nicht, steht auch noch ein 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS zur Verfügung, der aber erst 2007 einen Rußpartikelfilter erhielt. Entsprechend selten ist diese Variante auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden.

Ausstattung und Sicherheit

Normalerweise wird die Sicherheitsausstattung mit wachsender Lebensdauer erweitert; beim Scénic ging Renault den umgekehrten Weg. Zum Marktstart hatte der Familien-Van noch acht Airbags, seit 2004 sind es nur noch sechs. Im Ausgleich gibt es zumindest serienmäßig ABS und das Sicherheitsversprechen von fünf Crashtest-Sternen. Das übrige Ausstattungsprogramm ist etwas unübersichtlich. Die Basisversion heißt „Authentique“, darüber rangieren „Emotion“, „Expression“, „Dynamique“ und „Privilège“. Nach dem Facelift 2006 kamen noch „Extreme“ und „Prestige“ dazu. Dazu kommen zahlreiche Sondermodelle, die teilweise den Weg ins Serienprogramm gefunden haben, etwa die Variante „Exception“. Für SUV-Fans interessant ist die 2007 eingeführte Variante „Conquest“, die im Offroad-Look daher kommt.

Qualität[foto id=“469756″ size=“small“ position=“right“]

In Sachen Langlebigkeit zeigt der Scénic ein gemischtes Bild. Während er in der ADAC-Pannenstatistik gut bis sehr gut abschneidet, haben die TÜV-Prüfer öfters Probleme mit dem großen Franzosen. Liegenbleiben ist also eher unwahrscheinlich, hohe Reparaturkosten hingegen nicht. Die bekanntesten Probleme bei der Hauptuntersuchung betreffen die Lenkung und die Achsen. Die Probefahrt sollte also am besten über Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster führen, um ungewöhnliche Geräusche registrieren zu können.

Für Probleme sorgen zudem eine ganze Reihe von Konstruktions- und Verarbeitungsmängeln, die allerdings mit fortschreitender Produktionszeit behoben wurden. So etwa die defekten Kurbelwellensensoren (bis 2007), defekte Anlasser und Generatoren bei den Dieseln bis 2006 oder defekte Zündspulen bei den 1,6-Liter-Benzinern (bis 2006). Fehlerfreie Autos findet am ehestens ab dem Baujahr 2008. Spätestens dann sind die Kinderkrankheiten ausgestanden.

Fazit

Wer ein gut gepflegtes und wenig gefahrenes jüngeres Exemplar mit ordentlichen Achsen erwischt, kann am Scénic Freude haben. Der Franzose punktet mit viel Platz, hoher Variabilität, ansprechendem Fahrkomfort und fairen Preisen. Rund 2.500 Euro sind zu investieren.

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