Skoda

Gebrauchtwagen-Check Skoda Octavia – Der bessere Golf

Mit dem Octavia hat Skoda von Anfang an alles richtig gemacht: zuverlässige Großserientechnik von VW, zurückhaltendes Design, keine Experimente und niedrige Preise. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist das erste Skoda-Mittelklasseauto deshalb sehr beliebt. Zu Recht, wie der Gebrauchtwagen-Check zeigt.

Karosserie und Innenraum

Auf Basis des VW Golf bietet der Skoda Octavia nicht nur mehr Platz und Raum, sondern auch mehr Auto fürs Geld. Der Octavia I (Typ 1U), gebaut zwischen 1996 und 2000, hat fast den gleichen Nutzwert wie ein alter VW Passat. Der Fünftürer bietet ein Kofferraumvolumen von 528 Liter, der bei Bedarf auf bis zu 1.328 Liter wächst. Beliebter als die Limousine ist allerdings der Kombi, der nicht nur schicker aussieht, sondern [foto id=“390219″ size=“small“ position=“left“]auch bis zu 1.512 Liter schluckt. Der Octavia II, seit 2004 auf dem Markt, steht auf der VW Golf-IV-Plattform und überzeugt durch noch mehr Platz für Passagiere, vor allem im Fond und für Gepäck – beim Kombi stehen bis zu 1.620 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung.

Doch trotz des hohen Nutzwerts wirkt der Octavia nicht wie ein Transporter. Der Innenraum ist zwar weniger schick, dafür aber funktional und zeitlos schlicht. Auch die Verarbeitung kann sich bei den meisten Fahrzeugen auch noch nach Jahren sehen lassen.

Motor

Böhmische Hausmannskost gibt es zu Beginn beim Skoda. Ein Griff ins VW-Konzernregel und Vierzylindermotoren zwischen 1,4 und 1,9 Liter Hubraum finden Einzug unter die Motorhaube. Der schlappe Basismotor mit 55 kW/75 PS wurde aber glücklicherweise nur in der Limousine angeboten. Eine bessere Wahl ist der 1,6-Liter-Benziner mit 73 kW/100 PS, auch für den Kombi. Beliebt und bei guter Pflege sehr [foto id=“390220″ size=“small“ position=“right“]robust sind die 1,9-Liter-Diesel mit 66 kW/90 PS. Der 1,8-Liter-Turbo mit 132 kW/180 PS im sportlichen RS ist eher etwas für die Heizer-Fraktion – und wird auch gerne von solchen Vorbesitzern bewegt, mit entsprechendem Verschleiß!

Probleme gibt es beim Skoda wie bei anderen VW-Motoren aus dieser Zeit mit gerissenen Zahnriemen, Luftmassenmesser und elektrischen Fensterhebern. Bei den Dieseln mit hoher Laufleistung kapitulieren gerne die Kupplungen. Auf einen belegbaren Wechsel sollten Interessenten deshalb achten.

Ab 2004 hielten stärkere und modernere Motoren Einzug in dem Tschechen. Mit dem 2,0-Liter-Diesel sind 102 kW/140 oder 125 kW/170 PS drin, der 1.9 TDI mit 77 kW/105 PS und der 1,6-Liter-Benziner mit 75 [foto id=“390221″ size=“small“ position=“left“]kW/102 PS sind aber eine ebenso gute Wahl.

Ausstattung und Sicherheit

Mit einem günstigen Anschaffungspreis lockte Skoda die Kunden zu ihren Händlern. Doch die Basisausstattung LX sollte es nicht sein, ein bisschen mehr Komfort bieten die Varianten GLX und SLX, die später in Classic, Ambiente und Elegance umbenannt wurden. Dazu gab es noch eine Reihe von Sondermodellen wie Business. Family, Collection, Rider, Driver, Celebrate und Sport. Eine Besonderheit ist der „Tour“, ein Schnäppchen auf Basis des Octavia I, das noch bis 2010 als Neuwagen verkauft wurde. Und das, obwohl die zweite Generation schon seit 2004 gebaut wird. Der Sicherheit tut das aber keinen Abbruch. Schon 2001 schaffte der Tscheche beim EuroNCAP-Crashtest vier von fünf möglichen Sternen. Unverständlich: Bis vor zwei Jahren zählte ESP noch zur Sonderausstattung. Gut, wenn der Gebrauchtwagen das System eingebaut hat. Front-, Kopf-und Seitenairbags zählen aber seit dem Facelift 2009 zur Serie.

Qualität

Rost ist beim Skoda eher selten anzutreffen. Das Blech ist stabil und auch der Auspuff hält meist sieben Jahre, wie der TÜV-Mängelbericht weiß. Auch die Kraftstoffanlage und die Bremsen zeigen sich meist von [foto id=“390222″ size=“small“ position=“left“]der guten Seite. Der Octavia schneidet hier oft besser ab als gleichalte Fahrzeuge.

Anfällig sind dagegen die Lenkung, die Hinterachse und die Antriebswellen bei neueren Modellen. Bei einer Probefahrt sollte auf eine stabile Spur und auf Klack-Geräusche geachtet werden. Und auch bei der Beleuchtung sehen viele TÜV-Prüfer oft schwarz: Blinker und Warnblinker zeigen gerne Schwächen, was aber mit mangelnder Pflege zu tun hat. Ein kleiner Elektrik-Check mit Rundgang ums Auto kann deshalb nicht schaden. Ab dem siebten Jahr bemängeln die Ingenieure oft die Wirkung der Handbremse. Neuere Fahrzeuge fallen [foto id=“390223″ size=“small“ position=“left“]allerdings auch durch Lackmängel auf.

Fazit

Als Neuwagen war und ist der Octavia ein Tipp, als Gebrauchter aber auch. Die meisten Auffälligkeiten und Mängel lassen sich kostengünstig reparieren. Wer also einen gepflegten Octavia in einer mittleren Ausstattung oder einem Sondermodell mit dem 1,6-Liter-Benziner und dem Diesel für rund 1.300 Euro findet, sollte zuschlagen. Die neueren Octavia-Modelle ab 2004 kosten zwar mindestens 6.000 Euro, bieten aber dafür noch mehr Platz und ein ansprechenderes Design.

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