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Smart
Angesichts seiner unschlagbaren Parkeigenschaften ist der Smart Fortwo als Neuwagen relativ teuer. Günstiger geht es mit einem gebrauchten Exemplar. Vor allem bei der ersten Generation (1998 bis 2007) fallen die Preise nun langsam unter die 1.000-Euro-Grenze. Aber Vorsicht: Obwohl der Zweisitzer im Grunde ein solides Auto ist, hat er im Alter doch einige notorische Schwachstellen.
Highlight des ersten Smart ist immer noch, dass er auch quer in eine Parklücke passt. Wo das aktuelle Modell und wohl auch der für das laufende Jahr avisierte Nachfolger beim Parken mit der Nase zum Bordstein auf lässige Politessen angewiesen sind, ragt die Erstauflage dank der Minimallänge von 2,50 Metern nicht auf die Fahrbahn hinaus. Erkaufen muss der Fahrer das natürlich mit beschränkten Platzverhältnissen im Innenraum. Trotzdem sitzen durchschnittliche Mitteleuropäer ausreichend bequem – und für Wochenendeinkauf oder das Gepäck eines Kurzurlaubs ist ebenfalls Platz. Anders als beim Großteil der zeitgenössischen Kleinstwagenkonkurrenz stimmen auch Verarbeitung und Qualitätsanmutung im Innenraum. Das gilt sowohl für die etwas großspurig „Coupé“ genannte geschlossene Version als auch für das besonders beliebte Cabrio (ab 2000) mit Stoff-Rollo und herausnehmbaren Dach-Holmen.
Der Großteil der auf dem Gebrauchtwagenmarkt angebotenen Fortwo wird von einem nur 0,6 Liter großen Dreizylinder-Turbobenziner angetrieben, der zumindest in der Stadt durchaus flottes Vorankommen ermöglicht, aber in der Praxis deutlich durstiger ist als es die Normwerte von 5,5 bis 6,5 Liter versprechen. Drei Leistungsstufen mit 33 kW/45 PS, 40 kW/54 PS und 45 kW/61 PS stehen zur Wahl, aber selbst die stärkste Version eignet sich kaum für längere Autobahnetappen – vor allem, weil die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 135 km/h begrenzt ist. Das gilt auch für die 30 kW41 PS starke Dieselversion, die für den Normalfahrer kaum Kostenvorteile gegenüber einem [foto id=“496358″ size=“small“ position=“left“]Benziner bringen dürfte. Deutlich schneller als Richtgeschwindigkeit fahren lediglich die bis zu 74 kW/101 PS starken Brabus-Versionen sowie die gelegentlich angebotenen chipgetunten Modelle. Für die Kraftübertragung sorgt in jedem Fall ein automatisiertes Sechsganggetriebe, das die Gänge mit spürbarer Schubkraftunterbrechung wechselt und nicht jedermanns Sache ist.
Kernstück des Sicherheitskonzepts beim Fortwo ist die sogenannte Tridion-Sicherheitszelle: ein starrer Rahmen, an der die flexiblen Komponenten, wie etwa die Türen montiert sind. Weil der Motor im Heck sitzt, fungiert zudem selbst die kurze Schnauze noch als Knautschzone. Im Vergleich mit anderen Kleinstwagen gilt der Smart daher als relativ sicher. Trotzdem reichte es beim EuroNCAP-Crahstest im Jahr 2000 nur für drei von fünf Sternen. Für ein sicheres Fahrverhalten soll auch das sogenannte „Trust Plus“-System sorgen, eine Art abgespecktes ESP. Den vollwertigen Schleuderschutz gab es erst mit dem Facelift 2003. ABS und zwei Airbags waren aber bei allen Modellen Standard. Die Komfortausstattung war in der Basisversion „Pure“ eher mager, in der nächsthöheren Stufe „Pulse“ wurde fast alles Nötige geboten, die Top-Version „Passion“ ist aber schon ungewöhnlich luxuriös für ein Auto der kleinsten Klasse.
Für ein reines Stadtauto, das vor allem auf Kurzstrecken gefahren wird, schlägt sich der Smart mehr als ordentlich. Beim TÜV zumindest lässt er die einschlägige Konkurrenz in dieser Hinsicht hinter sich. Trotzdem kann der Fortwo sein Alter nicht verleugnen. Bei der Besichtigung eines Kaufkandidaten sollte also auf einen guten Gesamtzustand geachtet werden. Kritische Stellen sind die Dichtungen von Tür, Heckklappe und Frontscheibe, die gerne mal durchlässig werden. Bekannt sind auch Risse im optionalen Glasdach. Zu den weiteren, öfter auftretenden Ärgernissen zählen Defekte am Turbo, am Anlasser und der Klimaanlage. Auch die Steuerkette gilt als anfällig. Am wichtigsten ist es jedoch, den Boden des Stellplatzes oder der Garage zu checken, denn Ölverlust ist bei den meisten Modellen ein Problem. Auch eine frisch durchgeführte Motorwäsche sollte den Käufer misstrauisch werden lassen. Einen Hinweis auf Probleme kann zudem der letzte HU-Bericht geben, denn die Prüforganisationen tragen Ölverlust als Mangel ein. Das Leck ist zwar in vielen Fällen einfach und günstig zu schließen – im Zweifel sollte man das aber lieber vor dem Kauf vom Vorbesitzer erledigen lassen.
Wer ein einigermaßen gepflegtes Exemplar ohne Leckagen entdeckt, macht mit dem mittlerweile günstigen Fortwo meist nichts falsch. Nicht wenige Autofans halten Daimlers Winzling zudem für einen Klassiker von morgen. Die knapp 1.000 Euro, ab denen die Modelle aktuell gehandelt werden, könnten also eine gute Investition sein.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 13.01.2014 aktualisiert am 13.01.2014
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