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Gebrauchtwagen-Check: Toyota RAV4 – Solide, robust und vielseitig begabt

Der Toyota RAV4 hat 1994 die Klasse der Kompakt-SUV quasi begründet. Seit sechs Jahren läuft die bereits dritte Generation (intern XA3) vom Band. Und der lange Reifegrad hat den schon bei der Einführung grundsoliden Allrader noch einmal besser gemacht – mittlerweile ist die Qualität fast perfekt.

Karosserie und Innenraum

Mit einer Länge von 4,37 Metern trifft der Fünftürer die Mitte zwischen Innenstadttauglichkeit und Raumoptimierung genau. Vier Personen haben locker Platz, auch wenn man im Fond etwas zu tief sitzt. Der Mittelplatz hinten taugt zumindest für Kinder. Der Kofferraum fasst bei voller Bestuhlung 450 Liter und lässt sich auf sehr großzügigen 1.752 Liter erweitern – deutlich mehr als bei den einschlägigen Konkurrenten VW Tiguan, Ford Kuga und Hyundai ix35. Allerdings gibt es am Heck [foto id=“443307″ size=“small“ position=“left“]keine Klappe, sondern eine seitlich öffnende Tür. In engen Parklücken kann das unpraktisch sein. Der Innenraum gewinnt zwar – wie häufig bei japanischen Autos – keinen Schönheitspreis, punktet aber mit guter Bedienbarkeit.

Motor

Die Antriebspalette ist übersichtlich. Einziger Benziner ist ein 2,0-Liter-Motor und 112 kW/152 PS, der 2009 überarbeitet wurde und seitdem auf 116 kW/158 PS kommt. Die Vierzylinder sind allerdings recht durstig. Sparsamer und auch noch durchzugsstärker präsentieren sich die 2,2-Liter-Diesel; zuerst mit 100 kW/136 PS und 130 kW/177 PS, nach dem Lifting 2009 kam die schwächere Variante auf 110 kW/150 PS. Für die Kraftübertragung standen je nach Triebwerk eine Sechsgang-Handschaltung, eine stufenlose Automatik und eine Sechsstufenautomatik zur Wahl. Bis 2009 hatten alle Modelle Allradantrieb an Bord, danach gab es zunächst den Benziner, später auch den kleinen Diesel mit Frontantrieb. Wer nicht gerade im Gebirge wohnt, kann durch den 4×4-Verzicht beim Gebrauchtkauf ein paar hundert Euro sparen. In Sachen Haltbarkeit und Zuverlässigkeit macht die Wahl von Motor und Antriebsvariante keinen großen Unterschied. Alle Versionen gelten als problemlos und sehr solide.

Ausstattung und Sicherheit

Glanzpunkt des RAV4 ist seine moderne Fahrdynamikregelung. Auf Basis des Schleuderschutzes ESP unterstützt das „Intelligent Active Drive“ genannte System den Fahrer in kritischen Situationen aktiv, indem das Lenkrad eine kurze Bewegung in die richtige Richtung macht und Steuern in die falsche Richtung erschwert. Darüber hinaus gibt es bis zu sieben Airbags, eine Berganfahrhilfe und eine optionale Bergabfahrhilfe. Beim EuroNCAP-Crashtest reichte es allerdings 2006 nur für vier Sterne.

Die Komfort-Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen. Bereits die Basisversionen haben die wichtigsten Dinge an Bord, etwa Klimaanlage, CD-Radio und eine [foto id=“443308″ size=“small“ position=“right“]verschiebbare Rücksitzbank. Eher selten sind auf dem Gebrauchtmarkt Ledersitze, Rückfahrkamera und Navigationssystem anzutreffen.

Qualität

Das Kapitel Zuverlässigkeit ist schnell abgehakt. Hier kennt der TÜV keine Probleme. Das Fahrwerk – und vor allem die Lenkung – ist weit besser als beim Klassendurchschnitt, Bremsen und Abgasanlage ebenfalls. Rost ist überhaupt kein Thema. Wenn allerdings doch einmal etwas kaputt geht, müssen Besitzer mit vergleichsweise hohen Ersatzteilpreisen rechnen. Vor diesem Hintergrund lohnt bei der Probefahrt die Kontrolle der Kupplung – vor allem bei Fahrzeugen die viel im Anhängerbetrieb gearbeitet haben. Bei Autos, die viel im Gelände bewegt wurden, sollten Achsgelenke und Unterboden gecheckt werden.

Fazit

Der RAV4 ist ein Toyota wie er im Buche steht – zuverlässig ohne Ende. Wenn der Vorbesitzer nicht gerade Förster oder Pferdenarr war, kann man fast bedenkenlos zugreifen. Da die gute Qualität kein Geheimnis ist, muss man allerdings auch rund 13.000 Euro investieren.

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