Volvo

Gebrauchtwagen-Check: Volvo C30 – Schöner Schwede mit kleinen Schwächen

Klein, eng und eher unpraktisch – in der raumoptimierten Volvo-Flotte ist der C30 ein Außenseiter. Den schwedischen Kompakten gibt es nur als dreitürigen Viersitzer mit kleinem Kofferraum. Das mag einer der Gründe sein, warum der kleinste Volvo nicht so recht auf Zuspruch bei der typischen Klientel der Marke traf. Dafür wartet er auch als Gebrauchter noch mit schick geschnittener Karosserie, edlem Innenraum und agilem Handling auf.

Karosserie: Wie das „C“ im Namen schon andeutet, will Volvo den C30 als Coupé verstanden wissen. Auch die schnittige Optik mit dem ungewöhnlichen Schneewittchensarg-Heck weist in diese Richtung. Entsprechendes gilt aber auch für Platzangebot und Alltagsnutzen: Coupés sind die schöneren, aber auch unpraktischeren Autos. Mit drei Türen und zwei nur schwer erreichbaren Einzelsitzen im Heck ist der C30 somit das Single-Auto in der Palette der Marke. Zwei Insassen sitzen dann auch ganz kommod und können sich am edel-skandinavischen Innenraumdesign mit der frei schwebenden Alu-Mittelkonsole erfreuen. Viel Gepäck sollten sie allerdings nicht mitnehmen, denn der Kofferraum hat allenfalls Kleinwagenformat.

Motoren: Beim Antrieb herrscht bunte Vielfalt. Von seinem Plattformbruder Ford Focus hat der Volvo die [foto id=“416128″ size=“small“ position=“right“]Benziner geerbt. Die Vierzylinder mit 1,6, 1,8 und 2,0 Litern Hubraum (74 kW/100 PS bis 107 kW/145 PS) sind für den Alltag ausreichend kräftig, aber keine Kostverächter. Wer flotter unterwegs sein will, wählt unter den beiden Fünfzylindern mit 2,4 und 2,5 Litern Hubraum (125 kW/170 PS und 169 kW/230 PS), muss aber einen kräftigen Verbrauchsaufschlag akzeptieren. Sparsamer ist man mit einem der Diesel unterwegs; sie gelten jedoch als technisch anfällig. Der von Peugeot zugelieferten 1,6-Liter-Diesel mit 80 kW/109 PS hat häufiger Probleme mit dem Turbolader, beim von Volvo selbst entwickelten 2,4-Liter-Fünfzylinder mit 132 kW/180 PS macht gelegentlich die Einspritzung Ärger. Beste Wahl dürfte daher in der Regel der 2,0-Liter-Selbstzünder sein, der Sparsamkeit und Fahrdynamik am besten vereint.

Fahrwerk: Das Fahrwerk ist wie bei Volvo üblich eher komfortabel ausgelegt, bietet aber genug Agilität für eine sportlichere Gangart. Da merkt man die technische Verwandtschaft zum Ford Focus. Allerdings ist die Lenkung bei dem Schweden etwas gefühlloser. In Sachen Qualität gehört das Fahrwerk aber zu den schwächeren Komponenten des Volvo. Vor allem die hintere Multilenkerachse ist gelegentlich reparaturanfällig. Vorderachse, Lenkung und Antriebswellen sind jedoch überdurchschnittlich stabil.

Qualität: Insgesamt gibt der Volvo laut TÜV technisch ein gutes Bild ab. Die gelegentlichen Probleme bei [foto id=“416129″ size=“small“ position=“left“]Motoren und Hinterachse passen zwar nicht ganz zum Premium-Anspruch der Marke, treten aber weniger häufig auf als beim Durchschnitt der geprüften Fahrzeuge.  

Ausstattung und Sicherheit: Mit sechs Airbags und dem Schleuderschutz ESP zeigt der Volvo keine Lücken, kann sich aber auch nicht von der Konkurrenz abheben – anders als einige seiner Schwestermodelle aus gleichem Haus. Im EuroNCAP-Crashtest reichte es trotzdem ohne Probleme für fünf Sterne. Bei der Komfortausstattung zeigt Volvo sich großzügig: Schon das Basismodell hat CD-Radio, Klimaanlage und beheizbare Spiegel an Bord. Gegen Aufpreis gibt es unter anderem ein Panoramadach und ein Navigationssystem. Letzteres kann im Armaturenbrett versenkt werden, nervt jedoch durch einen verschleißanfälligen Klappmechanismus.

Fazit: Wenn es nicht immer Golf, Astra und Focus sein sollen, ist der Schwede eine gelungene Alternative. Auch Audi A3 und BMW 1er stehen in direkter Konkurrenz. Großen Platzbedarf sollte ein Käufer aber nicht haben, ansonsten wird er mit dem rund 9.000 Euro teuren Gebrauchten nicht glücklich.

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