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Volvo
Der Volvo V70 ist der klassischste Volvo im Programm der Schweden. In der Tradition der großen nordischen Kombis bietet er unter dem kantigen Blech viel Platz für Gepäck und Schutz für die Insassen. Technisch ist die seit 2007 gebaute aktuelle Generation (intern Typ B) die ausgereifteste. Das freut auch die Käufer eines gebrauchten Modells.
Für den Einkauf beim schwedischen Möbelhaus gibt es fast kein besseres Auto als den großen schwedischen Kombi. Die lange Ladefläche und der bis zu 1.600 Liter große Kofferraum bieten im Notfall auch Platz für eine komplette Schrankwand. Weniger gut schlägt sich der 4,82 Meter lange Fünfsitzer naturgemäß beim Boutiquen-Shopping in der Innenstadt – dort nervt auch der sehr große Wendekreis. Lebensraum des Lademeisters sind daher Autobahn und Landstraße. Wer die Version XC70 wählt, kann auch einmal unbefestigte Wege unter die Räder nehmen – zumindest wenn neben den Anbauteilen in Offroad-Optik auch der Allradantrieb an Bord ist. Den gibt es übrigens auch für die zivile V70-Version. Andere Karosserieversionen gibt es nicht, technisch eng verwandt sind jedoch die Limousine S80 und das Stahldach-Cabrio C70.
Die Antriebspalette des V70 ist groß und unübersichtlich – auch, weil Volvo zwischendurch die Nomenklatur gewechselt hat. Während ältere Fahrzeuge noch die klassische Hubraumangabe als Modellbezeichnung tragen, sind die neueren hierarchisch durchnummeriert. „D2“ steht dabei etwa für den kleinsten Diesel, „D5“ für den größten. Bei den Benzinern reicht die Spanne vom T4 bis zum T6 – für ein großes und schweres Auto wie den V70 sind die Ottomotoren aufgrund ihres hohen Verbrauchs aber zweite Wahl. Besser fährt man mit einem der mittleren Diesel, etwa dem 100 kW/126 PS oder 120 kW/163 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder oder dem 2,4-Liter-Fünfzylinder mit ebenfalls 120 kW/163 PS, der zudem mit einer für einen Diesel schönen Klangkulisse erfreut. Insgesamt reicht das Leistungsband beim V70 über alle Baujahre von 80 kW/109 PS (1.6 D) bis 224 kW/305 PS (T6 AWD).
Der Insassenschutz wird bei den Schweden traditionell groß geschrieben. Der V70 passt sich an und bietet in der Basisversion sechs Airbags und den Schleuderschutz ESP. Auch die Karosseriestruktur ist gewohnt stabil, so dass es beim Crashtest 2008 für fünf Sterne reichte. Wirklich beeindruckend ist aber die Optionsliste, auf der sich fast alle Sicherheitssysteme finden, die seinerzeit zur Assistenten-Avantgarde zählten. Dazu zählen neben Spurverlassenswarner und Totwinkel-Radar auch ein aktiver Tempomat und seit dem Facelift 2011 auch ein Auffahrwarner. In Sachen Komfort-Extras gibt es gleichsam ein großes Angebot; doch auch schon die Basisversion mit Klimaanlage, Laderaum-Fixierkit und CD-Radio kann sich sehen lassen.
Der V70 ist ein echter Kilometerfresser. Dass er beim TÜV keine blütenreine Weste hat, kann ihm also verziehen werden. Die Prüfer bemängeln häufig das zu große Lenkungsspiel, Lecks an der Auspuffanlage und die Einstellung des Lichts. Vor allem das Tagfahrlicht macht Probleme – obwohl die Technik in Schweden sogar vorgeschrieben ist. Regelmäßigen Ärger machen zudem die Turbolader der von Peugeot (1,6 Liter) und Ford (2,0 Liter) zugelieferten Diesel. Insgesamt gibt sich der Kombi aber recht solide. Käufer sollten allerdings bei der Probefahrt auf die Lenkung achten. Vorsicht ist zudem bei Fahrzeugen geboten, die häufig im Anhängerbetrieb gefahren wurden – beim V70 keine Seltenheit, drängt er sich dank Allradantrieb und bis zu 1.800 Kilogramm Anhängelast als Zugfahrzeug doch quasi auf.
Wer ein ordentlich gewartetes und gut gepflegtes Exemplar findet, ist mit dem V70 für alle Transportaufgaben gewappnet. Hat das Wunschexemplar auch noch das komplette Assistenten-Arsenal an Bord, wird es zu einem der sichersten Langstreckenautos seiner Zeit. Ganz billig ist der schwedische Premium-Kombi aber nicht: knapp 10.000 Euro sollten eingeplant werden.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 24.06.2013 aktualisiert am 09.11.2020
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