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VW
Mit dem ersten Coupé-Cabriolet Eos wollte VW 2006 alles besser machen als beim Vorgänger. Neuer Name, neues Dach, neues Glück. Mittlerweile sind die ersten Fahrzeuge über fünf Jahre alt und oft auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden. Unter seinem Blech steckt Golf V und Passat-Technik, die gewohnt zuverlässig, aber nicht immer problemlos ist. Der Eos ist das erste VW Cabrio mit Metall-Faltdach, das einen harten Wintereinsatz überstehen sollte. Allerdings bereitet die Konstruktion einige Probleme.
Die Karosserie ist für ein offenes Auto sehr stabil. Zitternde A-Säulen oder vibrierendes Blech findet man beim Wolfsburger eher selten. Der Clou beim Dach ist die Schiebedachfunktion. Ist es geöffnet, strömt nicht nur frische, sondern vor allem laute Luft vorbei, und das schon ab 60 km/h. Die Federung ist komfortable-sportlich abgestimmt und schluckt viele Unebenheiten. Fahrer und Beifahrer sitzen allerdings [foto id=“400708″ size=“small“ position=“left“]tief und nah an der großen Windschutzscheibe, so dass ein richtiges Cabrio-Gefühl nicht recht aufkommen mag. Auf den beiden hinteren Plätzen sollten vornehmlich Kinder Platz nehmen – Knie- und Beinfreiheit sind eher beschränkt. Der Eos ist aber ohnehin kein Auto für die weite Tour zu viert. Zwar fasst der Kofferraum 380 Liter, aber nur bei geschlossenem Dach. Wird durch die komplizierte Mechanik das obere Blech im Heckabteil verstaut, bleiben nur noch 205 Liter Fassungsvermögen übrig. Eine extra Schachtel nimmt dann die Reiseutensilien auf. Cabrio-Fahrer wissen dem üblicherweise entgegenzuwirken und arbeiten mit robusten Ledertaschen auf den hinteren Sitzen.
Die fünf Motoren, die im Eos angeboten werden, sind vom Golf V bekannt, mit allen Licht- und Schattenseiten. Der Basisbenziner mit 1,6 Liter Hubraum und 85 kW/115 PS hat mit dem rund 1,6 Tonnen schweren Cabrio seine Mühe. Deutlich souveräner geht es mit dem 1,4-Liter-Turbo mit 90 kW/122 PS, der seit 2007 angeboten wird. Noch sportlicher wird es mit dem hubraumgleichen 118 kW/160 PS-Aggregat, das seit 2008 verkauft wird. Leistungshungrige wählen den GTI-Motor mit 147 kW/200 PS (ab 2009 mit 155 kW/211 PS), sparsame Fahrer den 2,0-Liter-Diesel mit 103 kW/140 PS, der vor allem durch sein üppiges Drehmoment von 350 Newtonmeter überzeugt. 2009 wurde die raue Pumpe-Düse-Einspritzung durch eine ruhiger laufende Common-Rail-Bank ausgetauscht. Probleme gibt es beim 1,4-Liter-Turbobenziner mit zu langen Steuerketten, die auch reißen können, was dann teuer wird. Der 3,2-Liter-V6 läuft zwar seidig, verbraucht aber zu viel und ist im Unterhalt zu teuer. Der GTI-Motor fällt bei sportlicher Fahrweise durch hohen Ölverbrauch auf. Wer ein Fahrzeug mit Doppelkupplungsgetriebe sucht, sollte darauf achten, dass schon das Software-Update aufgespielt wurde. Ansonsten ist der VW beim TÜV-Mängelreport sehr unauffällig und in allen Bereichen besser als vergleichbar alte Fahrzeuge. Probleme mit Bremsen und Fahrwerk sind eher die Ausnahme.
Die Basisausstattung des Eos ist nicht üppig, aber durchaus solide aufgestellt. Empfehlenswert sind bei Cabrios immer Ledersitze, weil sie bei offener Fahrt weniger Staub und Dreck inhalieren. Auch eine Klimaautomatik und eine Einparkhilfe (schlecht abschätzbares Heck) sind ratsam. Gut ausgestattete Fahrzeuge sind beim Eos aber eher die Regel als die Ausnahme. Beim EuroNCAP-Crashtest bekam er vier von fünf Punkten.
Unter dem Blech geht es gesittet zu, Probleme gibt es aber mit dem Dach – es ist nicht dicht. Folgeschäden von Leckagen sind feuchte Stellen und Schimmel. Interessenten sollten deshalb Augen und Nase offen halten. Auch ein Blick unter die Fußmatten und in die Kofferraummulde schadet nicht. Steht dort das[foto id=“400709″ size=“small“ position=“right“] Wasser, Finger weg! Die Technik an Motoren und Fahrwerk ist dagegen Golf-typisch solide. Einzig die Antriebswellen bei jungen Fahrzeugen können mit der ansonsten guten Qualität nicht mithalten. Bremsen, Licht, Fahrwerk und Auspuff hat der TÜV nur selten zu beanstanden. Das kann aber auch an den oft niedrigen Laufleistungen liegen. Trotz des Stahldaches ist der Eos eher ein Sommerfahrzeug.
Ist das Dach auch wirklich dicht, ist der Eos ein solider Tipp für Ganzjahresfahrer. Zeigt das Auto Wassereinbrüche, sind die mindestens 10.000 Euro für gebrauchte Fahrzeuge zu viel. Empfehlenswert sind der 1,4-Liter-Turbobenziner und eine Lederausstattung.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 31.01.2012 aktualisiert am 31.01.2012
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