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Honda
Qualität setzt sich durch, heißt es. Dass das nicht immer gilt, beweist der Honda Accord seit Jahren. In der mittlerweile achten Generation, die seit 2008 bis heute gebaut wird, ist der Japaner ein absolut ausgereiftes Mittelklasse-Modell. Warum sich der sportlich ausgelegte Asiate trotzdem seit Jahren nicht wirklich gegen die Konkurrenz in Gestalt von VW Passat, Opel Insignia oder Mazda6 behaupten kann, bleibt ein Rätsel. Denn auch Jahre nach der Erstzulassung überzeugt die aktuelle Generation noch.
Der Accord ist für Honda so etwas wie ein Weltauto – es gibt den Japaner in verschiedenen Versionen auf verschiedenen Märkten weltweit. In Deutschland ist er als Limousine und Kombi „Tourer“ zu haben. Die achte Generation ist mit 4,75 Metern deutlich länger und breiter und auch geringfügig höher als der Vorgänger. Dementsprechend bequem haben es sowohl Fahrer- und Beifahrer als auch Hinterbänkler. Ladekapazität ist allerdings nicht die Kern-Tugend des Accord: Als Tourer fasst das Gepäckabteil 406 Liter, mit geklappten Sitzen sind es 1.252 Liter, womit er eher im unteren Bereich der Kompaktklasse heutiger Dimensionen liegt. Das Cockpit gleicht mit seinen vielen Schaltern und Knöpfen einer Kommandozentrale und bedarf einiger Gewöhnung. Im Frühjahr 2011 liftete Honda seinen Accord, unter anderem mit veränderten Scheinwerfern und einem kantigeren Stoßfänger. Um den Charakter des Reisewagens zu stärken, reduzierten die Ingenieure außerdem die Geräusche im Innenraum durch bessere Dämmung und feilten am Fahrwerk und am Verbrauch der Motoren. Mit der Modellpflege gingen die Preise hoch: Rund 1.500 Euro mehr verlangte Honda damals für das überarbeitete Modell.
Der Accord macht dem Image eines im Rennsport engagierten Herstellers alle Ehre. Mit seiner feinfühligen Lenkung, der knackigen Schaltung und dem straffen, aber noch ausreichend komfortablen Fahrwerk kann er überzeugen.[foto id=“477185″ size=“small“ position=“left“] Fein passt dazu der bärenstarke 2,2-Liter-Diesel mit 132 kW/180 PS. Ihn gibt es seit dem Facelift 2011, er ist ausschließlich in der Variante Type S, unter anderem mit Bi-Xenon-Kurvenlicht und Teilledersitzen, erhältlich. Laut Honda soll er 5,6 Liter auf 100 Kilometern verbrauchen, im Praxistest stellte er sich allerdings als durstiger heraus. Das Volumenaggregat ist der 2,2-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS. Auch zwei Benzinmotoren mit 2,0 oder 2,4 Litern und 115 kW/156 beziehungsweise 148 kW/201 PS sind erhältlich. Statt Sechsgang-Schaltgetriebe gibt es für alle Motorisierungen bis auf den großen Diesel auch eine Automatik mit fünf Stufen.
In bester asiatischer Manier ist der Honda Accord schon in der Basisversion ordentlich ausgestattet, zum Beispiel mit Klimaautomatik, Dachreling (Kombi) und CD-Radio. Da die Preise für Extras moderat sind, gibt es viele recht ordentlich ausgestattete Exemplare. Auch Assistenten wie Spurverlassenswarner, Fernlichtassistent oder Abstandstempomat sind erhältlich. Schleuderschutz ESP – der bei den Japanern VSA heißt – , Front-, Seiten- und Fensterairbag hat der Accord serienmäßig, beim Euro-NCAP-Crashtest bekam er so 2009 die maximale Zahl von fünf Sternen.
TÜV-Prüfer mögen den jungen Accord – mit ihm haben sie wenig Arbeit. Unauffällig in etwa auf Durchschnittsniveau bewegen sich die Exemplare ab Baujahr 2008 in der Statistik. Überdurchschnittlich oft sind die Glühlampen vorn durchgebrannt, außerdem bemängeln[foto id=“477186″ size=“small“ position=“right“] die Experten hin und wieder die Wirkung der Fußbremse – ansonsten fährt der Accord meist ungehindert durch die Prüfung. Entsprechend der guten Eigenschaften als Reisewagen hat die achte Generation etwa 47.000 Kilometer auf dem Tacho, wenn sie zur ersten HU vorgeführt wird.
Der Honda Accord ist deutlich besser als es seine übersichtlichen Verkaufszahlen belegen. Sie sorgen aber dafür, dass der Gebrauchtwagenmarkt nicht allzu üppig mit dem Mittelklasse-Modell bestückt ist. Die beiden größten Internetportale zählen derzeit zusammen rund 1.500 Exemplare auf. Etwa ab 10.000 Euro findet man Modelle um die 100.000 Kilometer. Hat man ein gepflegtes in Aussicht, spricht wenig dagegen, zuzuschlagen. Besonders komfortverwöhnte Insassen sollten aber vor dem Kauf eine ausgiebige Probefahrt machen. Denn der Honda gehört zu den sportlicheren Angeboten in seiner Klasse und ist dementsprechend eher straff gefedert.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 05.08.2013 aktualisiert am 05.08.2013
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