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Porsche
Als der Porsche Cayenne 2003 auf den Markt kam, brach er mit der Familientradition: Ein SUV vom etablierten Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen – geht das? Es ging sogar sehr gut. Unter anderem, weil die Ingenieure dem bis 2010 gebauten Modell die dynamischen Tugenden seiner flacheren Brüder eingepflanzt haben. An die fast perfekte Performance des 911 beim TÜV reicht das Oberklasse-SUV nicht ganz heran. Allerdings gibt es Cayenne der ersten Generation bereits für unter 10.000 Euro. Schnäppchenjäger sollten aber vorsichtig sein.
In jedem der von 2003 bis 2010 gebauten Cayenne steckt auch ein bisschen VW: So sind zum Beispiel die Karosserien bei VW zusammen mit Touareg und Q7 in der Slowakei entstanden, bevor sie zur Endmontage ins Porsche-Werk nach Leipzig kamen. Der Innenraum ist aufgeräumt und wertig, wobei allerdings Kunststoffe dominieren. Herrschaftliche Platzverhältnisse bieten sich bei einer Gesamtlänge von 4,78 Metern hinten wie vorn, als auch im zwischen 540 und 1.770 Liter fassenden Kofferraum.
Zwischen 176 kW/240 PS (Diesel) und 404 kW/550 PS (Turbo S) bewegen sich die Leistungsdaten des größten Porsche, wobei die Aggregate nach dem Facelift 2007 zum Teil etwas erstarkten. Die kleineren Motoren sind Sechszylinder, ab dem Cayenne S kommt ein V8 zum Einsatz. Der Selbstzünder wird erst seit 2009 angeboten, dementsprechend selten sind [foto id=“503165″ size=“small“ position=“left“]Cayenne der ersten Generation mit Dieselmotor.
Das souveräne und sehr dynamische Fahrverhalten passt zum typischen Anspruch eines Porsche-Fahrers. Auch als Reisewagen ist der Cayenne zu empfehlen. Mehr individuellen Komfort bietet die Luftfederung (Turbo, Turbo S oder optional). Aber auch abseits der Straße macht der Cayenne eine gute Figur. Denn im Gegensatz zu vielen anderen SUV seiner und heutiger Zeit taugt er mit permanentem Allradantrieb, Untersetzung und Zentraldifferenzialsperre (alles serienmäßig) durchaus auch für einen Ritt durch schwereres Gelände. Auf Wunsch konnte auch eine Differenzialsperre an der Hinterachse dazu gebucht werden. 3,5 Tonnen Anhängelast machen den Cayenne zudem zu einem begehrten Zugfahrzeug.
Was bei anderen Marken Vollausstattung heißt, ist beim Cayenne ab Werk verbaut: Klima- und Audioanlage, Bordcomputer, Leichtmetallräder in 17 Zoll, Nebelscheinwerfer, Regensensor, elektrische Sitzverstellung, Teilleder – alles inklusive. Cayenne S, GTS, Turbo und Turbo S legen jeweils noch Ausstattung drauf. Dementsprechend viele gut ausgestattete Porsche-SUV sind im Angebot.
Sind die TÜV-Prüfer von den Elfern überdurchschnittliche Haltbarkeit gewohnt, dürften sie die HU-Ergebnisse der deutlich häufiger im Alltag genutzten Cayenne zunächst überrascht haben. In Sachen Beleuchtung schneidet das SUV deutlich schlechter ab als andere Fahrzeuge, die Lenkung liegt leicht über der durchschnittlichen Mängelquote und der Motor verliert Öl. Das allerdings notieren die Sachverständigen ausschließlich bei der ersten HU – danach wird rein statistisch alles wieder besser und der Cayenne fast so gut wie der 911, allemal deutlich überdurchschnittlich – oft sogar gänzlich ohne Mängel. Nicht TÜV-relevant, aber trotzdem ärgerlich: Immer wieder klagen Cayenne-Besitzer über Probleme mit der Elektronik.[foto id=“503167″ size=“small“ position=“left“]
Es klingt verlockend: Die Angebote der Online-Börsen starten bei unter 10.000 Euro für etwa zehn Jahre alte Cayenne. Gerade diese Angebote wollen aber genau geprüft werden, oft genug steht nicht einmal die Zahl der Vorbesitzer dabei. Etwa ab 17.000 Euro werden Exemplare mit gut 100.000 Kilometern inseriert. Schnäppchenjägern sei gesagt: Wer Porsche fahren will, muss auch Porsche zahlen können, das gilt vor allem für die Reparaturen. Eine höhere Anfangsinvestition macht sich hier möglicherweise langfristig bezahlt.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 10.03.2014 aktualisiert am 10.03.2014
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