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Saab
Eine individualistische Alternative zu den deutschen Premium-Herstellern ist unter anderem Saab. Klassisches Karosserie-Design, Sicherheit und ein Hauch Understatement zeichnen so das Mittelklassemodell Saab 9-3, hier im Videobericht zu sehen, aus.
Fünftürer, Coupé und Cabrio der zwischen 1998 und 2003 verkauften ersten Generation überzeugen zudem beim TÜV Report mit unterdurchschnittlicher Mängelquote. Als Gebrauchtwagen werden die Schweden zu Preisen ab 5 000 Euro gehandelt. Dafür erhält man ein sieben Jahre altes Modell mit rund 100 000 Kilometern auf dem Tacho.
Gängigste Karosserievariante ist die Fließheck-Limousine. Ihr klassisches Design stammt bereits vom Ende der 70er-Jahre eingeführten Vorgänger Saab 900 her: Der schmale und niedrige Kühlergrill wird von zwei breiten Leuchten flankiert. An der eher kantigen Karosserie sorgen die leicht ansteigende Motorhaube und das im Winkel von 45 Grad abfallende Fließheck für Wiedererkennungswert. Ebenfalls erhältlich ist ein dreitüriges Coupé und ein darauf basierendes Stoffdach-Cabrio.
Technisch entspricht der Schwede zu großen Teilen dem Vectra B der GM-Konzernschwester Opel. So stammen auch der seinerzeit besonders beliebte 2,2-Liter-Turbodiesel mit wahlweise 85 kW/115 PS oder 92 kW/125 PS aus dem Regal der Rüsselsheimer. Wer weniger als 15 000 Kilometer im Jahr unterwegs ist, fährt in der Regel mit einer der fünf Benziner-Versionen mit Leistungswerten zwischen 96 kW/131 PS und 110 kW/150 PS günstiger. Für sportliche Naturen ist zudem ein Turbo-Ottomotor mit bis zu 169 kW/230 PS und großem Durst erhältlich. Das Fahrwerk der Top-Version ist untypisch straff; die anderen Versionen des Schweden sind eher komfortorientiert gehalten.
Fünf Sitze mit ordentlichem Platzangebot stehen in jeder Karosserieversion für die Passagiere zur Verfügung. Bei Limousine und Coupé fällt die Beladung mit Gepäck durch die große Heckklappe sehr leicht. Bei umgeklappter Sitzbank stehen 1 314 Liter Stauvolumen zur Verfügung. Die Ausstattung ist – typisch skandinavisch – sicherheitsorientiert. Vier Airbags und ABS sind serienmäßig an Bord, ESP ist erst im Nachfolgemodell von 2003 erhältlich.
Grundsätzlich ist der Saab 9-3 sehr zuverlässig. In allen Jahrgängen bleibt die Anzahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln bei der Hauptuntersuchung deutlich unter dem Schnitt. „Alle Modelle überzeugen mit sehr stabile Achsen, robusten Antriebswellen und einer zuverlässigen Lenkung“, so Hans-Ulrich Sander, Kfz-Experte beim TÜV Rheinland. Rost ist für den Schweden ebenfalls ein Fremdwort. Störend sind nur einige kleinere Fehler: Mal zickt die Zündelektronik, dann brennt die Zylinderkopfdichtung durch, der Keilriemen reißt oder der Luftmassenmesser gibt den Geist auf.
Trotz kleinerer Schwächen bleibt der Saab 9-3 auch knapp zehn Jahre nach seiner Premiere ein sicherer Kauf. Allerdings müssen Name und Image kräftig bezahlt werden. Für deutlich weniger Geld ist das Schwestermodell Opel Vectra erhältlich; der Rüsselsheimer wird als Limousine zu Preisen um die 3 000 Euro für ein sieben Jahre altes Modell gehandelt und ist damit rund 2 000 Euro billiger als der Schwede. Den individuelleren Auftritt hat aber auf jeden Fall der Saab-Fahrer.
mid/hh
geschrieben von veröffentlicht am 18.10.2007 aktualisiert am 18.10.2007
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