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Ein Fahrrad mit Elektro-Unterstützung ist bequem, aber auch anfällig: je mehr Technik, desto mehr kann kaputt gehen. Bei den E-Bikes stellt sich immer häufiger der Lithium-Ionen-Speicher als Schwachpunkt heraus. Ist er nicht ausreichend gesichert, kann er anfangen zu brennen
Ein Energiespeicher soll beispielsweise Anfang Mai während eines Ladevorgangs Feuer gefangen haben und für einen Hotelbrand verantwortlich sein. Auch bei einem Hamburger Kurierfahrer sorgte ein brennender Akku vor einigen Wochen für ein brenzliges Erlebnis. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder defekte Akkus als Brandursache ermittelt. Ernst Brust, Chef des Prüfinstituts Velotech und erster öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständige für Pedelecs, führt das auch auf die neuen Einsatzgebiete der Räder zurück: „Als E-Bikes fast ausschließlich von Senioren bewegt wurden, waren die Belastungen der Räder überschaubar. Das hat sich mit der Ausdehnung der Technik in sportlichere Segmente deutlich geändert.“ Inzwischen werden die Räder wesentlich stärker belastet, wenn die elektrische Trittunterstützung zum Beispiel in Mountainbikes eingebaut wird. „Heute sind nicht nur Schönwetter-Radler unterwegs, sodass die Akkus auch mit Wasser und Schmutz in Kontakt kommen“, erklärt Brust.
Allerdings, so der Fachmann, kann der Kunde beim Kauf gar nicht sehen, wie das Innenleben des Akkus aussieht. Ist zum Beispiel die Verkabelung in Kunststoff vergossen und die Lötstellen ausreichend gesichert? Ist das nicht der Fall, können sich bei entsprechenden Belastungen die Kabel lösen und einen Kurzschluss auslösen. Der muss sich nicht direkt, sondern kann sich auch später auswirken. Akkus mit Temperatursensoren wären sinnvoll, so könnte der E-Radler schnell feststellen, wie es um den Energiespeicher bestellt ist. Aber ausgerechnet an diesen Sensoren werde häufig gespart, so Brust.
Wer ein Problem mit seinem Akku hat, dem kann der Händler kaum weiter helfen. „Der Handel hat gar nicht die Möglichkeiten, einen Akku zu prüfen. Er muss ihn an den Hersteller schicken, wo er untersucht werden kann“, erklärt Experte Brust. Allerdings: Wenn das Rad einfach umfällt, passiert noch nichts. Die Belastbarkeit der Akkus prüft der Sachverständige in seinem Institut: Beim Falltest wird ein mindestens zu 80 Prozent geladener Akku aus 0,85 Meter Höhe fünf Mal auf eine Stahlplatte fallen gelassen. Danach wird er auf Schäden untersucht und nach 24 Stunden ein weiterer Funktionstest durchgeführt.
Ein Indiz dafür, dass der Hersteller den Stand der Technik eingehalten hat, ist das sogenannte GS-Zeichen. Trägt der Akku diese freiwillige Zertifizierung, kann der Verbraucher davon ausgehen, dass die Sicherheitstechnik den gültigen Maßstäben entspricht. Das Zertifikat kann nur von entsprechend ausgerüsteten GS-Stellen vergeben werden. Darüber hinaus gibt es noch die CE-Kennzeichnung, die die Räder tragen müssen. Sie bestätigt allerdings nur, dass Mindestanforderungen eingehalten werden. Dieses Prüfsiegel dürfen sich die Hersteller selbst erteilen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 27.05.2013 aktualisiert am 27.05.2013
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