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Einige Autobauer haben sich über „Selfies“ schon Aprilscherze erlaubt. Doch aus diesem Spaß ist inzwischen gefährliche Wirklichkeit geworden. Denn 25 Prozent aller jungen Autofahrer haben während der Fahrt mit dem Smartphone bereits Fotos von sich geknipst.
Einige Autobauer haben sich über „Selfies“ schon Aprilscherze erlaubt. Doch aus diesem Spaß ist inzwischen gefährliche Wirklichkeit geworden. Denn 25 Prozent aller jungen Autofahrer haben während der Fahrt mit ihrem Smartphone bereits Fotos von sich geknipst. Und noch eine erschreckende Zahl: Mehr als 30 Prozent nutzen während der Autofahrt sogar diverse Social-Media-Seiten. Das ergab jetzt eine von Ford in Auftrag gegebene europaweite Studie zu dem Thema „Ablenkung im Straßenverkehr“.
Vorbilder für diese Art der modernen Selbst-Portraits gibt es überall – und sie sind weltberühmt. US-Präsident Barrack Obama tut es, und sogar Papst Franziskus soll schon ein „Selfie“ geschossen haben: Aber ganz sicher nicht im Auto, während er am Steuer saß. Was genau ist ein „Selfie“? Dabei handelt es sich um ein fotografisches Selbstporträt, das eigenhändig mit dem Smartphone aufgenommen wird. „Selfies“ werden oftmals auf sozialen Netzwerken wie Facebook mit „Gleichgesinnten“ gerne geteilt. Es gibt bereits wahre Wettbewerbe, wer zum Beispiel das verrückteste oder gefährlichste oder komischste „Selfie“ gemacht hat. Das ist halt die Kehrseite der modernen Technik.
Die Befragung von 7.000 europäischen Smartphone-Besitzern im Alter von 18 bis 24 Jahren ergab zudem, dass 25 Prozent von ihnen sogar während der Fahrt aktiv Social Media-Seiten nutzen und Postings hochladen. Nahezu alle Befragten sind sich der potenziellen Risiken bewusst; trotzdem ignorieren sie die Unfallgefahr und knipsen während der Fahrt munter drauflos.
Ford hat deshalb das kostenlose Sicherheitstraining „Vorfahrt für Deine Zukunft“ ins Leben gerufen. Das praxisbezogene Programm richtet sich an mehr als 5.000 junge Fahrer aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Zusätzliche Online-Schulungen stehen für weitere Teilnehmer zur Verfügung. „Smartphones und Selfies sind für viele junge Menschen zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens geworden – aber hinter dem Steuer hat das alles nichts zu suchen“, sagte Jim Graham, Manager dieses Sicherheitstrainings. Es sei beunruhigend, wie viele junge Fahrer zugeben, schon mal ein solches Selbstportrait während der Fahrt geknipst zu haben: „Wir werden alles tun, um den jungen Leuten diese potenziellen Gefahren durch gezielte Aufklärung bewusst zu machen.“
So gab es in diesem Jahr eine Reihe von folgenschweren Autounfällen, bei denen Fahrer anschließend berichteten, kurz vor dem Crash ein „Selfie“ aufgenommen zu haben. Laut der Umfrage sind die jungen Briten bei „Selfies“ europaweit führend (33 Prozent), gefolgt von den Deutschen und Franzose mit jeweils 28 Prozent. Am wenigsten wird demnach in Belgien geknipst (17 Prozent). Deutsche Fahrer haben die Spitzenposition bei der gefährlichen Nutzung von Social Media-Seiten während der Fahrt (35 Prozent) vor den Briten (32 Prozent) und Belgiern (26 Prozent).
Auch das normale Fotografieren ist weit verbreitet. Fast alle rumänischen Fahrer (97 Prozent) geben zu, schon ein Mal ein Foto während der Fahrt aufgenommen zu haben. In Deutschland waren es 55 Prozent, gefolgt von Großbritannien mit 43 Prozent. Ein „Selfie“ lenkt laut Experten die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den Straßenverkehr für etwa 14 Sekunden ab. Schon das kurze Überprüfen der Social Media-Kanäle kann rund 20 Sekunden in Anspruch nehmen. In diese Zeit kann ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h eine Strecke mit der Länge von fünf Fußballfeldern zurückzulegen, warnen Verkehrsexperten.
Nach Recherchen der amerikanischen National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) kann schon das Richten der Haare und der damit verbundene Blick in den Rückspiegel vier Sekunden lang vom Straßengeschehen ablenken, beim Wählen einer Handynummer sind es sieben Sekunden.
Einen traurigen Weltrekord hält vermutlich Kimberley Davis: Die Australierin schrieb am Steuer auf ihrem 20 Kilometer langen Heimweg 22 SMS an sieben verschiedene Empfänger. Genauso viele Nachrichten las sie, ehe sie einen Unfall baute. Sie kam mit dem Schrecken davon.
geschrieben von auto.de/(rlo/mid) veröffentlicht am 06.08.2014 aktualisiert am 06.08.2014
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