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Mehr als jeder zweite Schulweg in Deutschland ist nicht optimal gesichert. Fast jeder Zehnte hat bei einer Studie des Automobilclubs ACE sogar die Note „mangelhaft“ erhalten. Hauptkritikpunkte bei den insgesamt 283 deutschlandweit untersuchten Schulwegen sind mangelhafte Beschilderungen, fehlende Zebrastreifen oder Ampeln, der Verzicht auf Tempolimits, fehlende Lotsendienste sowie eine problematische Parkraumorganisation.
Jedoch sind der Untersuchung zufolge nicht nur Schule und Kommune für die Schulwegsicherheit in die Pflicht zu nehmen. Vor allem Eltern sorgen beim Bringen und Abholen ihrer Kinder mit dem Auto für gefährliche Situationen. Teilweise verursachen sie regelrechte Straßenblockaden, parken Gehwege zu und lassen ihre Kinder zur Fahrbahnseite hin aussteigen, so die Experten.
Als Mittel zur Verbesserung der Sicherheit nennt die Studie unter anderem Schulwegpläne, die die Gestaltung der Straßen regeln. Allerdings sorgen sie nicht per se für eine Senkung der Unfallzahlen. So gebe es im Saarland trotz vorgeschriebener Schulwegpläne relativ gesehen mehr Unglücke als in Berlin, wo derartige Maßnahmen fehlen.
Insgesamt geschieht in Deutschland rund alle vier Minuten ein Schulwegunglück. Pro Unterrichtstag ereignen sich rund 600 Unfälle, 50 Prozent davon im engen Umfeld des Wohnorts. Jährlich kommen so rund 115 000 Unfälle zusammen, 2008 starben dabei 68 Kinder. In fast der Hälfte der Fälle sind Fahrradfahrer in das Geschehen verwickelt, Autos sind zu 20 Prozent beteiligt. Es folgen Fußgänger und motorisierte Zweiräder mit jeweils rund zehn Prozent. Die geringste Beteiligung an derartigen Unglücken haben Schulbusse mit knapp fünf Prozent.
Am sichersten sind die Schulwege in Berlin und Hessen, wo statistisch gesehen lediglich gut 500 von 100 000 Schülern verunglücken. Die schlechtesten Quoten haben das Saarland mit 832 Unfällen und Niedersachsen mit 981 Unfällen.
geschrieben von auto.de/(hh/mid) veröffentlicht am 10.09.2010 aktualisiert am 10.09.2010
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