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Man ist, was man kauft, und anscheinend ist man umso besser, je billiger man kauft!
So werden geschmacklose Gewächshaustomaten den leckeren Biotomaten des Bauern von nebenan , das in China gefertigte T-Shirt aus der Warenkette der europäischen Textiltradition und der Einheitsschrank einer schwedischen Möbelkette, die auch in Asien produzieren lässt, traditionellem Tischlerhandwerk vorgezogen. Hauptsache billig, lautet für viele das Credo.
Dass jetzt der indische Autohersteller Tata auch Airbags zum Minipreis für sein Billigmodell Tata Nano in Auftrag gibt, sollten dann aber doch mal auch die eingefleischesten Schnäppchenjagenden aufhorchen lassen. Um prozentual kein Ungleichgewicht zwischen dem Gesamtpreis des Billigautos und den Kosten für Airbags entstehen zu lassen, muss der herkömmliche Preis für Airbags eben gesenkt werden. Einen Airbag zum Höchtpreis von zehn Dollarn zu entwickeln, so lautet der Auftrag von Tata an Autoliv, einem Hersteller für automobile Sicherheitssysteme.
Normalerweise kostet ein Frontairbag pro Stück mindestens 150 Dollar. Mehr als unklar ist da, wie Autoliv den Preis um ganze 140 Dollar senken will. Klar, auf jeden Fall wird auf Features wie ein Zwei-Ebenen-Airbag und Systeme, welche die Anwesenheit eines Passagiers überprüfen und wenn keiner da ist, automatisch ausschalten, verzichtet werden müssen. Doch damit wird der Airbagpreis ja auch nicht deutlich geringer! Wie sinnvoll ist denn ein Airbag, der auf fortgeschrittene Technik lieber verzichtet, alles zuliebe des Preises? Besser ein Airbag als keiner?
In Indien, wo die Gedanken um die nächste Mahlzeit und Schulgeld dringender sind, pfeifen sowieso viele notgedrungen auf Airbags: Täglich werden zum Schutz Rikschas, Busse und Tata-LKW´s mit bunten Blumenkränzen geschmückt und kunstvoll, entsprechend der jeweiligen Religion, mit Sprüchen zu Ehren einer hinduistischen Gottheit oder mit dem Namen „Jesus“ bemalt. Wer braucht da schon einen Airbag…
geschrieben von Kira Fröhlich veröffentlicht am 11.06.2008 aktualisiert am 11.06.2008
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