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Großes Frühlingserwachen am Genfer See: Bei seiner 77. Auflage wartet der Genfer Automobilsalon mit einer wahren Premierenflut auf.
Zusätzlich sorgen zahlreiche aufregende Studien vom 8. bis 18. März für Furore auf dem „Palexpo“-Gelände. Ein Überblick soll die Orientierung erleichtern.
Automobile Träume dürfen auf einer großen Messe nicht fehlen. Hier tun sich die britischen Hersteller hervor: Aston Martin hat den 385 PS starken V8 Vantage Roadster im Gepäck. Mindestens 122 000 Euro müssen solvente Kunden für das offene Geschoss aufwenden, der Luxus mit Leistung kombiniert. Jaguar schickt den S-Type-Nachfolger C-XF als Studie ins Rennen, der mit deutlich aggressiverer Formensprache und reichlich Innovationen an Bord eine neue Ära bei der Ford-Tochter markiert. Der riesige, schwarz verchromte Kühlergrill als Rechteck, schmale Scheinwerfer und eine scheinbar endlos lange Motorhaube deuten eher auf einen Supersportler denn auf ein komfortbetontes Langstreckenfahrzeug hin. Anstelle des für die aktuellen Limousinen bindenden „Vieraugen“-Themas wählten die Designer um Ian Callum einteilige, keilförmige und eckig geformte Einheiten. Ein zwischen den einzelnen Birnen gespannter blauer Lichtstreifen lässt an die Pupillen einer Katze denken. Hinten läuft das Heck sanft aus, vier Auspuffrohre untermalen den sportlichen Auftritt. Den unterstützt ein V8-Kompressor-Motor mit 420 PS und 500 Nm, der seine Kraft über eine Sechsstufenautomatik auf die Straße bringt.
Vier mit speziellem Leder bezogene Schalensitze werden im Interieur durch einen breiten Mitteltunnel getrennt. Mit einer Mischung aus ungewöhnlichen Materialien, grafischen Elementen und innovativen Technologien soll ein spezielles Ambiente entstehen. Blickfang ist hier das aus gebürstetem Aluminium gefertigte Armaturenbrett, das sich mit einer „linearen Grafik“ rund um die Kabine zieht und so Geschwindigkeit suggeriert. Als Gegengewicht zum kühlen Aluminium fungieren Dekors in Holz und Leder. Selbst der Startvorgang scheint zum besonderen Erlebnis zu werden: Er beginnt mit dem auf dem Mitteltunnel platzierten roten Starterknopf, der im Rhythmus des Motors pulsiert.
Reichlich Leistung für bezahlbare Preise verspricht die Dodge Viper SRT-10. Im Modelljahr 2008 wurde die Leistung des 8,4-Liter V10 auf rund 600 PS gesteigert, zusätzliche Luftschlitze in der Motorhaube beatmen den Supersportler. Deutlich kleiner, aber ähnlich „giftig“ rollte die Studie Dodge Demon nach Genf. Der knapp vier Meter lange Flitzer bringt es dank einem 2,4-Liter-Benziner auf 172 PS, der den Zweisitzer in rund sechs Sekunden auf Tempo 100 katapultieren soll. Innen setzen die Amerikaner auf Leder und metallisch anmutende Oberflächen.
Als Konkurrent zu BMW M3 oder Audi S4 setzt Lexus den IS-F in Szene. Die Toyota-Edelschmiede hat einen Fünfliter-V8 unter der Haube verbaut, der 425 PS leistet und in 4,9 Sekunden die 100 km/h-Marke knacken soll. Üppiges Schürzenwerk rundum, große Luftauslässe hinter den Radhäusern vorn und die vierflutige Auspuffanlage hinten weisen den Japan-Boliden auch optisch als echten Sportler aus. Die üppigen 475 Newtonmeter Drehmoment bringt der IS-F über eine Achtstufenautomatik auf die Straße, die auch über Schaltpaddles am Lenkrad bedient werden kann. Dank modifizierter Elektronik wurden die Schaltzeiten verkürzt, das Stabilitätsprogramm lässt sich je nach Einsatz in drei Stufen variieren und greift dann früher oder später ein.
Ein echter Blickfang ist der Audi A5. Mit dem schwungvollen Zweitürer kommt seit langem wieder ein Sportcoupé aus Ingolstadt. Bereits Mitte des Jahres soll der A5 zu den Händlern kommen, ein Cabrio könnte folgen. Bei den Motoren wird es Vier- und Sechszylinder geben, die zwischen 177 und 265 PS leisten, eine S-Variante mit über 350 PS ist ebenfalls im Gespräch.
BMW schickt den M3 als Studie als Studie in die Schweiz. Ein V8 soll aus vier Litern 420 PS holen und seine Kraft erstmals bei den Münchenern über ein DSG auf die Straße bringen. Porsche sendet den überarbeiteten Cayenne ins Rennen. Stärker, schneller und sparsamer präsentiert sich die zweite Auflage. Vor allem die Benzindirekteinspitzung, bei Porsche Direct Fuel Injection (DFI) genannt, soll im Drittelmix für bis zu acht Prozent weniger Durst sorgen. Im realen Fahrbetrieb sind Porsche zufolge sogar Einsparungen bis zu 15 Prozent möglich. Am 24. Februar 2007 kommt der neue Cayenne zu den Porsche-Händlern, die Preise beginnen bei 51 735 Euro für die Basis mit dann 213 kW/290 PS. Das bedeutet eine Leistungssteigerung von 40 PS (29 kW) im Vergleich zum Vorgänger. Der Hubraum des Sechszylinders wurde von 3,2 auf 3,6 Liter vergrößert und das Drehmoment kletterte von 310 auf 385 Newtonmeter.
Weit wichtiger als die Supersportler ist die Mittelklasse. Wichtigste Autos hier dürften die Mercedes C-Klasse und der Ford Mondeo sein. Die C-Klasse rollt je nach Ausstattung mit zwei Gesichtern zum Kunden. Dafür trennt Mercedes die Ausstattungslinien auch optisch ab: „Elegance“ und „Classic“ behalten den Stern auf der Haube, die „Avantgarde“-Linie trägt in groß und selbstbewusst im Kühlergrill wie sonst nur die Coupés. Natürlich wuchs die erfolgreichste Baureihe der Schwaben in allen Dimensionen. In der Länge legte sie fünf Zentimetern auf 4,58 Meter zu, in der Breite um vier Zentimeter auf 1,77 Meter, in der Höhe um zwei auf 1,45 Zentimeter. Die Preise beginnen knapp unter 30 000 Euro. Ab 2008 kommt die C-Klasse als CDI 220 BlueTec auch als extrem saubere Variante.
Der neue Mondeo – der im Sommer 2007 zu den Händlern kommt – ist geprägt von dem „Ford kinetic Design“, der neuen Formensprache von Ford. Limousine und Kombi kommen parallel. Sein Marktdebüt feiert das Mittelklasse-Modell in drei individuellen Karosserievarianten, mit einer üppigen Auswahl an Ausstattungen sowie mit sieben Motorisierungen Das Leistungsangebot reicht von 74 kW (100 PS) im Mondeo 1.8 TDCi zum 2,5-Liter-Fünfzylinder mit 162 kW (220 PS). Nach oben ist sicher noch Luft für eine ST-Variante. Die Plattform teilt sich der Mondeo mit dem S-Max und dem Galaxy. Auch den Focus C-Max haben die Kölner überarbeitet. Bereits zur Markteinführung gibt es drei unterschiedliche Karosserie-Angebote: die viertürige Limousine, das Fließheckmodell mit fünf Türen und den Kombi, bei Ford traditionell Turnier genannt. Die Beinfreiheit für die vorderen Insassen gewann 24 Millimeter hinzu, die Innenbreite 52 Millimeter. Ford setzt auf so genannte Soft-Touch-Oberflächen. Eine warme Atmosphäre im Innenraum soll die rote Ambientebeleuchtung, ein indirektes Beleuchtungskonzept, das über eine LED die Mittelkonsole in Szene setzt, kreieren. Alternativ zu den neu gestalteten Sitzen stehen auch Sportsitze zur Verfügung.
Premiere feiert auch der Peugeot 207 CC. Der einstmalige Vorreiter des Klappdach-Cabrios im Kleinwagen-Segment kommt im Frühjahr 2007 mit der zweiten Generation in den Handel. 20 Zentimeter Längen-Wachstum auf 4,04 Meter und die geringere Höhe (- 75 Millimeter) im Vergleich zur Limousine sorgen für einen elegante, coupéhafte Linie. Der Radstand ist identisch mit dem des geschlossenen Bruders. Der Striptease zum Cabrio dauert wie bisher 25 Sekunden. Geschlossen bleiben immerhin reisetaugliche 370 Liter Kofferraum, die bei offener Fahrt auf 145 Liter schrumpfen.
In einer ganz anderen Liga spielt der Rolls Royce Phantom Drophead Coupé. Die Basis für das Cabrio bildet der Phantom mit verkürztem Radstand. Optisch nimmt das Luxusmobil Anleihen bei der Studie EX 100, das bereits zum 100. Geburtstag 2004 vorgestellt wurde. Der Preis sichert einen exklusiven Kundenkreis: 370 000 Euro sind mindestens fällig. Den Antrieb des 5,60 langen Viersitzers übernimmt der bekannte V12 aus dem Hause BMW, der 460 PS leistet und immerhin 720 Newtonmeter aus 6,75 Litern Hubraum holt. Das reicht, um den 2,6-Tonner in sechs Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h zu erreichen.
Auch das 3er-Cabrio von BMW feiert seine Europapremiere. Das Cabrio rollt erstmals mit einem versenkbaren Hardtop aus Stahl zu den Kunden. Die Preise beginnen in Deutschland bei 39 900 Euro. Das Dach lässt sich auch per Fernbedienung öffnen und benötigt 22 Sekunden für die Faltung der drei Dachteile. Zusätzlich zeigen die Münchener den facegelifteten 5er und den 1er mit zwei Türen.
Kommen wir zu den Kleinwagen. Mazda bringt den neuen 2, der mit 3,88 Metern Länge und 1,69 Metern Breite etwas kleiner wurde als der Vorgänger, dafür aber mit mehr Sicherheit, Fahrspaß sowie einen geringeren Benzinverbrauch glänzen soll. Zur Markteinführung erscheint das neue Modell in Deutschland mit drei neu entwickelten Benzin-Motoren. Einem 1,3 Liter mit 55 kW/75 PS und 62 kW/84 PS sowie einem 1,5 Liter mit 76 kW/103 PS. Die Technik teilt er sich mit dem Ford Fiesta.
Mini buhlt mit dem Diesel um neue Kunden. 110 PS bei nur 4,4 Liter Verbrauch sind gute Argumente, ebenso der serienmäßige Russpartikelfilter. Rund 19 000 Euro Einstiegspreis sprechen allerdings gegen den neuen Flitzer. Günstiger ist die neue Basis One, die 95 PS leistet und knapp 16 000 Euro kosten soll. Günstig geht der Daihatsu Coure zu Werke. Die siebte Auflage des City-Flitzers kommt mit 70 PS und soll etwa 9000 Euro kosten. Geringer Verbrauch und günstiger Unterhalt inklusive.
Smart liefert den Nachfolger für den Fortwo. 20 Zentimeter länger, mit stärkeren Motoren und überarbeiteter Halbautomatik scheint der Böblinger gerüstet für den Großstadtdschungel. Renault bietet 14 Jahre nach der ersten Generation die Neuauflage für den Twingo. Im Juli rollt der 3,60 Meter lange Kleinwagen zu den Händlern, mehr Platz und stärkere Motoren sollen Kunden locken.
Sportliche Minis kommen auf Rüsselsheim und Japan: Der Corsa OPC leistet stramme 192 PS und komplettiert die Sport-Familie von Opel. Ein 1,6-Liter-Turbomotor mit 141 kW/192 PS beschleunigt den Dreitürer in 7,2 Sekunden von Null auf Tempo 100 und ermöglicht 225 km/h Höchstgeschwindigkeit. Ein Fünftürer ist vorerst nicht geplant. Auch die Preise stehen noch nicht fest, unter 20 000 Euro dürfte ein Corsa OPC aber nicht zu haben sein. Toyota bietet den Yaris TS für rund 17 000 Euro an. 98 kW / 133 PS leistet der 1,8 Liter-Motor und bietet ein maximales Drehmoment von 173 Newtonmeter an. Das sind für ein 1,2 Tonnen schweres Auto schon recht ansehnliche Werte, die für flottes Fortkommen sprechen. So beschleunigt er in 9,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h.
Hakaze heißt die dritte Studie innerhalb kurzer Zeit, die Mazda auf großen Messen zeigt. Das im europäischen Mazda Designcenter in Oberursel bei Frankfurt entwickelte Modell hat das Format eines kompakten Crossover Coupés. Dank eines abnehmbaren Dachteils und voll versenkbarer Seitenscheiben soll es aber auch einen kräftigen Schuss Roadster-Feeling bieten. Fließende Linien sorgen für Spannung an der Außenhaut, während im Interieur an Sanddünen erinnernde Formen mit natürlichen Oberflächen und funktionalen Bedienelementen verschmelzen. Die Inspiration zum Hakaze bezogen die Mazda Designer aus der Trendsportart Kite-Surfing, einer Kombination aus Surfen und Paragliding. Das 4,42 Meter lange Auto vereint drei Mazda zufolge Fahrzeuggattungen. Das demontierbare Dachelement verschafft ein sehr luftiges Fahrgefühl. Zudem soll der Hakaze so agil zu fahren sein wie eine kompakte Schräghecklimousine, während der hohe Hüftpunkt und funktionale Innenraum eher auf einen SUV hindeuten. Die Karosserie kommt ohne B-Säulen, Türgriffe und konventionelle Außenspiegel aus – an deren Stelle rücken Mikrokameras.
Der Schweizer Designer und Tuner Frank M. Rinderknecht stellt in Genf seine jüngste Studie vor. Karosserie und Bodenblech des Exasis sind transparent. In dem Konzeptfahrzeug können bis zu zwei Personen hintereinander Platz nehmen, die Kunststoffkarosserie lässt tiefe Blicke ins Innenleben des Roadsters zu. Die Form erinnert an eine Rakete mit angesetzten Rädern.
750 Kilogramm Gewicht sollen Fahrleistungen auf Sportwagenniveau ermöglichen, obwohl der Zweizylinder-Motor im Heck „nur“ 150 PS leistet. Dabei bleibt der Exasis dank Bio-Ethanol-Antrieb besonders umweltfreundlich. Seine Transparenz verdankt der Flitzer dem Werkstoff Makrolon von Bayer MaterialScience.
SUVs sind im Trend und entsprechend werden sie auch Genf prägen: PSA schickt mit dem Peugeot 4007 und dem Citroen C-Crosser gleich zwei Fahrzeuge ins Rennen. Beide basieren auf dem Mitsubishi Outlander. Allrad und saubere Diesel sollen von den etablierten Konkurrenten Kunden locken. Volvo zeigt den XC60. Der kleine Bruder des XC90 basiert auf dem Ford C-Max. Bei der Formgebung zeigt sich der Volvo als Fusion zweier Fahrzeuggattungen. So weist die Studie im unteren Karosseriebereich eine voluminös-kraftvolle Formgebung auf, die zusammen mit der stattlichen Bodenfreiheit und großen Rädern für einen souveränen Auftritt sorgt. Oberhalb der Gürtellinie vermitteln schlanke und filigrane Proportionen die Ausstrahlung eines Sportcoupés. Die Konzeptstudie gibt nicht nur einen deutlichen Hinweis darauf, wie die zukünftige Serienversion des Volvo XC60 aussehen wird, sie zeigt auch Designelemente zukünftiger Volvo Modelle. Außerdem haben die Schweden dem V70 ein neues Blechkleid verpasst.
In der Kompaktklasse stellt Hyundai die Serienversion der in Paris gezeigten Arnejs vor, Kia den Kombi des Cee´d. Fiat bringt mit dem Bravo wieder einen ernst zu nehmenden Gegner für Golf und Co. Mit 4,34 Metern Länge rangiert der Centro Stile Fiat gezeichnete Golf-Konkurrent weit oben innerhalb des Segments und überragt den Platzhirsch aus Wolfsburg um 14 Zentimeter. Der Bravo nimmt optisch Anleihen beim kleinen Bruder Grande Punto. Der als Fünftürer ausgelegte Bravo soll bei kompakten Außenmaßen sehr viel nutzbaren Innenraum bieten. Er ist 1,79 Meter breit, 1,49 Meter hoch, hat einen Radstand von 2,60 Meter und liegt mit einem Gepäckraum von 400 Litern an der Spitze des Segments.
Volkswagen wird den Golf wohl als Kombi vorstellen. Deutlich größer als der Vorgänger erreicht er fast das Format des alten Passat. Gebaut wird er in Mexiko. Extrem sparsam und damit sauber fährt der Passat BlueMotion. Er wird nur knapp über fünf Liter Diesel verbrauchen. Wie beim bereits erfolgreich am Markt eingeführten Polo BlueMotion wird die Senkung des Verbrauchs durch zusätzliche Aerodynamikmaßnahmen und innermotorischen Feinschliff erreicht. Die Cross-Modelle von Golf und Touran runden den Auftritt der Wolfsburger ab.
Und die Chinesen? Brilliance hat zwei neuen Modelle angekündigt. Die Mittelklasselimousine BS4 und ein Coupé sollen am Lac Leman Premiere feiern. Ebenfalls ein Neuling in Genf ist KTM. Die Motorradsschmiede will erstmals einen Auftritt im Auto-Segment wagen. Der X-Bow wirkt dabei allerdings wie eine Mischung aus beidem. Und wie üblich werden sich etablierte Hersteller die eine oder andere Überraschung für die wichtigste Frühjahrsmesse aufsparen.
(ar/os)
geschrieben von veröffentlicht am 02.03.2007 aktualisiert am 02.03.2007
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