Genfer Autosalon 2012 – Die schönsten Auto-Beine

Alufelgen verringern die ungefederten Massen; größere Dimensionen auf entsprechenden Reifen verbreitern die Aufstandsfläche. Fachleute können das spüren. Für den Rest geht es um die Schau – und die lässt man sich gerne etwas kosten. Auch ansonsten eher geizige Zeitgenossen nehmen viel Geld in die Hand, um die Optik ihres Fahrzeugs innerhalb der durch Typ und Motorenwahl vorgegebenen Grenzen in Richtung Sportlichkeit oder Hochwertigkeit zu optimieren. Und so lassen die Designer ihrer Kreativität freien Lauf. Wie die Beine der Autos von heute und morgen aussehen (könnten), darüber gibt ein Rundgang über den Genfer Autosalon Aufschluss.

1. FAB-Design Mercedes-Benz SLS AMG. Hauptsache anders: Schon die technische Ausgangsbasis, der SLS von Mercedes-AMG, zeichnet sich nicht gerade durch subtile Formen aus. Dass es noch deutlich ostentativer geht, beweist der Schweizer Tuner FAB mit seiner in rotem Mattlack ausgeführten Interpretation. Die Felgen sind vielgliedrig und zerklüftet, ihr roter Mattlack geht mit dem glänzenden Orange der Bremssättel eine wenig harmonische Verbindung ein.

2. Skoda Fabia WRC. Die Rallye-Felge von OZ Racing gehört zu den automobilen Legenden – und lässt jeden Kleinwagen aussehen, als stünde er kurz davor, den Col de Turini zu stürmen. So wie dieser Skoda Fabia WRC, mit dem sich der VW-Konzern auf den Einstieg der Hauptmarke Volkswagen in der Rallye-Weltmeisterschaft vorbereitet.

3. Bentley EXP 9 F. Das mit Sicherheit polarisierendste Auto auf dem Genfer Salon, die große Geländewagen-Studie von Bentley, steht auf ungewöhnlichen 23-Zoll-Rädern. Ihre Speichen wirken wie Turbinenschaufeln, und ihre Reinigung nach allfälligen Exkursionen in die Wildnis dürfte zum Großprojekt für das damit betraute Personal werden.

4. Unter der Vielzahl aufdringlicher Tuning-Felgen wirkt die neue Monoblock-Generation, die in Dimensionen von 18 bis 22 Zoll lieferbar ist, angenehm ruhig und geradezu elegant. Früher hätte man sich eine Mercedes-Felge anders vorgestellt, doch zu dem an Kanten reichen Design der aktuellen Modellpalette passt diese Brabus-Variante gut.

5. Edag Light Car Sharing. Kein Besitz, sondern ein Investitionsgut, das an wechselnde Nutzer vermietet wird: Beim Light Car Sharing – so heißt der Stadtfahrzeug-Vorschlag vom Entwicklungsdienstleister Edag – hat man sich nicht an herkömmlichem Autodesign, sondern an der Ästhetik von Bussen und Bahnen orientiert. Dieses Rad ist unaggressiv und klar gezeichnet.

6. Fiat 500. Das Retro-Design des kleinen Italieners bietet endlose Möglichkeiten, auf die Historie zurückzugreifen. Diese Radkappe mit breitem Chromring wirkt wie eine klassische Stahlfelge und passt gut zum Stil des Cinquecento.

7. Fisker Karma. An die Ästhetik von Computerplatinen lehnt sich die Felge des Fisker Karma an, eines Elektroautos mit Vierzylinder-Range-Extender-Motor. Die Leichtigkeit des Designs täuscht über die tatsächliche Masse des Fahrzeugs hinweg, die bei 2,4 Tonnen liegt.

8. Gemballa GT McLaren MP12-4C. Das kometenartige Styling dieser Felge des Tuners Gemballa ist nicht ganz neu, hier jedoch besonders schlank und filigran ausgeführt. Trägerfahrzeug ist ein McLaren MP12-4C, der vielleicht derzeit kompromissloseste Sportwagen auf dem Markt.

9. Gemballa Porsche Cayenne Tornado. Wer diese Felge wählt, will um jeden Preis auffallen. Grünlackierte Speichen lenken den Blick auf eine massive Bremsanlage, doch sie wetteifern mit dem brutalen Anbausatz und den Aufklebern im Kohlefaser-Look.

10. Giugiaro Brivido. Wie die Sportwagen-Studie Brivido Anklänge an Fahrzeugstudien der siebziger Jahre nimmt, so hätte auch diese Reifen-Felgen-Kombination so ähnlich schon vor dreißig Jahren auf einer Messe stehen können. Vielleicht mit etwas weniger niedrigem Querschnitt.

11. Lamborghini Aventador Jota. Das offene Einzelstück auf Basis des Supersportwagens Aventador hatte sich nochmals aggressiver als seine Ausgangsbasis zu präsentieren. Dazu passt diese messerscharfe 21-Zoll-Felge auf Serie-25-Reifen. Sie verfügt über einen Zentralverschluss.

12. Lexus LF LC. Erst auf den zweiten Blick erschließt die Felge der Lexus-Studie LF LC ihre Reize. So sind die Speichen in sich leicht verdreht und ähnlich strukturiert wie die Kante, die sich vom Kühlergrill bis in die A-Säule des Sportwagens erstreckt. Eine matte Lackierung hätte dezenter gewirkt, doch die Designer wollten dem Fahrzeugkörper ein substantielles Designelement entgegensetzen.

13. Magna Mila. Kein Ensemble von Präzisionsinstrumenten, sondern die Felge der auffälligen Studie Mila, mit der sich der österreichische Magna-Konzern der versammelten Industrie – nicht nur der GM-Tochter Opel – als Entwicklungsdienstleister empfiehlt.

14. Die Luxusmarke Maybach ist erneut dem Untergang geweiht, doch Daimler sorgt auch auf dem Genfer Salon für eine würdevolle Präsentation. Dieses glänzend polierte 12-Speichen-Rad passt gut zu der großen Limousine, unter deren Blech noch Technik der Mercedes-Baureihen W140 und W220 schlummert.

15. Pininfarina Cambiano. Stilistisch nimmt der Cambiano vermutlich den kommenden Maserati Quattroporte VI vorweg, technisch geht er mit Elektromotoren und einer Gasturbine eigene Wege. Und die spiegeln sich im Felgendesign wider, das an voluminöse Turbinenschaufeln erinnert.

16. Renault Twizy. Der winzige Renault Twizy denkt Mobilität neu – und dafür genügen 13-Zoll-Felgen auf 125er-Reifen vollkommen. Typisch französisch, modern und grazil – diese Räder passen in die Zukunt.

17. Toyota FT-Bh. Erst in der Dreidimensionalität erschließen sich die transparenten, leicht gefärbten Schaufeln auf den Rädern der Toyota-Studie FT-Bh. Das Fahrzeug ist extrem aerodynamisch und effizient geformt – und wirft gewachsene ästhetische Normen über Bord.

18. Toyota Diji. Das weit in die Zukunft weisende Concept Car soll als Kommunikationsfläche dienen; seine Außenhaut ist mit verschiedenen Motiven und Botschaften bespielbar. Zu den wenigen unveränderlichen Elementen zählen die futuristischen Räder, die den E-Antrieb des Diji überzeugend visualisieren.

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