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Was ist eigentlich mit den Marketingabteilungen und Werbefachleuten bei den großen deutschen Automobilherstellern los? Nachdem VW bei dem britischen Fernsehmagazin Top Gear einen Spot zeigte, indem sich ein Geschäftsmann erschießt, weil er die Geburt des neuen Scirocco nicht mitbekommen hat, macht jetzt auch noch Audi mit einem absolut geschmacklosen Selbstmord-TV-Spot auf sich aufmerksam, könnte man denken. Tatsächlich ist der Suizid-Spot ein Fake.
Die Werbung zeigt einen gepflegten Geschäftsmann mit Anzug und Schlips, der sich in ein leeres Parkhaus zurückzieht, um dort in Ruhe zu sterben. Er legt einen Schlauch von seinem Auspuff ins Fahrerfenster, startet den Motor und wartet darauf, dass die Abgase ihm langsam das Bewusstsein rauben und ihn schließlich von seinem irdischen Dasein erlösen. Langsam werden seine Hände schwächer, der Mann schläft ein, die Tankanzeige leert sich. Doch nach einiger Zeit öffnet er wieder die Augen und…mist…er ist nicht tot. Sein Selbstmordversuch hat nicht geklappt.
Schuld daran ist die super-saubere Diesel-Technologie des neuen A5, die es einfach nicht mehr erlaubt, dass man sich mit Hilfe von Autoabgasen das Leben nehmen kann. Eine selten dämliche Message, die Fernsehzuschauer und Autoliebhaber schockte.
Allerdings trifft den Autohersteller selbst diesmal keine Schuld. Bei dem Spot handelt es sich um eine so genanne „Spec-ad“, d.h. eine Werbung, die von einem Filmemacher in eigener Mission gemacht wurde, um sein filmisches Können zu beweisen. Audi hat diesen Spot weder autorisiert, noch ausstrahlen lassen. Trotzdem hat der Autobauer wohl festgestellt, dass die Werbung nicht unbedingt für ein gutes Image sorgt und hat sich dafür eingesetzt, dass das Video ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwindet. Auf youtube.com ist es jedenfalls jetzt nicht mehr zu sehen.
Aber das hat auch einen guten Grund. Tatsächlich sind es genau solche privaten, eigenmächtig durchgeführten, gefälschten Werbespots, die dem Ansehen eines Autobauers massiven Schaden zufügen. Da kann Audi auch noch so eine gute PR-und Marketingabteilung haben, kursieren solche Videos erst einmal im Internet, verbreiten sie sich wie ein Lauffeuer und führen im schlimmsten Fall zu großen finanziellen Einbußen. Im Fall des Audi-Suizid-Spots verbreitet die Werbung sogar falsche Informationen. Der A5 verfügt nämlich gar nicht über die in dem Video angepriesene Technologie.
Statt einen Selbstmord ins Lächerliche zu ziehen, spielt Audi lieber mit den Vorzügen seiner Fahrzeuge. So zum Beispiel in diesem Superbowl-Spot damit, dass der Fortschritt einfach nicht aufzuhalten ist.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 19.01.2010 aktualisiert am 25.05.2023
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